Vize für den Corona-Ausschuss: „Die anderen Fraktionen haben kein Interesse an einer Aufklärung“

Ein Virologe, elf Abgeordnete und viele Fragen. Bei der Anhörung von Christian Drosten vor dem Untersuchungsausschuss des Landtages Brandenburg blieben einige ersehnte Antworten aus. Wie es dazu kam, dass Drosten im Pandemieplan des Landes als Verantwortlicher für Diagnostik wurde, und mit welchen Methoden die Daten erhoben werden, ist dem Vize-Vorsitzenden des Ausschusses Dr. Hans-Christoph Berndt (AfD) weiter unklar.
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Dr. Hans-Christoph Berndt.Foto: privat
Von 27. Juni 2021

Am 11. Juni stand der Charité-Virologe Christian Drosten als Sachverständiger vor dem Untersuchungsausschuss des Landtages Brandenburg. Auf Initiative der AfD war der Untersuchungsausschuss im Brandenburger Landtag am 23. September 2020 gebildet worden. Er nimmt die Corona-Krisenpolitik genauer unter die Lupe. Es wird geprüft, ob die Regierung mit ihrer Lockdown-Politik angemessen gehandelt hat und ob das Handeln gerechtfertigt und richtig war. Oder hat sie sich etwa pflichtwidrig verhalten? Und was hat es mit dem vernachlässigten natürlichen Immunsystem auf sich?

Angehört wurden in dem Ausschuss bislang neben Drosten auch Lothar Wieler, Leiter des Robert Koch-Instituts, und die brandenburgische Gesundheitsministerin. „Was dadurch zu Tage befördert wurde, ist schon erschreckend, denn es gibt keine solide Datengrundlage“, erklärte der Laborarzt und Vize-Vorsitzende des Ausschusses Dr. Hans-Christoph Berndt (AfD). Aber die anderen Parteien scheinen nicht wirklich an einer Aufklärung der Sachlage interessiert zu sein, meint er. Epoch Times hakte nach.

Epoch Times: Wann ist mit dem Abschlussbericht Ihres Ausschusses zu rechnen? Noch vor den Wahlen?

Dr. Hans-Christoph Berndt: Nein, gewiss nicht. Im September wird es noch eine Befragung  geben, zu der wir drei Juristen geladen haben. Sie sollen bewerten, ob die Corona-Politik angemessen, erforderlich und geeignet war und was die Maßstäbe dafür sind. Dabei geht es nur um den zurückliegenden Zeitraum bis September 2020, als der Untersuchungsausschuss ins Leben gerufen wurde. Zudem liegen Protokolle vergangener Befragungen noch nicht vor. Es ist also nicht realistisch, dass wir noch in diesem Jahr zu einem Abschluss kommen.

ET: Wenn jetzt nur der Zeitraum bis September 2020 untersucht wird, wäre dann aus Ihrer Sicht ein weiterer Untersuchungsausschuss für die Zeit danach, auch im Hinblick auf die COVID-19-Impfungen, sinnvoll?

Berndt: Na klar! Wir fragen uns ja: Was hat es mit den Impfungen und den Testungen auf sich? Wir wissen, dass für Millionen Corona-Tests gekauft wurden; nicht nur bei Masken wurde freihändig und fragwürdig eingekauft. Welche Ergebnisse hatten die Tests und wie wurden sie ausgewertet? Ist das alles sauber abgelaufen – oder haben sich auch in Brandenburg Leute bereichert?

Außerdem muss untersucht werden, warum es trotz Lockdown im Winter 2020 eine Übersterblichkeit bei den Risikogruppen gab, vor allem bei den Alten. Die Risikogruppen waren schon im März 2020 bekannt. Wenn sie trotzdem im Winter gestorben sind, dann stellt sich die Frage, welchen Sinn die Ausgangs- und Besuchssperren, die Schließungen von Schulen und Geschäften und die „Teststrategie“ der Regierung hatten.

