22.000 Vollzeitstellen zu viel: Lufthansa beginnt mit Jobabbau in Verwaltung und Führungsetagen
Die Lufthansa muss Personal abbauen, will aber betriebsbedingte Kündigungen nach Möglichkeit vermeiden. Der Vorstand beschloss das zweite Paket des Restrukturierungsprogramms der Airline.

Lufthansa-Maschinen, geparkt auf einem Teil einer Rollbahn.
Foto: Tino Schöning/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Der Vorstand der Deutschen Lufthansa hat ein zweites Paket ihres Restrukturierungsprogramms verabschiedet. Das teilte die Fluggesellschaft am Dienstagmittag mit. Demnach umfassen die Beschlüsse unter anderem die „schnellstmögliche“ Rückführung der staatlichen Kredite und Einlagen sowie die Umsetzung der bereits geplanten Reduzierung von Teilflotten.
Mit dem ersten Paket von Anfang April war unter anderem beschlossen worden, die Flotte um 100 Flugzeuge zu verkleinern und den Flugbetrieb der Germanwings nicht wiederaufzunehmen.
22.000 Vollzeitstellen zu viel
In der Verwaltung der Lufthansa AG sollen 1000 Stellen gestrichen werden, wie die Fluggesellschaft in Frankfurt mitteilte.
Die Anzahl der Führungskräftestellen soll konzernweit um 20 Prozent abnehmen.
Nach der Verkleinerung des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG sollen auch die Vorstands- und Geschäftsführungsgremien der Töchter schrumpfen. Im ersten Schritt wurde die Anzahl der Gremienmitglieder bei Lufthansa Cargo AG, LSG Group und Lufthansa Aviation Training um jeweils eine Position verringert.
Nach Zustimmung der Lufthansa-Aktionäre zu dem milliardenschweren staatlichen Rettungspaket sowie den Zusagen der Regierungen in Österreich und der Schweiz, sei die Finanzierung der Gruppe zunächst gesichert, erklärte Lufthansa.
„Die vollständige Rückführung der staatlichen Kredite und Einlagen inklusive der Zinszahlungen wird das Unternehmen jedoch in den kommenden Jahren zusätzlich belasten, so dass nachhaltige Kostensenkungen auch aus diesem Grund unausweichlich werden.“
Rein rechnerisch hat die Lufthansa nach eigenen Angaben in der Corona-Krise konzernweit 22.000 Vollzeitstellen zuviel an Bord. Das Unternehmen will weiterhin betriebsbedingte Kündigungen nach Möglichkeit vermeiden.
Lufthansa verhandelt derzeit mit Verdi und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit über Sparbeiträge der Beschäftigten zur Bewältigung der Corona-Flaute. Für die Kabine hat die Gewerkschaft Ufo bereits eine Vereinbarung getroffen. (dpa/dts)
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