Michael Schumacher: Anwalt spricht vor Gericht über Schumis Zustand

„Er kann nicht laufen.“ Das sagte Anwalt Felix Damm in einem am Freitag begonnenen Prozess über Michael Schumacher im Auftrag von dessen Familie aus. „Schumi“ könne auch nicht mit Hilfe von Therapeuten laufen, wie von der Zeitschrift „Bunte“ behauptet wurde. Das berichtete der „Focus“ über einen Rechtsstreit zwischen der Familie Schumacher und dem Blatt.

Eigentlich will die Familie von Michael Schumacher nichts über dessen Gesundheitszustand nach außen dringen lassen. Doch nun ist es passiert – Anlass war die Schlagzeile der „Bunten“, die von Schumachers Managerin als Falschmeldung bezeichnet wurde.

Ende dieses Jahres jährt sich der schwere Ski-Unfall zum dritten Mal, bei dem sich Schumacher ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zuzog und daraufhin Monate in einem künstlichen Koma verbrachte.

Öffentliches Interesse vs. Privatsphäre

Konkrete Informationen über den Gesundheitszustand des Formel-1-Stars gibt es praktisch keine. Doch das öffentliche Interesse an ihm ist enorm.

Als die Bunte im Dezember 2015 gemeldet hatte, Schumacher könne wieder gehen, zwang sie damit Managerin Sabine Kehm zu einer Klarstellung, wodurch Informationen an die Öffentlichkeit traten.

Nun argumentiert die „Bunte“ vor Gericht mit dem Informationsbedarf der Öffentlichkeit und beruft sich im konkreten Fall auf einen Informanten, den man als zuverlässig eingeschätzt habe. Die Schumacher-Seite macht den Schutz der Privatsphäre des verunglückten Stars geltend.

Sollte die Zeitschrift verurteilt werden, könnte dies eine Geldstrafe zwischen 40.000 und 100.000 Euro bedeuten. Das Urteil wird für Ende Oktober erwartet.