ET: Zum damaligen Zeitpunkt wurden verstorbene positiv auf SARS-CoV-2 getestete Personen als „Corona-Tote“ gezählt – unabhängig von ihrer Todesursache. Wäre es im Umkehrschluss aus Ihrer Sicht gerechtfertigt, die Menschen, die nach einer Impfung gestorben sind, als „Impftote“ zu zählen?

Bernd: Es wäre zumindest folgerichtig. Aber Ihre Frage zielt auf die Datenlage in dieser Corona-Pandemie. Und das halten wir tatsächlich für einen entscheidenden Punkt zur Bewertung Geschehens. Seit Beginn dieser Pandemie gibt es keine klare Datenlage und ich habe auch nicht den Eindruck, dass es in den bald anderthalb Jahren besser geworden wäre.

Man findet bis heute jede Menge Unstimmigkeiten in dem RKI-Dashboard, das über 15 Monate mit großem Aufwand entwickelt wurde. Und kaum war #Divigate im Trend, kommt das PEI [Paul-Ehrlich-Institut] mit der Erfassung unerwünschter Impfwirkungen nicht hinterher. Allmählich kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die unsaubere Datenlage System hat. Es stimmt schon, wenn Experten von einer „Datenerhebungskatastrophe“ sprechen. Die Corona-Politik fußt auf keiner ordentlichen Datengrundlage.

ET: Wenn der Ausschuss zu diesem Ergebnis kommen sollte, was wären die Konsequenzen?

Berndt: Dann hätte sich die Regierung pflichtwidrig verhalten, denn je einschneidender ihre Maßnahmen, desto stärker ihre Verpflichtung, deren Grundlagen und Folgen zu prüfen. Dann könnte man vermutlich den Rücktritt zumindest der Gesundheitsministerin fordern. Ob man daraus zivilrechtlich etwas ableiten könnte zum Beispiel als Unternehmer, der von unbegründeten Maßnahmen betroffen war, kann ich nicht beurteilen. Aber es ist wenig wahrscheinlich, dass der Untersuchungsausschuss mehrheitlich zu einem solchen Ergebnis kommt. Die Koalitionsmehrheit im Ausschuss zeigt wenig Engagement und wird einen Abschlussbericht, der die Regierung belastet, kaum zulassen.

Von Anfang an ist klar gewesen, dass die anderen Fraktionen, vor allem die Koalitionsfraktionen, kein Interesse an dem Ausschuss hatten. Sie haben so gut wie nie Fragen gestellt. Nur eine Ausnahme gab es: Als die Sachverständige Frau Professor Kappstein darlegte, dass die Maskenpflicht im öffentlichen Raum mehr schadet als nutzt, kam Bewegung in die Koalitionsfraktionen. Da wurden plötzlich kritische Fragen gestellt, die die Sachverständige übrigens souverän beantwortete.

ET: Wer hat die Anhörung von Drosten beantragt und warum?

Berndt: Das waren wir; und zwar wegen der Datenerhebung. Herr Professor Drosten ist laut Pandemieplan des Landes Brandenburg „Ansprechpartner“ und sein Labor ist „Konsiliarlabor für Coronaviren“. Wer, wenn nicht Drosten, sollte Auskunft geben können über die Grundlagen und die Durchführung der Tests, ohne die wir womöglich nie eine Pandemie wahrgenommen hätten?

Und da spricht es schon einmal Bände, dass weder er noch Frau Gesundheitsministerin Nonnemacher sagen konnten, wie es dazu kam, dass Drosten im Pandemieplan genannt wird. Das zeugt nicht von seriöser Politik.

Ich habe Drosten während der Ausschusssitzung befragt, welche Labore in Brandenburg diese PCR-Tests gemacht haben, mit welchen Methoden und welchen ct-Werten. Drosten erklärte uns, dass es zig verschiedene PCR-Tests gibt.

Er selbst verwendet in seinem Labor in Berlin übrigens gar nicht mehr den Test, den er entwickelt und im Januar 2020 veröffentlicht hat, sondern einen kommerziellen Test. Das finde ich bemerkenswert.

