Merkel würdigt gute Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland

Man könne nicht Zukunft gestalten, wenn man sich nicht auch mit der Vergangenheit beschäftige und sich immer wieder bewusst mache, wie wichtig es sei, "sich jeden Tag für Frieden und für Verständigung einzusetzen", sagt Merkel.
Titelbild
François Hollande und Angela MerkelFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times28. Mai 2016

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht die Einladung des französischen Präsidenten François Hollande zum gemeinsamen Gedenken an die Schlacht von Verdun als Ausdruck großen Vertrauens: Die Gedenkveranstaltung am Sonntag zeige, wie gut die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich heute seien, sagte Merkel in ihrem neuen Video-Podcast. Teile des Programms würden von deutschen Künstlern gestaltet. Die Schlacht von Verdun vor 100 Jahren bezeichnete die Bundeskanzlerin als eine der verheerendsten und brutalsten, die es gegeben habe.

"Das eigentlich Erschreckende ist, dass 25 Jahre später eben keinerlei Lehren daraus gezogen wurden, sondern auf den Ersten Weltkrieg der Zweite Weltkrieg folgte", so Merkel. Die historische Verantwortung Deutschlands müsse immer wieder in Erinnerung gerufen werden. Man könne nicht Zukunft gestalten, wenn man sich nicht auch mit der Vergangenheit beschäftige und sich immer wieder bewusst mache, wie wichtig es sei, "sich jeden Tag für Frieden und für Verständigung einzusetzen". Europa habe heute schwierige Aufgaben zu bewältigen, sagte Merkel. Es habe Probleme, aber auch "Vieles geleistet und geschafft".

Der Krieg im ehemaligen Jugoslawien sei eine Ernüchterung gewesen. Europa habe die Verantwortung, die Staaten des westlichen Balkans zu einem friedlichen Zusammenleben zu ermutigen. Deshalb habe sich die Bundesregierung für die Einführung der Westbalkan-Konferenz ausgesprochen. Ein Ergebnis sei beispielsweise ein gemeinsames Jugendwerk dieser Staaten. Angesprochen auf den Zustand der deutsch-französischen Beziehungen, sagte Merkel, zwischen den beiden Staaten seien die Meinungen über bestimmte Themen schon immer auseinander gegangen.

Die Leistung bestehe darin, "dass aus unterschiedlichen Meinungen gemeinsame Kompromisse geschmiedet werden, mit denen wir dann auftreten können". Das hätten Deutschland und Frankreich etwa in der Euro-Krise "sehr gut geschafft". Das gelte auch für die Zusammenarbeit bei der Terrorismusbekämpfung oder für den Schutz der EU-Außengrenzen, wenn es auch unterschiedliche Akzente gebe.

"Aber immer und immer wieder haben Deutschland und Frankreich gemeinsame Positionen", betonte die Bundeskanzlerin. Allerdings sei noch viel wichtiger, "was für die Menschen selbstverständlich geworden ist", sagte Merkel mit Blick auf den Jugend- und Studentenaustausch oder auch die Forschungszusammenarbeit. "Ich kann nur ermuntern, die Sprache des anderen zu lernen, sich für die Sichtweise zu interessieren. Das bereichert uns, und es stärkt Europa."

(dts Nachrichtenagentur)



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