Koalition mit neuem Gesetzentwurf: Mehr Steuergeld für die Parteien
Der Aufwand für Kommunikation und Sicherheit sei für die deutschen Parteien deutlich gestiegen, deshalb bräuchten sie jetzt mehr staatliche Zuschüsse. Union und SPD haben einen entsprechenden Gesetzentwurf vorbereitet.

Andrea Nahles (SPD) und Angela Merkel (CDU).
Foto: Sean Gallup/Getty Images
Die Parteien sollen schon bald deutlich mehr staatliche Zuschüsse erhalten, als es im Parteiengesetz vorgesehen ist. CDU und SPD haben dafür einen entsprechenden Gesetzesentwurf erstellt, der noch diese Woche im Bundestag eingebracht werden soll. Das Papier liegt der „Süddeutschen Zeitung“ vor, die darüber berichtet.
Parteien finanzieren sich in Deutschland sowohl aus selbst erwirtschafteten Mitteln sowie Spenden einerseits und aus staatlichen Zuwendungen andererseits. Zuschüsse des Staates dürften die von der Partei selbst erwirtschafteten Mittel jedoch nicht überschreiten, führt die Süddeutsche weiter aus. Damit soll die Unabhängigkeit der Parteien gewahrt bleiben.
Seit 2013 erhöht sich die absolute Obergrenze jedes Jahr im Rahmen einer in § 18 des Parteiengesetzes geregelten Dynamisierung. Im Jahr 2017 stieg die Obergrenze im Vergleich zu 2016 um 4 Millionen auf 165 Millionen. Das entsprach 2,5 Prozent.
Die neuerliche Erhöhung um 25 Millionen kommt jedoch einem Zuwachs von 15 Prozent gleich. Zur Begründung heiße es aus der Koalition, dass durch die Digitalisierung der Aufwand für Kommunikation und Sicherheit deutlich gestiegen sei.
Oppositionsparteien hätten von nichts gewusst
„Dieses Hauruckverfahren zur Änderung des Parteiengesetzes hat allein die Koalition zu verantworten.“
„Wir wären nur gesprächsbereit, wenn gleichzeitig endlich die Unternehmensspenden an Parteien verboten würden.“
„Der Gesetzesantrag ist nichts anderes als ein weiterer Versuch der etablierten Parteien, sich die Taschen mit Steuergeldern zu füllen“,
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