DIW-Chef sieht Bundesregierung vor neuen Griechenland-Problemen

Die Bundesregierung, so die Befürchtung Fratzschers, "könnte somit vor der schwierigen Wahl stehen, entweder ihr Versprechen einer Beteiligung des IWF brechen zu müssen oder den Bundestag über eine Schuldenerleichterung abstimmen zu lassen".
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Griechisches ParlamentFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times31. Mai 2016

Dass die Wirtschaft in Griechenland im ersten Quartal dieses Jahres stärker geschrumpft ist als erwartet, könnte nach Einschätzung des Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, die Bundesregierung vor neue Probleme stellen.

"Die schwachen Wachstumszahlen in Griechenland erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Konflikt zwischen dem IWF und der Bundesregierung zuspitzen wird", sagte Fratzscher dem "Handelsblatt". "Es wird immer unwahrscheinlicher, dass der IWF sich am dritten Hilfsprogramm für Griechenland beteiligen wird, ohne ein klares Zugeständnis der Bundesregierung zu einer deutlichen Schuldenerleichterung für Griechenland noch in diesem Jahr."

Die Bundesregierung, so die Befürchtung Fratzschers, "könnte somit vor der schwierigen Wahl stehen, entweder ihr Versprechen einer Beteiligung des IWF brechen zu müssen oder den Bundestag über eine Schuldenerleichterung abstimmen zu lassen".

Weniger dramatisch schätzt der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, die Lage ein. "Den Sanierungsprogrammen für Griechenland sind systematisch unrealistische Wachstumserwartungen zu Grunde gelegt worden", sagte Fuest dem "Handelsblatt". Der IWF habe sich daran beteiligt. Damit einher sei eine Überschätzung der Schuldenrückzahlungsfähigkeit Griechenlands gegangen. "Einzelne Quartalsergebnisse können allerdings schwanken", fügte Fuest hinzu. "Daraus den Schluss zu ziehen, dass es im gesamten Jahr schlecht laufen wird, wäre voreilig."

(dts Nachrichtenagentur)



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