Kanadas Wälder in Gefahr

Von 31. März 2005

Umweltschützer sind alarmiert bezüglich der Interessen kommerzieller Holzfäller- Gesellschaften und Erdölfirmen an Kanadas nördlichen Wäldern. „Es ist einfach eine ökologische Parodie, dass wir einige der letzten intakten Wälder der Erde zerstören, um Zellstoff und Papier herzustellen, das dann in die USA verschifft wird,” klagt der leitende Direktor von ForestEthics, Tzeporah Berman, in einem Bericht der CNN.

Laut ForestEthics, einer in Kalifornien beheimateten Organisation, die sich dem Schutz gefährdeter Waldflächen verschrieben hat, besitzt Kanada ein Viertel der noch intakten Wälder auf der Welt, mit einer Fläche, in die Kalifornien zwölf mal hineinpassen würde. Leider wird davon jede Minute ein Hektar abgeholzt. Rund 92 Prozent der borealen Wälder Kanadas sind für die Industrie freigegeben.

Zusätzlich ist zu verzeichnen, dass 80 Prozent der Holz- und Papierexporte in die USA gehen – als Kataloge, Toilettenpapier, Büropapier, Windeln, etc. Als Antwort darauf, startete ForestEthics die Kampagne “Victorias Dirty Secret”, in der sie die Papierauswahl für die Kataloge des Modeversandhauses Victoria’s Secret’s auflistet. Am 21. Januar erschien eine schnittige Anzeige in der New York Times, um die breite Öffentlichkeit zu erreichen – ein wichtiger Teil der Kampagne.

Der Pressemitteilung von ForestEthics zufolge enthüllte eine zweijährige Untersuchung, wie wertvolle alte und gefährdete Baumbestände als Kataloge für Victoria’s Secret herhalten mussten. “ForestEthics wird alles dafür tun, um ein bewussteres Kaufverhalten der Kunden erreichen zu können. Diese sollen die Zusammenhänge zwischen ihrem Einkauf bei Victoria’s Secret’s und dem zerstörerischen Abholzen globaler Schätze wie der kanadischen Nordwälder, klar erkennen können” teilte Berman mit. Weiter gab die Organisation bekannt, dass Victoria’s Secret, zusammen mit dem Mutterkonzern Limited Brands, jährlich 395 Millionen Kataloge versendet, die größtenteils aus Papier mit unrecycelten Fasern hergestellt werden.

2001 sprachen mehrere Gruppen von der Notwendigkeit, einen Plan für Kanadas Wälder zu entwerfen, der die finanziellen und ökologischen Interessen ausgleichen sollte. Es gab Übereinkünfte zwischen der Regierung von B.C., First Nations (500 Gemeinden in Kanadas Waldgebiet) und Umweltbeauftragten der Industrie, ein besseres ökologisches Management der uralten Küstenwälderregionen zu etablieren. Obwohl das Ganze als eine großartige Chance begrüßt wurde, legen Befunde der David Suzuki Foundation offen, dass bis heute noch keine nennenswerten Verbesserungen eingetreten sind.

Im Jahr 2004 veröffentlichte die David Suzuki Foundation einen Report mit dem Titel: “Der Kahlschlag von Kanadas Regenwald” (www.canadianrainforest.org). Diesem Bericht ist zu entnehmen, dass die vorherrschende Methode zur Holzgewinnung in Kanada noch immer das Kahlschlagen ist. Außerdem wurde herausgefunden, dass viele fischreiche Gewässer signifikant Schaden genommen haben, und die Tierwelt dieses riesigen Lebensraumes noch immer ungeschützt ist.

Weitere Probleme, sind die Erosion des Erdreichs und natürlich der Verlust an Bäumen als Sauerstoffproduzenten. Das Kahlschlagen schafft eine Art Windkanal, sodass offene Waldränder nicht mehr vor Sturm geschützt sind.

ForestEthics wirft Unternehmen wie Weldwood Canada vor, unmittelbar an der Zerstörung mitzuwirken. In einem CNN Interview sagte der Weldwood- Sprecher Rick Bonar, “Wir arbeiten in einem „working forest“, welcher nicht in Gefahr ist. Wir haben die gleichen Zielsetzungen wie die Umweltschützer.”



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