Pfizer und Biontech wollen Zulassung für dritte Corona-Impfdosis beantragen

Die Hersteller Biontech und Pfizer kündigten am Donnerstag (Ortszeit) an, "in den kommenden Wochen" unter anderem in der EU und den USA die Zulassung für eine dritte Covid-Impfdosis zu beantragen.
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BiontechFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times9. Juli 2021

Begründet mit der Delta-Variante des neuartigen Coronavirus gibt es nicht nur Überlegungen zum Vorantreiben der Covid-Impfkampagnen, sondern auch zur Auffrischung und Verstärkung des Corona-Impfschutzes.

Die Hersteller Biontech und Pfizer kündigten am Donnerstag (Ortszeit) an, „in den kommenden Wochen“ unter anderem in der EU und den USA die Zulassung für eine dritte Covid-Impfdosis zu beantragen. Derweil wurde in Südostasien und anderen Weltregionen gegen eine Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verstärkt vorgegangen.

Der Mainzer Covid-Impfstoffentwickler Biontech und sein US-Partner, einer der weltweit größten Pharma-Konzerne, „Pfizer“ planen nach eigenen Angaben, für die Zulassung einer dritten Dosis ihres Corona-Vakzins bald entsprechende Daten bei der US-Behörde FDA, der europäischen Arzneimittelbehörde EMA und weiteren Zulassungsbehörden einzureichen.

Pfizer machte 2020 einen Umsatz von 41,9 Mrd. US-Dollar. Das noch bis vor kurzem völlig unbekannte Unternehmen Biontech rechnet 2021 mit einem Umsatz von 12,4 Mrd. Euro.

EU ist auf Abnahme der Wirksamkeit bereits „vorbereitet“

„Obwohl der Schutz gegen schwere Erkrankungen sechs Monate lang hoch bleibt, ist mit einer Abnahme der Wirksamkeit gegen symptomatische Fälle im Laufe der Zeit und dem Auftreten von Varianten zu rechnen“, erklärten die beiden Unternehmen. Deshalb könnte eine dritte Dosis sechs bis zwölf Monate nach der ersten Impfung erforderlich sein, „um den höchstmöglichen Schutz aufrecht zu erhalten“.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagte in Madrid, die EU sei auf dieses Szenario bereits „vorbereitet“. Die US-Gesundheitsbehörden erklärten, vollständig geimpfte US-Bürger bräuchten derzeit keine dritte Corona-Impfdosis. Auffrischungsdosen würden aber verabreicht, „wenn die Wissenschaft gezeigt hat, dass sie notwendig sind“.

In Deutschland wird das Biontech-Vakzin seit Ende Dezember verimpft. Mittlerweile sind 41,5 Prozent der Bevölkerung mit diesem oder anderen Corona-Impfstoffen vollständig geimpft.

Laut Biontech/Pfizer zeigen erste Daten einer Studie, dass eine dritte Corona-Impfung mit dem Biontech-Vakzin die Menge an Antikörpern gegen den Original-Virusstamm und die zuerst in Südafrika entdeckte Beta-Variante um das fünf- bis zehnfache erhöht. Es sei mit einem ähnlichen Effekt bei der Abwehr der Delta-Variante zu rechnen.

Der kubanische Impfstoffhersteller Finlay de Vacunas empfiehlt schon jetzt drei Dosen, wie am Donnerstag (Ortszeit) mitgeteilt wurde. Statt bei 62 Prozent nach zwei Dosen liege die Wirksamkeit dann bei 91,2 Prozent.

Biontech arbeitet derzeit jedoch außerdem an einem Covid-Impfstoff, der speziell vor der Delta-Variante schützen soll. Die ersten Proben sind in einem Werk in Mainz in Produktion. Die klinischen Studien könnten nach Unternehmensangaben im August beginnen.

In Südkoreas Hauptstadt Ausgangssperre ab 18:00 Uhr

Die Delta-Variante breitet sich derzeit in Deutschland und vielen anderen Ländern schnell aus. Insbesondere in Südostasien macht sie den Menschen und Gesundheitssystemen zu schaffen. In Thailand ordneten die Behörden eine nächtliche Ausgangssperre sowie weitere Restriktionen in der Hauptstadt Bangkok und neun Provinzen des Landes an.

Südkorea meldete mit 1.316 Fällen binnen 24 Stunden den stärksten Anstieg der Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie. Regierungschef Kim Boo Kyum verfügte, dass in der Hauptstadt Seoul nach 18.00 Uhr keine Treffen in Gruppen von mehr als zwei Menschen mehr erlaubt sind und die Schulen geschlossen werden.

Indonesien erhielt am Freitag Hilfsgüter für seine überlasteten Krankenhäuser. Zwei Militärmaschinen aus Singapur brachten dringend benötigte Sauerstoffflaschen, Beatmungsgeräte sowie Schutzausrüstung nach Jakarta. In den Städten auf der Insel Sumatra wurden die Corona-Restriktionen den schärferen Vorgaben auf Java und Bali angeglichen.

Indonesien von Corona-Ausbruch erfasst

In Indonesien stecken sich auch immer mehr Ärzte und anderes medizinisches Personal mit Corona an. Laut indonesischem Ärzteverband starben bereits fast tausend Mitarbeiter im Gesundheitssektor an Covid-19, darunter auch gut ein Dutzend vollständig Geimpfte.

Diese Fälle nährten Zweifel an der Wirksamkeit des in Indonesien vielfach eingesetzten chinesischen Impfstoffs Sinovac. Die Behörden kündigten daher am Freitag an, medizinisches Personal bekomme eine Auffrischungsimpfung mit dem Vakzin des US-Herstellers Moderna.

In der vietnamesischen Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt trat derweil ein zweiwöchiger Lockdown in Kraft. In Australiens größter Stadt Sydney wurden die Lockdown-Restriktionen weiter verschärft. Der Südpazifik-Staat Fidschi kündigte eine Covid-Impfpflicht für alle Angestellten im Staatsdienst und in der Privatwirtschaft an. (afp/er)



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