Turbulenzen beim FCB – Schmidt: «Nicht überbewerten»

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Der FC Bayern trifft im Topspiel auf Bayer Leverkusen.Foto: Peter Kneffel/dpa
Epoch Times5. Februar 2016
Die Turbulenzen beim FC Bayern München sind Bayer Leverkusen vor dem Bundesliga-Topspiel nur recht. Dass der 17. Sieg im 74. Duell durch die Unruhe an der Isar realistischer geworden ist, glaubt man beim Werksclub jedoch nicht.

„In jedem Verein gibt es mal ein Problem. Deshalb sollte man die Sachen nicht überbewerten“, sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt vor dem Prestigeduell am Samstag. „Wir werden nicht denken, dass die Bayern nicht mehr Fußball spielen können. Genauso wenig glaube ich, dass ein Zitronenfalter Zitronen falten kann.“

Nicht mehr hören und lesen mag Bayern-Chefcoach Pep Guardiola, was zuletzt über den angeblich gestörten Betriebsfrieden, die mutmaßlichen Eskapaden Arturo Vidals oder seinen Wechsel zu Manchester City nach Saisonende zuletzt kolportiert wurde. „Für unseren Beruf gibt es heutzutage keinen Respekt. Es ist egal, was wir sagen“, schimpfte er. Der Katalane versicherte, seinen Job in München und die Zukunft mit ManCity unter einen Hut bringen zu können – ähnlich wie Frauen: „Ich kann beide Sachen kontrollieren.“

Die Begegnung in der mit 30 210 Zuschauern ausverkauften BayArena zwischen dem Spitzenreiter und dem Tabellenvierten – beide Clubs trennen 21 Punkte und damit so viel wie nie in der Liga-Geschichte – geriet dabei fast zur Nebensache. „Wir spielen gegen eine der besten Mannschaften in Deutschland“, sagte Guardiola zum Gegner.

Bedeckt hielt er sich auch, welche Lösung er nach dem Ausfall der Innenverteidiger Jérôme Boateng und Javier Martinez ausgetüftelt hat. „Der ausgeliehene Neuzugang Serdar Tasci hatte sich im Training eine Gehirnerschütterung zugezogen und ist noch keine Option. Deshalb dürfte wohl Mittelfeldakteur Joshua Kimmich mit Holger Badstuber im Abwehrzentrum stehen. Das Duo muss vor allem die starke Leverkusener Doppelspitze mit Javier Hernández und Stefan Kießling in Schach halten. Gerade vor dem Mexikaner „Chicharito“ (13 Tore) warnte Guardiola: „Seine Nase im Strafraum ist außergewöhnlich.“

Die Münchner taten sich zuletzt schwer in der BayArena: Sie gewannen nur eines der vergangenen sechs Gastspiele. „Das Spiel ist eine große Herausforderung. Wir wollen es nach Möglichkeit gewinnen“, sagte Schmidt. „Dass wir dazu einen Supertag brauchen und sehr mutig spielen müssen, ist klar.“ Abgesehen vom noch nicht einsatzbereiten Kapitän Lars Bender gibt es keine weiteren Ausfälle.

Für den ambitionierten Werksclub ist der Bayern-Hit der Auftakt für wegweisende englische Wochen. „Wir stehen vor einem für uns entscheidenden Monat, der die Marschrichtung in der Bundesliga widerspiegeln wird“, erklärte Vereinschef Michael Schade. Denn nach dem Auswärtsauftritt bei Darmstadt 98 folgt das Gastspiel des Tabellenzweiten Borussia Dortmund.

„Gegen Bayern und Dortmund verlieren fast alle“, sagte Weltmeister Christoph Kramer. „Wenn man gegen einen von den beiden gewinnen würde, wären das drei Bonuspunkte, die für die Plätze dahinter richtig Gold wert sein könnten.“ Am Willen für einen Überraschungscoup mangelt es den Bayer-Kickern nicht. „Unser Ziel ist nicht, nur einen Punkt zu holen“, sagte „Sechser“ Kevin Kampl. „Wir wissen, dass es extrem schwer wird und wir einen perfekten Tag brauchen, um die Bayern zu schlagen – egal, wer da verletzt ist.“

Abgesehen vom Kampf um die Rückkehr in die Champions League will die Leverkusen am Dienstag gegen Werder Bremen den Einzug ins Halbfinale im DFB-Pokal schaffen und in der Europa League die Runde der letzten 32 überstehen. Vor und nach dem BVB-Spiel stehen die Partien gegen Sporting Lissabon auf dem Plan.

(dpa)

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