UNO: Junge Flüchtlinge auf Mittelmeerroute Opfer von Menschenrechtsverstößen

Nach UN-Angaben werden mehr als drei Viertel der Kinder und Jugendlichen die versuchen nach Europa zu fliehen Opfer von Misshandlungen, Ausbeutung oder Menschenhandel. Besonders gefährlich ist offenbar die Mittelmeer-Route von Libyen aus wegen der dort aktiven Milizen sowie der grassierenden Kriminalität und Gesetzlosigkeit.
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Migranten im Mittelmeer.Foto: ANGELOS TZORTZINIS/Symbolbild/AFP/Getty Images
Epoch Times12. September 2017

Bei ihrem gefährlichen Fluchtversuch über das Mittelmeer nach Europa werden nach UN-Angaben mehr als drei Viertel der Kinder und Jugendlichen Opfer von Misshandlungen, Ausbeutung oder Menschenhandel.

Junge Migranten aus Ländern südlich der Sahara seien besonders gefährdet, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Kinderhilfswerks Unicef und der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Dies sei wahrscheinlich auf Rassismus zurückzuführen.

Die beiden UN-Einrichtungen befragten 22.000 Flüchtlinge und Migranten, darunter 11.000 Jugendliche und junge Erwachsene von 14 bis 24 Jahren. Von ihnen berichteten 77 Prozent über „direkte Erfahrungen von Misshandlungen, Ausbeutung und Praktiken, die Menschenhandel gleichkommen können“. Die Unicef-Regionaldirektorin für Europa, Afshan Khan, erklärte, dies sei mittlerweile gängige Praxis.

Besonders gefährlich ist dem Bericht zufolge die Mittelmeer-Route von Libyen aus wegen der dort aktiven Milizen sowie der grassierenden Kriminalität und Gesetzlosigkeit. Die UNO hatte der Europäischen Union in der vergangenen Woche vorgeworfen, die Augen vor der brutalen Realität in den libyschen Flüchtlingslagern zu verschließen und sie aufgefordert, den Geflüchteten dringend Hilfe zu leisten.

In einem Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) hieß es unterdessen, 3,5 Millionen Flüchtlingskinder weltweit seien im vergangenen Jahr keinen einzigen Tag in der Schule gewesen. Das Hilfswerk forderte die Regierungen auf, die Mittel für die Bildung der Flüchtlinge im Alter von fünf bis 17 Jahren deutlich zu erhöhen. (afp)



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