Welche Tests in welchen Laboren in Brandenburg angewandt werden und wie vergleichbar sie untereinander sind, konnte Drosten nicht sagen. Aber das wäre wichtig zu wissen, weil er im Verlauf der Anhörung sagte, dass die ct-Werte zwischen den Testsystemen voneinander abweichen können.

ET: Hat Drosten noch mehr über die einzelnen ct-Werte gesagt?

Berndt: Zunächst einmal sagte er, dass die ct-Werte ganz entscheidend seien. Für sein Berliner Labor hat Drosten eine Grobeinteilung in hohe, mittlere und geringe Viruslast vorgenommen. Demnach weist der von ihm verwendete Roche-Test bei einem ct-Wert von 24/25 auf eine hohe Viruslast hin, bei der man davon ausgehen kann, dass der Getestete krank ist oder eine starke Infektion hat.

Das ist besonders interessant, wenn man weiß, dass Drosten in seinem PCR-Protokoll mit 45 Zyklen arbeitete. Bei einer so hohen Zykluszahl (so hohen ct-Werten) muss mit vielen falsch-positiven Testergebnissen gerechnet werden und „viele“ bedeutet nach jüngst veröffentlichten Daten aus den Unis Essen und Münster mehr als die Hälfte. Das ergibt ein stark verzerrtes Corona-Lagebild. Davon abgesehen bedeutet jeder einzelne falsch-positive Befund: unnötige Beunruhigung, Quarantäne und Arbeitsausfall.

Wir haben Drosten auch gefragt, wann er das erste Mal von dem SARS-CoV-2 erfahren hat. Er sagte: „Anfang 2020“. Und schon am 13. Januar 2020 publizierte er seinen Test! Das ist schon toll, wie man in so kurzer Zeit einen Test für ein bis dato unbekanntes „neuartiges“ Virus entwickeln kann.

ET: Wenn man die Sequenz eines Virus hat, dann soll es nach der Aussage von Wissenschaftlern einfach sein, einen entsprechenden Test zu entwickeln. Wie beurteilen Sie das als Laborarzt?

Berndt: Offensichtlich ist es so; allerdings wurde die Qualität des Corman-Drosten Tests auch massiv kritisiert.

Die Zeit, in der ich selber an PCR-Tests gearbeitet habe, liegt lange zurück. Aber ich weiß noch ganz gut, wie man die Aussagekraft von Tests beurteilt. Wesentlich dafür sind Sensitivität und Spezifität. Mit zunehmender Zykluszahl (ct-Wert) einer PCR kann man zwar immer weniger Moleküle sichtbar machen, aber zugleich steigt die Gefahr, unspezifische oder klinisch irrelevante Reaktionsprodukte zu bekommen. Hohe Zykluszahlen – sagen wir ct-Werte über 25 – bedeuten hohe Sensitivität, aber geringe Spezifität.

Dieses Fachchinesisch ist leider unvermeidlich, weil die PCR-Ergebnisse und damit auch die ct-Werte die Grundlagen für die Inzidenzwerte und damit für Feststellung und Bewertung der ganzen Corona-Pandemie sind. Nach den Inzidenzwerten wird unser ganzes Leben geregelt. Deshalb muss allen Verantwortlichen und jedem mündigen Bürger klar sein, wie die Inzidenz bestimmt wird und ob das mit genügender Sorgfalt gemacht wird. Daran haben wir erhebliche Zweifel und die Anhörungen im Corona-Untersuchungsausschuss haben diese Zweifel bestärkt.

Der ct-Wert gehört meines Erachtens zwingend zu jeder PCR [Polymerase chain reaction] und jedem „laborbestätigten Covid19-Fall“. Drosten sprach auch davon, dass jede PCR ärztlich befundet werden muss. Aber er hat uns nicht sagen können, welche Labore und welche Ärzte das hier in Brandenburg gemacht haben. Nach meiner Wahrnehmung wurden für die PCR-Befundung keine klinischen Daten erhoben, zumindest nicht regelmäßig.

