„Wir können einiges lernen“
Scholz nimmt sich bei Rohstoffsicherung Japan zum Vorbild
Scholz bricht an diesem Freitag mit mehreren Kabinettsmitgliedern zu deutsch-japanischen Regierungskonsultationen nach Tokio auf.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Sommer letzten Jahres die konzertierte Aktion eingerufen.
Foto: Jörg Carstensen/dpa
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht bei der Frage der Rohstoffsicherung Japan als Vorbild für Deutschland. „Japan folgt da lange schon einem strategischen Ansatz. Ich bin überzeugt, davon können wir einiges lernen“, sagte Scholz dem „Handelsblatt“.
Scholz bricht an diesem Freitag mit mehreren Kabinettsmitgliedern zu deutsch-japanischen Regierungskonsultationen nach Tokio auf. „Wir entwickeln derzeit unsere Rohstoffstrategie weiter“, sagte Scholz. Ziel sei es dabei, „dass die Rohstoffgewinnung ein privatwirtschaftliches Geschäft bleibt, die Unternehmen aber gleichzeitig so klug handeln, dass unsere Volkswirtschaft ausreichend resilient ist“.
In Japan wird die Energieversorgung in enger Zusammenarbeit zwischen Staat und privaten Unternehmen sichergestellt. In dem ostasiatischen Inselreich gibt es mehrere staatliche Organisationen, staatliche und halbstaatliche Finanzinstitute und Unternehmen sowie halbstaatliche Aktiengesellschaften, die sich auf die Finanzierung, Erforschung und Erschließung von Rohstoffquellen spezialisiert haben.
Die Rohstoffsicherung ist nach Ausbruch des Ukrainekriegs zu einer zentralen Frage für die Bundesregierung geworden. Scholz plädiert schon länger dafür, Deutschland bei der Rohstoffversorgung insbesondere von China unabhängiger zu machen.
Dazu brauche es auch eine „andere Handelspolitik, die sicherstellt, dass Rohstoffe, die Länder wie Argentinien, Brasilien, Chile, Kongo, Indien, Indonesien oder Südafrika gewinnen, auch vor Ort verarbeitet werden können“, sagte Scholz. „Manches von dem, was wir heute aus China importieren, ist nie aus chinesischer Erde gewonnen, sondern dort nur weiterverarbeitet worden.“ (dts)
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