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Strukturprobleme drohen

Deutsche Industrie sieht Wettbewerbsfähigkeit auf Rekordtief

Die deutsche Industrie erlebt laut Ifo-Institut einen historischen Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Unternehmen außerhalb der EU, mit 36,6 Prozent im Oktober. Besonders betroffen sind energieintensive Branchen wie Chemie, Maschinenbau und Elektronik, in denen ein Großteil der Betriebe Wettbewerbsnachteile meldet.

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Containerschiffe im Hamburger Hafen am 20. Oktober 2021.

Foto: Morris MacMatzen/Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

Die deutsche Industrie sieht ihre Wettbewerbsfähigkeit immer schneller schwinden. Noch nie in den 31 Jahren, seit denen das Münchner Ifo-Institut danach fragt, sagten so viele Betriebe wie jetzt, dass sie gegenüber Unternehmen außerhalb der EU an Wettbewerbsfähigkeit verlieren wie im Oktober. Konkret waren es den Münchner Wirtschaftsforschern zufolge 36,6 Prozent. Das ist zudem ein deutlicher Anstieg seit der letzten Befragung im Juli, als es noch 24,7 Prozent waren.
„Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie befindet sich auf einem neuen Tiefpunkt“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Das zeigt, wie stark die strukturellen Probleme inzwischen durchschlagen.“
Auch im innereuropäischen Vergleich sehen sich die Unternehmen auf dem absteigenden Ast. Hier stieg der Anteil derer, die von einem Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit berichteten von 12 auf 21,5 Prozent.

Energieintensive Bereiche besonders betroffen

Besonders dramatisch sei die Situation in der energieintensiven Industrie. In der Chemischen Industrie berichte beispielsweise mehr als die Hälfte der Betriebe von einem Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Bei den Herstellern elektronischer und optischer Erzeugnisse sind es 47 Prozent, im Maschinenbau rund 40 Prozent.
„Die strukturellen Probleme sind bekannt“, sagt Wohlrabe. „Jetzt kommt es darauf an, sie entschlossen anzugehen“, so Wohlrabe weiter. „Ohne tiefgreifende Reformen droht Deutschland, im internationalen Vergleich weiter zurückzufallen.“ (dpa/red)

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