ET: Haben Sie sich selbst auch einem solchen Test unterzogen?

Berndt: Ja, einmal habe ich im Spätsommer einen PCR-Test machen lassen, weil ich in den Kreis einer Kontaktperson gehörte. Bei der Probennahme hat mich niemand nach Symptomen gefragt. Später erfuhr ich auf telefonische Nachfrage, dass der Test negativ war. Ähnliches habe ich von Bekannten und Freunden gehört. Seltsame Diagnostik.

Apropos seltsame Diagnostik: Es gibt auch keine Studie zu COVID-19 in Deutschland, die für die Gesamtheit der Bevölkerung repräsentativ ist. Das RKI hat eine derartige Studie gemacht, um herauszufinden, ob die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen in der Bevölkerung gestiegen oder gefallen ist. Dazu gab es eine Untersuchung in der Zusammenarbeit mit der Universität Erfurt. Zur Verbreitung von SARS-CoV-2 und der Immunität gegen das Virus gibt es eine solche Untersuchung bis heute nicht. Das halte ich für einen ausgemachten Skandal.

Im Landtag Brandenburg haben wir ein halbes Dutzend Mal oder öfter repräsentative Untersuchungen gefordert. Erfolglos.

Das RKI hat mehrfach eine große Studie angekündigt – aber bis heute liegen keine Ergebnisse vor. Damit fehlt auch nach 16 Monaten „epidemischer Lage“ ein reales Lagebild.

Und auch die Inzidenzwerte basieren auf PCR-Untersuchungen – mit nicht definierten ct-Werten – an mehr oder weniger zufälligen Proben; weder die Größe noch die Zusammensetzung der Untersuchungsgruppen (Sportler, Kinder oder Bewohner eines Pflegeheims) sind definiert. Deshalb sind die Inzidenzwerte so leicht manipulierbar.

Und noch eine Seltsamkeit: Ich habe Drosten nach einer COVID-19- Differenzialdiagnostik gefragt, also einer Untersuchung, ob die aufgetretenen Symptome auch andere Ursachen haben können. Denn Drosten sagt selbst, dass die meisten COVID-19-Erkrankungen mild, also unspezifisch verlaufen. Antwort: Es gibt keine Differenzialdiagnostik.

Es ist märchenhaft, wie wir durch diese „Pandemie“ tapsen.

ET: Drostens Aussagen sind für die Beurteilung der Pandemie von großer Bedeutung. Wie kann es sein, dass mit der Veröffentlichung des Anhörungsprotokolls bis zum Vorliegen eines Untersuchungsberichtes gewartet wird?

Berndt: Das sind die rechtlichen Regelungen für den Untersuchungsausschuss. Die Anhörungen sind öffentlich, aber alles andere passiert jetzt wieder unter Verschluss.

ET: Gab es noch weitere Personen, die vor dem Ausschuss angehört wurden?

Berndt: Drei Wochen vor Drosten haben wir Lothar Wieler, den Leiter des Robert Koch-Instituts angehört. Auch das war sehr bemerkenswert, denn Wieler redete wie die Panikmacher im März 2020. Wir haben neben Regierungsmitgliedern viele Experten zum Beispiel aus Verwaltungen, Wirtschafts- und Ärzteverbänden gehört und werden im September Rechtsexperten hören. Wir sind ja keine medizinische Fachgesellschaft, sondern ein Parlamentsausschuss.

Wir untersuchen die Frage, ob die Regierung mit ihrer Corona-Politik angemessen gehandelt hat. Mein Fazit der bisherigen Untersuchungen ist, dass die Regierung vor allem deshalb nicht angemessen gehandelt hat, weil sie sich nicht um ein umfassendes und zuverlässiges Lagebild bemüht hat. Und weil ihre Chefberater, das haben Befragungen von Wieler und Drosten erwiesen, sie in der Einseitigkeit ihrer Wahrnehmung nur noch bestärkt haben. Der Infektiologe Professor Matthias Schrappe äußerte einmal, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel am „Kuba-Syndrom“ leidet; das bedeutet, dass sie nur von Leuten beraten wird, die sie in ihrer Einschätzung stärken. Das Kuba-Syndrom grassiert auch in Brandenburg.

