EU untersucht Bayers geplante Übernahme von Monsanto

Die Grünen-Parlamentarier Sven Giegold und Martin Häusling hatten sich Ende Mai an die EU-Wettbewerbskommissarin gewandt und vor negativen Folgen der Fusion für Umwelt und Landwirtschaft gewarnt. Monsanto produziert Glyphosat, den weltweit am häufigsten eingesetzten chemischen Wirkstoff zur Unkraut-Vernichtung.
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BayerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times27. Juni 2016

Die Europäische Kommission prüft die geplante Firmenübernahme des US-Saatgut-Herstellers Monsanto durch den Bayer-Konzern. Das hat nach einem Bericht der Zeitungen der Funke-Mediengruppe EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager angekündigt. Brüssel werde den Bayer-Deal und zwei weitere Firmenzusammenschlüsse im Bereich Agrochemie "sehr sorgfältig prüfen".

Dabei werde ihre Dienststelle "Bedenken wegen der Auswirkungen der Bayer/Monsanto-Fusion auf die Preise, die Vielfalt der verfügbaren Saatgutprodukte sowie auf Forschung und Innovation bei unserer Untersuchung angemessen berücksichtigen", versichert Vestager in einem Schreiben an zwei Europa-Abgeordnete der Grünen. "Es ist unser Ziel, sicher zu stellen, dass die europäischen Verbraucher hochwertige Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen erwerben können."

Die Grünen-Parlamentarier Sven Giegold und Martin Häusling hatten sich Ende Mai an Vestager gewandt und vor negativen Folgen der Fusion für Umwelt und Landwirtschaft gewarnt. Monsanto produziert Glyphosat, den weltweit am häufigsten eingesetzten chemischen Wirkstoff zur Unkraut-Vernichtung.

Die EU streitet derzeit über die weitere Zulassung von Glyphosat, das als möglicherweise krebserregend gilt. Giegold begrüßte den Bescheid. "Es bedeutet, dass die Kommission bereit ist, übermäßige Marktmacht zu verhindern. Das ist ein gutes Zeichen." Häusling warnte vor einem Mega-Konzern, "der garantiert nur noch genetisch monotones, chemieabhängiges Saatgut vom Fließband auf den Markt wirft. Schon jetzt sind in einigen Segmenten bis zu 95 Prozent des Saatguts in der Hand von nur fünf Konzernen, nach der Fusion wären es nur noch vier."

Neben Bayers Zugriff auf Monsanto will Vestager auch die Verbindung der beiden US-Chemieriesen Dow Chemical und DuPont sowie die Übernahme des Schweizer Herstellers Syngenta durch das chinesische Staatsunternehmen ChemChina unter die Lupe nehmen.

(dts Nachrichtenagentur)



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