Tedesco brennt auf Bundesliga-Debüt: «Es kribbelt»

Schalkes neuer Trainer Tedesco ist voller Vorfreude auf sein erstes Bundesliga-Spiel. In RB Leipzig kommt zum Saisonstart gleich ein Champions-League-Teilnehmer in die Arena. Gleichwohl hofft der Revierclub auf einen besseren Start als in der Vorsaison.
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Schalkes Trainer Domenico Tedesco steht vor seinem Bundesliga-Debüt gegen RB Leipzig.Foto: Power Sport Images/dpa
Epoch Times18. August 2017

Als Domenico Tedesco über sein Bundesliga-Debüt als Trainer des FC Schalke 04 spricht, leuchten seine Augen wie die eines Kindes kurz vor der weihnachtlichen Bescherung.

„Ich habe richtig viel Lust auf das Spiel“, sagte der 31 Jahre alte Coach einen Tag vor dem Saison-Auftaktmatch der Königsblauen gegen RB Leipzig: „Es kribbelt, aber es darf ruhig kribbeln. Der Hunger ist groß.“

Die Partie in der heimischen Veltins-Arena (18.30 Uhr/Sky) empfindet der Trainer-Novize keineswegs als Stress. Dabei ist ihm vollkommen klar, dass alle Kameras und Millionen Augen im Stadion und vor den TV-Geräten vor allem auf ihn gerichtet sein werden. Tedesco versucht, das abzuschütteln. Denn negative Gedanken und Stress könnten die Leistungsbereitschaft und Spielfreude lähmen.

„Druck hat im Fußball nichts verloren. Es ist doch ein Privileg, dass wir alle im Fußball arbeiten dürfen“, betonte der Deutsch-Italiener, der zuletzt einige Monate beim Zweitligisten Erzgebirge Aue und davor als Jugendtrainer gearbeitet hatte. Trotz mangelnder Erfahrung gilt Tedesco neben Hoffenheims Julian Nagelsmann, mit dem er gemeinsam die Fußball-Lehrer-Lizenz als Jahrgangsbester erwarb, schon als Shootingstar und Hoffnungsträger der Branche.

Den Eindruck, dass die vielen Vorschusslorbeeren ihn belasten, vermittelt Tedesco keineswegs. Selbst die Stärke des Gegners – immerhin Meisterschafts-Zweiter des Vorjahres – macht ihm keine Angst. Es vergrößert gar die Herausforderung und Vorfreude. Tedesco: „Leipzig ist Vizemeister, eine Champions-League-Mannschaft. Wir können nur gewinnen, nur glänzen!“

Dabei wird Schalke vor dem „Topspiel“ des ersten Spieltages durchaus auch mit unangenehmeren Themen konfrontiert. Die überraschende Absetzung von Schalke-Institution Benedikt Höwedes als Kapitän wirkt auch nach Tagen noch nach. Erneut musste Tedesco seinen Entschluss, den bei den Fans besonders beliebten Weltmeister als Spielführer durch Torhüter Ralf Fährmann zu ersetzen, erläutern. „Ich fasse mal zusammen“, meinte Tedesco. „Es geht darum, Bene zu entlasten. Damit er sich voll und ganz auf seine Arbeit als Spieler konzentrieren kann.“

Auch wenn Höwedes bis ins Mark getroffen war, dass er eine Luftveränderung zumindest in Erwägung zog, ist Christian Heidel sicher, dass der 29-Jährige professionell mit der Situation umgeht. Es gebe „Null-komma-null Tendenzen“, dass Höwedes den Club verlasse, versicherte der Sportvorstand. Gleichwohl wird Höwedes, nach seiner Leistenoperation noch mit Trainingsrückstand, gegen Leipzig wohl noch nicht spielen.

Die zentrale Defensiv-Position dürfte Naldo übernehmen. Spekulationen, Ligarivale VfL Wolfsburg wolle auf der Suche nach einem kurzfristigen Ersatz für den verletzten Neuzugang John Anthony Brooks den Brasilianer zurückholen, kommentierte Heidel mit Schmunzeln: „Ich habe das auch gelesen. Aber er ist sehr glücklich auf Schalke. Bei uns braucht in Sachen Naldo keiner anzurufen. Ein Wechsel im Sommer steht überhaupt nicht zur Debatte.“

So oder so, einen Fehlstart wie vor einem Jahr unter Trainer Markus Weinzierl, als Schalke die ersten fünf Bundesliga-Partien verlor, soll sich auf keinen Fall wiederholen. Heidel ist nach seinen Eindrücken der sechswöchigen Vorbereitung „insgesamt sehr optimistisch“: „Am Ende kommt es auf die Ergebnisse an.“ (dpa)



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