Mehrfach habe ich im Ausschuss und im Landtag Experten zitiert, die bereits seit März/April 2020 die Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen bestritten. Denn neben Sucharit Bhakdi und Wolfgang Wodarg gibt es weitere namhafte Kritiker der Lockdown-Politik: Den schon genannten Matthias Schrappe und seine Koautoren mehrerer Thesenpapiere, Andreas Sönnichsen vom Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin, die Münchner Codag-Gruppe um Helmut Küchenhoff und Göran Kauermann, die Epidemiologen Gerd Antes, Angela Spelsberg, UIrich Keil und Gerd Bosbach, Drostens Vorgänger an der Charité, Detlev Krüger, um einige zu nennen. International gehört John Ioannidis dazu. Nicht zu reden von den Einwänden, die von Juristen, Ökonomen oder Psychologen vorgetragen wurden.

Alle diese Stimmen wurden von der Regierung nicht wahr- oder nicht ernstgenommen.

Wir haben die Brandenburger Regierungsvertreter gefragt, ob sie das umfangreiche Memorandum von Stephan Kohn zur Kenntnis genommen und diskutiert hätten. Dieser Beamte hatte das sogenannte Kohn-Papier im Mai 2020 an den Bundesinnenminister und die Landesregierungen der Bundesländer geschickt. Darin nannte er Corona einen „Fehlalarm“ und forderte eine umgehende Korrektur des Regierungshandelns. Nur der Innenminister wusste, dass es das Memorandum gab, aber von einer ernsthaften Erwägung der Argumente Kohns war nichts zu hören.

Anders verhält es sich mit dem berüchtigten Papier vom März 2020 aus dem Bundesinnenministerium „Wie wir Covid19 unter Kontrolle bekommen“. Darin wurde die Regierung aufgefordert, zur Rechtfertigung des Lockdowns Ängste zu schüren. Mit diesem Papier hat sich die Regierung sehr wohl beschäftigt. Der Staatssekretär im Gesundheitsministerium wollte es sich zwar nicht zu eigen machen, aber Gesundheitsministerin Nonnemacher hat im Landtag genau mit den Argumenten dieses Papieres Ängste geschürt.

ET: Wenn Drosten und Wieler als Sachverständige gehört werden, können Sie als Mediziner deren Ausführungen sicherlich besser nachvollziehen als Abgeordnete, die nicht vom Fach sind. Nach Paragraf 21 Untersuchungsausschussgesetz kann eine Gegenüberstellung von Zeugenaussagen in einer Anhörung erfolgen. Werden Sie davon Gebrauch machen?

Berndt: Wir müssen schauen, inwieweit das für zukünftige Anhörungen sinnvoll ist. Allerdings nehmen wir die Ausschussleitung [Daniel Keller, SPD] als nicht wirklich unparteiisch wahr und vor allem haben wir das Problem, dass die Ausschussmehrheit den ganzen Untersuchungsausschuss erkennbar nicht haben will. Immer wieder werden unsere Anträge zu Zeugenanhörungen als unbegründet oder ungeeignet zurückgewiesen. Einzelheiten zu den beabsichtigen Zeugen und Sachverständigen darf ich an dieser Stelle leider nicht nennen.

ET: Wie werten Sie die Aussagen aus? Haben Sie Experten, die die Angaben von Drosten, Wieler oder anderen Zeugen noch einmal prüfen?

Berndt: Wir haben ausgezeichnete Mitarbeiter und Berater für den Ausschuss. Aber auch wir Abgeordneten haben uns inzwischen Wissen zum Thema Corona angeeignet. Eigentlich dachte ich, dass ich meine Erfahrungen aus meiner Zeit im Labor nie wieder benötigen würde, aber jetzt sind sie hilfreich.

