Irland feiert EM-Teilnahme – Enttäuschung in Bosnien

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Der Ire Shane Long (l) feiert mit seiner Tochter auf dem Arm und Mitspieler John O'Shea die EM-Teilnahme.Foto: Aidan Crawley/dpa
Epoch Times17. November 2015
Zum dritten Mal nach 1988 und 2012 haben die Iren den Sprung zum kontinentalen Turnier geschafft. In Frankreich nehmen damit England, Wales, Nordirland und die Republik Irland teil. Erstmals sind vier Teams von der britischen Insel bei einer Fußball-EM dabei.

Da ließ sich selbst Superman nicht zweimal bitten. Nachdem sich die irische Nationalmannschaft im Playoff-Rückspiel mit einem 2:0 gegen Bosnien-Herzegowina für die Europameisterschaft 2016 qualifizierte, lief Zeugwart Dick Redmond im Outfit des Superhelden in die Kabine und brüllte unter dem Jubel der Spieler: „Ich bin 60, ich werde nach Frankreich gehen.“

Durch den Erfolg gegen Bosnien konnte die Mannschaft von Trainer Martin O’Neill seine zuletzt guten Leistungen fortsetzen. In der Qualifikationsgruppe blieben sie gegen Weltmeister Deutschland (1:1 und 1:0) unbesiegt und wurden Dritter. „Die deutsche Nacht war schon wundervoll, die aber durch den heutigen Sieg in den Schatten gestellt wurde. Für so einen Abend lebst du“, schwärmte Coach O’Neill.

Held auf dem Platz war Jonathan Walters. Der Stürmer vom englischen Premier-League-Club Stoke City verwandelte in der 24. Minute einen schmeichelhaften Handelfmeter und erhöhte in der 70. Minute auf 2:0. Nach dem 1:1 im Hinspiel am vergangenen Freitag im bosnischen Zenica, reichten die beiden Treffer des 32 Jahre alten Angreifers für die Euro 2016.

Doch der Routinier sieht sich trotz seines Doppelpacks nicht als Matchwinner. „Das gesamte Team besteht aus Helden – jeder war unglaublich“, erklärte Walters. „So etwas gibt es nicht oft in einer Karriere. Dies ist ein besonderer Moment“. Die Freude war auch Stunden nach dem Triumph noch beim Torjäger zu sehen. Bei Twitter veröffentlichte Walters ein Foto, auf dem er mit dem irischen Präsidenten Michael D. Higgins um die Wette lachte.

Keinen Grund zur Freude gab es dagegen beim unterlegenen Gegner aus Bosnien. Wie schon zur Euro 2012 schied die Mannschaft auf der Zielgeraden aus. Vor vier Jahren scheiterte das Land in den Playoffs am späteren deutschen Gruppengegner Portugal. „Wir haben eine schwere und schlaflose Nacht hinter uns“, schrieb Torhüter Asmir Begovic am Dienstag bei Facebook.

In Sead Kolasinac von Schalke 04 und Emir Spahic (Hamburger SV) standen zwei Bundesliga-Legionäre in der Startformation von Trainer Mehmed Bazdarevic. Doch mehr als eine Großchance durch Senad Lulic (54.) und einem Aluminiumtreffer des eingewechselten Berliners Vedad Ibisevic kam nicht heraus. „Wir haben viel mehr von den Playoffs erwartet, aber wir waren weit entfernt von unserer Bestform“, schimpfte Chelsea-Keeper Begovic.

(dpa)


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