Neue Studie: Spike-Protein könnte Krebszellwachstum unterstützen

Eine neue Studie zeigt, dass das Spike-Protein von SARS-CoV-2 möglicherweise krebsfördernd wirkt, was Fragen zu Long COVID und den Langzeiteffekten von COVID-19-Impfstoffen aufwirft.
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Spike-Protein im Fokus: Mögliche Verbindung zu Krebszellen.Foto: iStock
Von 24. April 2024

Das Spike-Protein von SARS-CoV-2, dem Erreger von COVID-19, könnte potenziell krebsfördernde Eigenschaften haben, indem es Mechanismen stört, die normalerweise Krebs entgegenwirken. Zu diesem Schluss kommt eine jüngste präklinische Studie der Brown University.

Die Forschungsgruppe unter der Leitung von Dr. Wafik El-Deiry, dem Direktor des Krebszentrums an der Brown University, behandelte Krebszellen mit Untereinheiten des Spike-Proteins. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Untereinheiten das Überleben und das Wachstum von Krebszellen fördern könnten, indem sie das Protein p53 blockieren. Dieses Protein leitet unter anderem den Zelltod von Zellen mit schwerwiegenden DNA-Schäden ein und trägt damit entscheidend zum Schutz vor Krebs bei.

Es zeigte sich zudem, dass Krebszellen, die mit Spike-Protein-Untereinheiten behandelt wurden, eine höhere Überlebensrate nach Behandlung mit einem Chemotherapeutikum aufwiesen.

Spike-Untereinheiten blockieren Schutzprotein gegen Krebs

Das Spike-Protein von SARS-CoV-2 besteht aus zwei Komponenten: S1 und S2. In der Studie testeten die Forscher die Auswirkungen der S2-Komponente auf mehrere menschliche Krebszelllinien: Lungen-, Brust-, Darm- und Sarkom-Krebszellen.

Alle Zellen wurden genetisch so angepasst, dass sie funktionierende p53-Gene enthielten. Zusätzlich wurde einigen dieser Zellen die DNA des Spike-Proteins S2 eingeführt. Um die Krebszellen abzutöten, setzten die Forscher eine gängige Chemotherapie ein, die speziell darauf abzielt, die p53-Gene zu aktivieren. Es zeigte sich allerdings, dass Krebszellen, die das Spike-Protein S2 enthielten, dazu tendierten, die Behandlung zu überstehen.

Es ist noch unbekannt, warum Krebszellen mit der DNA des Spike-Proteins S2 bessere Überlebensraten aufwiesen. Dr. El-Deiry meint, es könnte daran liegen, dass S2-Proteine die Aktivität von p53 zu stören scheinen. Allerdings könnten S2-Proteine auch „andere Effekte fördern, die das Überleben der Zellen auch in Gegenwart von toxischer Chemotherapie unterstützen“.

COVID-19-Impfstoffe könnten ähnliche Effekte aufweisen

Die Studie von Dr. El-Deiry wurde durchgeführt, um zu prüfen, ob das Virus SARS-CoV-2 oder seine Virusbestandteile Krebsaktivitäten fördern könnten. Die Ergebnisse lassen jedoch auch die Vermutung zu, dass die Spike-Proteine aus mRNA- und Proteinimpfstoffen gegen COVID-19 ähnliche Wirkungen zeigen könnten.

„Unser Ziel war die Untersuchung des Spike-Proteins, unabhängig davon, woher es stammt“, sagte Dr. El-Deiry gegenüber der Epoch Times. „Wir haben uns auf das Spike-Protein konzentriert, das entweder durch eine Infektion oder auf eine andere Weise in menschlichen Zellen zum Ausdruck kommt … Dies gilt auch für Spike-Proteine, die durch Impfstoffe erzeugt werden.“

Dr. El-Deiry wies jedoch auf viele Einschränkungen seiner Studie hin, einschließlich der Tatsache, dass es sich um eine einfache Zellkulturstudie handelte. Zudem erfordern die verschiedenen Spike-Varianten in den unterschiedlichen Virusstämmen und Impfstoffen aufgrund ihrer potenziellen Gesundheitsauswirkungen weiterführende Forschungen.

Dr. El-Deiry sagte, dass ihre aktuellen Daten zu vorläufig seien, um zu wissen, ob Krebserkrankungen bei Menschen dieselben Risiken bergen, wenn sie dem Spike-Protein S2 ausgesetzt sind und dass zusätzliche Tierstudien erforderlich wären, um die „Krebsanfälligkeit gründlicher [zu bewerten]“.

Er hält es für notwendig, das Verhalten normaler Zelltypen und ihre Reaktionen auf verschiedene Spike-Varianten zu untersuchen. Zudem hofft er, dass die von zukünftigen Impfstoffen erzeugten Spike-Proteine die Aktivität des Gens p53 nicht unterdrücken werden.

Dr. El-Deiry fügte hinzu, dass Fragen unbeantwortet bleiben, wie zum Beispiel, ob diese potenziell krebsfördernden Effekte reversibel sind, wie lange die Spike-Proteine in den Zellen verbleiben und ob diese Risiken gemildert werden können. Er merkt an, dass einige dieser Fragen auch für Long COVID sowie die wiederholte Verabreichung von mRNA-Impfstoffen von Bedeutung sind.

Mehrere Studien stellen Verbindung zwischen Krebs und der COVID-19-Pandemie her

Neuere Studien deuten darauf hin, dass die Anzahl der Krebserkrankungen während der COVID-19-Pandemie zugenommen hat. Laut zwei vorläufigen Studien stieg im Jahr 2020 die Rate der Übersterblichkeit durch Krebsneoplasien in den USA leicht an. Krebsneoplasien bezeichnen das Entstehen von neuem, ungewöhnlichen Gewebe. Diese Ergebnisse basieren auf Daten der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC.

Eine japanische Studie, veröffentlicht am 8. April in der Zeitschrift Cureus, beobachtete einen „signifikanten Anstieg“ der Krebstodesfälle in Japan nach der umfangreichen Verabreichung der dritten Dosis des mRNA COVID-19-Impfstoffs im Jahr 2022. Während häufig auftretende Krebsarten zwischen 2010 und 2019 eine abnehmende Übersterblichkeit aufwiesen, verzeichneten die Forscher keinen Anstieg der Krebstodesfälle im ersten Pandemiejahr. Jedoch bemerkten sie einen Anstieg bei einigen Krebsarten im Jahr 2021, der sich im Jahr 2022 parallel zu den Impfkampagnen weiter verstärkte.

Besonders ausgeprägt war der Anstieg der Sterblichkeitsrate bei Brustkrebs. Brustkrebs zeigte 2020 einen deutlichen Rückgang in der Sterblichkeit, der sich bis 2022 zu einer Übersterblichkeit wandelte.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „COVID Spike Proteins Help Cancer Cells Survive, Resist Chemotherapy: Brown University Preprint Paper“. (deutsche Bearbeitung kr)



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