Darüber hinaus haben wir natürlich auch Kontakt zu Leuten, die vom Fach sind und uns beispielsweise in medizinischen, juristischen und ökonomischen Fragen unterstützen. So können wir uns ein Bild machen. Aber wir sind weiterhin auf Input, also Hinweise, Fragen, Kritik angewiesen und dafür dankbar.

ET: Wie bewerten Sie die Aussage, dass die ganze Immunität nur noch über Impfungen erworben werden soll?

Berndt: Schrecklich!

Für die natürliche Immunität scheint kein Platz mehr in der Politik zu sein.

Anfang 2020 war eine der Panikbotschaften, dass wir keine Abwehrkräfte gegen dieses völlig neuartige Virus hätten und dass daher eine Überlastung des Krankenhauswesens drohe. Aber dann hat sich rasch herausgestellt, dass es eine erhebliche natürliche Immunität gegen dieses Virus gibt. Vor einem Jahr wurde eine Anti-SarsCov2-Reaktivität in Blutproben nachgewiesen, die vor Beginn der Pandemie gewonnen wurden.

Vor Kurzem wurde berichtet, dass 90 Prozent der Proben einer Untersuchungsgruppe von Erwachsenen ohne vorherige Corona-Infektion eine Antikörper-Kreuzreaktivität gegen SARS-CoV-2 zeigen. Dieses Coronavirus ist offensichtlich nicht so „neuartig“ wie gedacht. Es gibt eine Grundimmunität in der Bevölkerung. Darüber hinaus wurden zum Beispiel in Ischgl und Tokio bei mehr als 40 Prozent der Untersuchten Antikörper gegen SARS-CoV-2 gefunden, die infolge einer oftmals unbemerkten Infektion gebildet wurden. Da fragt man sich, ob wir wirklich eine Impfkampagne brauchen.

Was wir jedenfalls nicht brauchen, sind Impfungen von Personen, die bereits eine natürliche Immunität gegen COVID-19 haben.

Zu dieser Thematik haben wir sowohl Wieler als auch Drosten und die Regierung befragt. Aber alle spielen die natürliche Immunität herunter und messen sie einfach nicht. Das ist unfassbar!

Warum untersucht man in Deutschland nicht systematisch die natürliche Immunität, so wie es der Virologe Hendrik Streeck in der Heinsberg-Studie vorgemacht hat?

ET: Die gesunden Personen oder die mit eventuellen Antikörpern wurden schon im Vorfeld von der Politik in der Lockerungsstrategie ausgeschlossen. Da ging es nur um geimpfte, genesene und getestete Personen.

Berndt: Ja, das ist irre. Werden jetzt wegen Corona alle Biologie-Bücher umgeschrieben? Gibt es keine Gesunden und keine natürliche Immunität mehr? Als ich noch im Labor gearbeitet habe, gehörte die Titerbestimmung (Antikörperkonzentration im Blut) selbstverständlich zur Hepatitis B-Impfung.

Aber bei den COVID-19-Impfungen wird weder kontrolliert, ob die Impfung wegen einer bereits vorhandenen Immunität entbehrlich ist, noch ob die Impfung erfolgreich war. Es wird davon ausgegangen, dass die Person zweimal geimpft wurde und damit immun ist. Das reicht nicht!

Und um das Verrückte noch verrückter zu machen, behauptete der Chef des RKI im Untersuchungsausschuss Corona, es gäbe kein Laborkorrelat von Immunität. Das bedeutet, dass die führenden Berater der Bundes- und Landesregierung das Vorhandensein und die Nachweismöglichkeit einer natürlichen Immunität gegen COVID-19 in Abrede stellen. Hingegen werben sowohl die Berater als auch die Regierungen für COVID-19-Impfungen mit Impfstoffen, die schon jetzt beunruhigende Nebenwirkungen zur Folge haben und deren längerfristige Nebenwirkungen niemand kennt. Das halte ich für verantwortungslos.

ET: Vielen Dank für das Interview.

Berndt: Sehr gerne.

Das Interview führte Susanne Ausic.



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