Verbraucherstimmung verschlechtert sich erheblich

Der Krieg in der Ukraine hält an. Infolgedessen haben sich in Deutschland laut Handelsverband HDE vor allem die Konjunktur- und Einkommenserwartungen verschlechtert.
Ein Mann läuft mit Einkaufstaschen durch die Innenstadt von Hannover. Jeder Einwohner der Europäischen Union konsumiert pro Jahr im Durchschnitt knapp 15 Kilogramm an Bekleidung und weiteren Textilien.
Der Ukraine-Krieg scheint die Kauflaune der Deutschen zu dämpfen.Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Epoch Times4. April 2022

Vor dem Hintergrund des russischen Krieges in der Ukraine trübt sich die Verbraucherstimmung im April laut Handelsverband HDE „massiv“ ein. Der Krieg und seine wirtschaftlichen Auswirkungen dämpften „insbesondere die Konjunktur- und Einkommenserwartungen der Verbraucher“, erklärte der HDE am Montag. Demnach fiel der Index des Handelsverbandes zur Verbraucherstimmung den fünften Monat in Folge und erreichte „einen neuen Allzeit-Tiefststand“.

In den kommenden drei Monaten seien daher „keine Konsumimpulse zu erwarten“, erklärte der HDE weiter. Ähnlich wie vor zwei Jahren die Corona-Pandemie sorge auch der Krieg in der Ukraine für „schwache Konjunkturerwartungen“.

Finanzieller Spielraum wird kleiner

Die befragten Verbraucher rechneten zudem damit, „dass die sich abzeichnende Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Situation auch einen negativen Effekt auf ihre persönliche Einkommenslage haben wird“. Die Einkommenserwartungen gingen laut HDE auf den zweitniedrigsten Wert seit Berechnung des Konsumbarometers zurück. Das bedeutet, dass die Verbraucher erwarten, dass sie in den nächsten Monaten weniger finanziellen Spielraum haben werden.

Das schlägt sich laut Handelsverband auch in der Anschaffungsneigung nieder. Gleichzeitig planen die Befragten, ihr Sparvolumen zu verringern. „Das voraussichtliche Konsum- und Sparverhalten steht unter dem Eindruck der steigenden Inflation“, erklärte der HDE. „Während in den vergangenen Wochen vor allem die Energiepreise deutlich gestiegen sind, erwarten Verbraucher in den kommenden Monaten zunehmende Preissteigerungen.“

Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter rund 1.600 Menschen zu ihrer Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten. Der private Konsum gilt als eine wichtige Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. (afp/mf)



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