Vom Winterschlaf, von der Winterruhe und der Kältestarre

Von 8. Dezember 2013

Viele Säugetiere verschlafen den Winter, die ungemütliche Jahreszeit. Um klirrender Kälte und hungrigen Wintertagen zu entgehen, ziehen sie sich in ihre mit Stroh, Heu, Blättern oder Wolle gut ausstaffierten Bauten, Baumstämme oder Höhlen zurück. Dort halten sie einen genüsslichen langen Winterschlaf. Da im Winter die Nahrungsmittel knapp werden, der Energieverbrauch sich jedoch erhöht, ist es notwendig, die Körperfunktionen auf Sparflamme zu reduzieren.  

Vor Wintereinbruch wird noch einmal ordentlich gefressen, um sich ein paar dicke Fettpölsterchen zuzulegen, Fettreserven zu speichern und eine Isolationsschicht zu bilden. Bei zu häufigem Erwachen oder bei Störungen kann jedoch zu viel Energie verbraucht werden, die Fettreserven schmelzen und dadurch verringern sich die Überlebenschancen bis zum Frühjahr drastisch. Sobald es im Frühjahr wärmer wird, stellt sich der Körper wieder langsam durch Muskelzittern  auf Normaltemperatur ein und die Atmung wird schneller.

Unterschiedliche Tiere, unterschiedliches Verhalten

Es gibt echte Winterschläfer und solche Tiere, die im Winter eine Ruhezeit einlegen. Es gibt auch noch Tiere, die in eine sogenannte Kältestarre verfallen.  Bei den echten Winterschläfern verringert sich die Körpertemperatur bis auf den Nullpunkt, der Stoffwechsel verlangsamt sich, der Blutdruck und der Blutzuckergehalt senken sich ab. Herzschlag,  Atmung und Blutzirkulation verringern sich extrem und auch die Urinbildung wird je nach Tierart eingestellt.

Nur kleinere Säugetiere wie  Haselmaus, Spitzmaus, Fledermaus, Murmeltier, Hamster, Igel und der Siebenschläfer können so überwintern. Der Siebenschläfer schläft somit tatsächlich sieben Monate und macht dadurch seinem Namen alle Ehre.

Für die zweite Schläfergruppe, die Winterruhenden, die größeren Tiere, wäre eine zu starke Absenkung der Körpertemperatur lebensgefährlich. Um Kräfte zu schonen, verlangsamen ihre Aktivitäten auf ein aushaltbares Niveau.  Zu den Tieren, die eine Winterruhe einlegen, zählen der Wasch- und der Braunbär, der Dachs und Maulwürfe sowie die Eichhörnchen.

Die im Winter ruhenden Tiere wachen häufiger auf, wechseln ihre Schlafposition und suchen gelegentlich, je nach Kältegraden und Witterung, nach Nahrung oder haben ein Nahrungsdepot angelegt und bedienen sich. Wie amerikanische Wissenschaftler herausgefunden haben, verbringen Braunbären die Winterzeit in einer Art Dämmerzustand, hervorgerufen durch ein Winterruhehormon, das „Hibernation Induction Trigger“. Dieses Hormon hilft den Bären, die Winterruhe zu bewältigen, ohne ihre Muskelkraft zu verlieren. So verbringen sie fast sieben Monate, je nach Standort, in ihrem Bau.

Die dritte Gruppe der Winterruhenden sind Fische, Amphibien, Reptilien und  Insekten. Diese Gruppe, die Gruppe der wechselwarmen Tiere, verändert ihre Körpertemperatur nach der Umgebungstemperatur.  Ist es draußen kalt, verfallen sie in eine Starre, genannt Kältestarre oder Winterstarre. Zu der Gruppe der wechselwarmen Tiere gehören auch Frösche, Eidechsen oder, aus dem Bereich der Insekten, die Hummeln, Bienen usw. Ihre Körper reagieren wie eine Art Frostschutzmittel, ihre Körperflüssigkeit bleibt auch bei extremer Kälte flüssig. Die bei Kälte erstarrenden Tiere wachen erst wieder auf, wenn es im Frühjahr wärmer wird. Sie lassen sich von nichts und niemand stören. Sie einfach aufzuwecken ist nicht möglich.

Schlafbesonderheiten

Murmeltiere halten einen besonderen Winterschlaf, den sogenannten sozialen Winterschlaf. In ihren Bauten ruhen bis zu 20 Tiere, auch Jungtiere. Sie wärmen und schützen sich gegenseitig. Ohne diese Überlebensstrategie wäre die Sterblichkeit der jungen Tiere, deren Fettreserven und Widerstandskraft gegen Kälte nicht genügend hoch ist, sehr groß. Murmeltiere verschließen ihre Bauten mit Erde, Steinen und anderen Materialien, um sich somit vor lauernden Feinden zu schützen. Sie legen kein  Nahrungsdepot an, daher gehen sie schon frühzeitig im Oktober schlafen.

Bei den Vögeln gibt es keine längeren Winterschlafzeiträume. Viele von ihnen machen sich einfach in den sonnigen Süden auf und kommen im Frühling wieder zurück. Der Frühling, die Sonne und Wärme, ist schließlich das Wecksignal für alle schlafenden oder ruhenden Tiere.



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