Handel hofft auf starkes Weihnachtsgeschäft

Oh du fröhliche: Im Weihnachtsgeschäft wird im Handel ein Fünftel des Jahresumsatzes gemacht.
Titelbild
Woher kommt der Weihnachtsmann? Noch trainiert er.Foto: Andreas Rentz/Getty Images
Von 30. November 2010

Deutschland ist das erste EU-Land, das sich auf nahezu wundersame Weise von der Wirtschaftskrise erholen konnte und sich nun mit einem Fünf-Jahres-Höchststand bei den Ausgaben der Verbraucher rühmen kann. Das Wirtschaftswachstum wird für dieses Jahr auf 3,7 Prozent geschätzt. Eine besonders gute Prognose bekommen die Urlaubsmonate November und Dezember, in denen die Konsumenten 77 Milliarden Euro ausgeben werden, was eine Verbesserung zum Vorjahr um 2,5 Prozent bedeutet.

„Deutschland ist eine Insel der Glückseligkeit in einem pessimistischen Europa“ sagte Peter Thormann, ein Partner der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. „So etwas habe ich den letzten zehn Jahren nicht erlebt.“

In der weihnachtlichen Winterzeit sind die kleinen und großen Städte gespickt mit traditionellen deutschen Weihnachtsmärkten, auf denen Andenken, Süßigkeiten, Glühwein und Kuchen verkauft werden.

„Wir sind sicher, dass die Weihnachtssaison in diesem Jahr genauso gut sein wird wie im letzten. Und wenn alles so läuft wie wir es erwarten, wird es sogar noch besser“, sagte Hans Strohmaier, Geschäftsführer des Sweet Global Network, einem internationalen Süßwarenverband, der sich aus 250 Süßwarenherstellern zusammensetzt.

Laut dem Handelsverband Deutschland (HDE) macht das Weihnachtsgeschäft 20 Prozent der Jahresverkäufe aus. Besonders ertragreich während der Weihnachtszeit sind traditionell der Buchhandel sowie der Verkauf von Schmuck, Spielzeug und Unterhaltungselektronik, die bis zu 30 Prozent der jährlichen Einnahmen generieren.

Das Internetgeschäft erwartet in diesem Jahr während der Weihnachtszeit ein erstaunliches Wachstum um acht Prozent auf sechs Milliarden Euro. „Der Weihnachtsmann kommt ebenfalls per Internet“, sagte Josef Sanktjohanser, der Präsident des HDE.

Das deutlich positive Wachstum und hohe Ausgaben der Verbraucher gehen mit einer – zumindest nach offiziellen Statistiken – sehr niedrigen Arbeitslosenquote, die im Oktober unter die drei Millionenmarke gefallen ist, einher. Das ist der niedrigste Stand seit 18 Jahren und entspricht einer Arbeitslosenquote von sieben Prozent.

Sonderboni sorgen für gute Stimmung

Um in der Weihnachtszeit für gute Stimmung zu sorgen, hat der deutsche Elektronikriese Siemens bekannt gegeben, dass er einmalige Sonderboni von insgesamt 310 Millionen Euro an seine Mitarbeiter auszahlen wird, um das Gehalt der Angestellten um 2,7 Prozent aufzubessern.

Porsche folgt diesem Trend und zahlt allen Mitarbeitern als Weihnachtsgeschenk einen Bonus über 2.100 Euro aus. Der Einzelhandel ist der größte Arbeitgeber Deutschlands, bei dem etwa drei Millionen Arbeitnehmer beschäftigt sind.

„Einzelhändler haben große Erwartungen an das Weihnachtsgeschäft … Momentan gehen wir davon aus, dass sich der Einzelhandel im Jahr 2011 zu 2010 kaum steigern wird“, so HDE-Präsident Sanktjohanser.

Das Wetter in der Weihnachtszeit scheint ein wichtiger Faktor beim Kaufverhalten der Konsumenten zu sein. Auch der Handel träumt hier von Weißen Weihnachten: „Am besten läuft es an einem schönen, sonnigen und eiskalten Tag mit ein wenig Schneefall von Zeit zu Zeit“, sagte Nils Busch-Petersen, Geschäftsführer des Berlin-Brandenburgischen Einzelhandelverbandes.

 

 

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion