Ten Hag? Rangnick? Mourinho? Viele Kandidaten für die Bayern

Nach dem Aus von Niko Kovac muss der FC Bayern einen neuen Chefcoach finden. Hansi Flick ist als Übergangslösung eingeplant. Etliche Namen dürften an der Säbener Straße diskutiert werden. Zu den Kandidaten gehören große Namen, ehemalige Profis und ein aufstrebender Coach.
Titelbild
Erik Ten Hag steht noch bei Ajax Amsterdam unter Vertrag.Foto: Marius Becker/dpa/dpa
Epoch Times4. November 2019

Wer wird neuer Trainer des FC Bayern? Nach dem Aus von Double-Gewinner Niko Kovac wird über die Zukunftslösung beim deutschen Fußball-Rekordmeister diskutiert.

„Bis auf weiteres“ ist der bisherige Co-Trainer Hansi Flick für das Münchner Starensemble verantwortlich. Abseits der sportlichen Aufgaben wird über die neue Besetzung des wichtigsten Trainerposten in der Bundesliga spekuliert.

Der scheidende Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge müssen gemeinsam mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic genau abwägen, wem sie die Verantwortung beim Tabellenvierten übertragen (wollen). Einstige und mögliche Kandidaten wie Jürgen Klopp (FC Liverpool), Thomas Tuchel (Paris Saint-Germain) oder Bundestrainer Joachim Löw kommen aktuell nicht infrage.

Zehn mögliche Kandidaten für die Kovac-Nachfolge:

ERIK TEN HAG (49): Der Niederländer kennt München aus seiner Zeit bei der zweiten Bayern-Mannschaft (2013-15) und sorgte in der Vorsaison mit Ajax Amsterdam für Furore. Mit aufregendem Fußball verpasste er nur knapp das Champions-League-Finale. Sollte Bayern anrufen, würde er nichts ausschließen, sagte ten Hag jüngst. Ajax-Manager Marc Overmars ergänzte, der Verein sei bei Offerten von Top-Clubs „immer großzügig“. Ten Hag ist vertraglich bis 2022 an Ajax gebunden.

RALF RANGNICK (61): Der Name des Red-Bull-Machers soll schon in München gefallen sein. Für Rangnick wäre der FC Bayern nach Hoffenheim, Schalke oder Leipzig eine reizvolle Möglichkeit, seinen großen Fußballsachverstand auf höchster Ebene zu demonstrieren. Hoeneß gilt allerdings nicht als Befürworter, zumal Rangnick während seiner forschen Hoffenheimer Zeit mit den Münchnern aneckte.

MASSIMILIANO ALLEGRI (52): Er war zuletzt fünf Jahre lang Coach bei Juventus Turin, gewann national fast alles (fünf Meistertitel, vier Pokalsiege) und erreichte zweimal das Champions-League-Finale. Trotz eines Vertrags bis Juni 2020 musste er im Sommer gehen. Rummenigge hat als früherer Inter-Profi ein Faible für Italiener. Allerdings spricht Allegri kein Deutsch und nicht gut Englisch. Zuletzt sagte der Coach, dass er eigentlich bis 2020 keinen Job übernehmen wolle.

JOSE MOURINHO (56): „The Special One“ wäre in der Tat sehr speziell. Der Portugiese war lange einer der schillerndsten Trainer. Er gewann die Champions League mit Porto (2004) und Inter (2010 im Finale gegen Bayern). Diese Erfolge konnte er mit Real Madrid, Chelsea und Manchester United nicht wiederholen. Im Dezember 2018 musste er bei United gehen. Mourinho gilt als Trainer-Diva. Eine Zusammenarbeit mit Rummenigge und dem künftigen Vorstandschef Oliver Kahn wäre spannend. Als Fan des Ergebnisfußballs dürfte eine Verpflichtung Mourinhos eine Abkehr des schönen Spiels à la Louis van Gaal und Pep Guardiola sein.

XABI ALONSO (37): Als „besten Taktgeber“, „klügsten Strategen“ und „echten Gentleman“ rühmte Rummenigge erst im Frühjahr den spanischen Ex-Weltmeister, den er sich eines Tages zum FC Bayern zurückwünscht. Als „Cheftrainer für die nächsten Jahre“ sah ihn der Vorstandschef da aber noch nicht. Alonso arbeitet aktuell als Trainer der zweiten Mannschaft von Real Sociedad San Sebastian in Spanien.

MARK VAN BOMMEL (42): Der ehemalige Bayern-Kapitän kennt die Säbener Straße von seinen viereinhalb Jahren in München bestens. Als Trainer ist der Niederländer ein Novize. Das Engagement beim PSV Eindhoven seit Sommer 2018 ist seine erste Station als Profi-Chefcoach. Steht beim PSV noch bis Juni 2021 unter Vertrag.

ARSÈNE WENGER (70): Der Franzose wurde in der Vergangenheit immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Wenger wird auch wegen seines weltmännischen Auftretens von den Münchner Club-Bossen geschätzt. Seine Deutschkenntnisse machten ihn zudem zu einem guten Kandidaten. Nach 22 Jahren Arsenal und im reiferen Alter ist er aber keine Toplösung mehr – eher eine Seniorenlösung à la Jupp Heynckes.

MIROSLAV KLOSE (41): Der Weltmeister von 2014 ist eine spannende Variante, aber wohl kaum als Sofortlösung. Klose ist seit 2018 Nachwuchstrainer beim FC Bayern. Die für die Profis notwendige Fußballlehrerlizenz hat er noch nicht, mit dieser würde er dann ein Spitzenamt anstreben. Im Verein genießt er hohes Ansehen. Flick kennt er übrigens aus der gemeinsamen Nationalmannschaftszeit bestens.

MAURICIO POCHETTINO (47): Der Argentinier formte Tottenham Hotspur zu einem der Topvereine in England. Im Frühjahr stand er sogar im Finale der Champions League (0:2 gegen Liverpool). In diesem Jahr kriselt es aber bei den Spurs, siehe das krachende 2:7 gegen die Bayern vor wenigen Wochen in der Königsklasse. Bayern-Manager Hasan Salihamidzic soll im Rahmen des Audi Cups im Sommer bereits länger mit Pochettino gesprochen haben. Das aber sicherlich nicht auf Deutsch.

JUPP HEYNCKES (74): Der Ruf nach dem ewigen Jupp kommt reflexartig – zumindest mit Witzchen und lustigen Bildchen in den sozialen Netzwerken. Viermal war Heynckes Bayern-Trainer, Höhepunkt war das historische Triple im Jahr 2013. Seine letzte Aushilfstätigkeit nach der Trennung von Carlo Ancelotti im Herbst 2017 hatte der Ruheständler aber als seine definitiv letzte bezeichnet. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion