Halbfinal-Frust wegstecken: DEB-Team will WM-Bronze holen

Dann eben Bronze! Eine große Chance auf das WM-Finale ließ das deutsche Eishockey-Nationalteam ungenutzt. Endet das Turnier in Lettland dennoch mit dem größten WM-Erfolg seit 1953?
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Das deutsche Team steht nach der 1:2-Halbfinalniederlage gegen Finnland enttäuscht auf dem Eis.Foto: Roman Koksarov/dpa/dpa
Epoch Times6. Juni 2021

Mit jeder Menge Trotz und der Sehnsucht nach der ersten WM-Medaille seit 1953 gehen die deutschen Eishockey-Nationalspieler in das Spiel um Bronze.

Gegen die USA will sich die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes am heutigen Sonntag (14.15 Uhr/Sport1) in Riga für eine starke Weltmeisterschaft mit dem erhofften besten Abschneiden seit 68 Jahren belohnen. Die in diesem Turnier herausragende Leidenschaft soll das 1:2 im Halbfinale gegen Titelverteidiger Finnland schnell vergessen machen und zum Überraschungserfolg führen.

„Mit dieser Einstellung brauche ich die Mannschaft nicht extra zu motivieren“, sagte Bundestrainer Toni Söderholm: „Wir wissen, worum wir spielen, wir haben uns eine Medaille als Belohnung und Ziel gesetzt. Und jetzt steht bis dahin nur noch eine andere Mannschaft im Weg. Die Chance wollen wir unbedingt nutzen.“ In der Vorrunde hatte Deutschland das Duell mit dem US-Team jedoch 0:2 verloren.

Geknickt hatten sich seine Cracks nach dem knappen und unglücklich verlorenen Halbfinale und der besten Turnierleistung gegen Titelverteidiger Finnland vom Eis verabschiedet. „Spätestens gleich im Teambus schauen wir wieder nach vorne“, hatte Kapitän Moritz Müller direkt nach dem Spiel gesagt. DEB-Sportdirektor Christian Künast meinte: „Jetzt gilt es, im Spiel um Bronze noch mal alles in die Waagschale zu werfen.“

Im Falle einer Niederlage würde wie bei der Heim-WM 2010 Platz vier herausspringen. Zu wenig, wie die Spieler denken. „Wir spielen durch die Bank ein überragendes Turnier“, befand Stürmer Leo Pföderl.

Gegen die Finnen reichte es trotz zahlreicher guter Chancen nur zu einem Überzahltreffer von Mannheims Matthias Plachta (32. Minute). Die Effizenz im Angriff bewiesen die Finnen, die bei den Toren von Iiro Pakarinen (14.) und Hannes Björninen (19.) individuelle Aussetzer eiskalt ausnutzten. „Die Jungs haben zu 99 Prozent alles umgesetzt, was im Plan stand“, lobte Söderholm: „Wir haben viele unserer Stärken ins Spiel gebracht, sehr gute Torchancen kreiert, vieles gemacht, das eigentlich auch einen Sieg hätte bringen können.“

Im Spiel um Platz drei komme es so kurz nach der Halbfinal-Enttäuschung insbesondere auf den Willen an, den seine Mannschaft habe. Nahezu ergriffen schwärmte Söderholm vom Charakter seiner Truppe, die ihm so sehr ans Herz gewachsen sei.

Aber auch bei den US-Amerikanern hat der Finne eine besondere Leidenschaft ausgemacht. Beim zweimaligen Weltmeister war nach dem 2:4 im Prestige-Halbfinale gegen Kanada die Stimmungslage ähnlich. „Das ist eines der besten Teams vom Charakter her, das ich je trainiert haben“, sagte Cheftrainer Jack Capuano.

Im Endspiel (19.15 Uhr/Sport1) kommt es wie bei der zuvor letzten WM 2019 in der Slowakei zum Duell Finnland gegen Kanada. Damals in der Slowakei hatten sich die Finnen mit 3:1 durchgesetzt. „Wir haben eine große Aufgabe morgen, ob wir nun gegen Finnland oder Deutschland spielen“, sagte der kanadische Coach Gerard Gallant nach dem frühen Halbfinale: „Es wird ein Kampf. Aber so wie wir die letzten fünf oder sechs Spiele gespielt haben, wissen wir, dass wir eine Chance haben.“

Mit drei Niederlagen war der 26-malige Weltmeister so schlecht wie nie in das Turnier gestartet, besiegte dann im Viertelfinale aber auch die Russen. Mit dem ersten Finalerfolg seit fünf Jahren würde Kanada mit dann 27 Titeln mit Russland gleichziehen. (dpa)



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