Dschingis Khan: Französisches Museum lehnt Pekings Zensur ab – Neue Ausstellung ohne China

Nachdem Peking "gravierende Mängel" in einer Ausstellung über Dschingis Khan in Frankreich gefunden und eine umfassende Überarbeitung – Zensur – verlangt hat, sagte das Museum die Ausstellung kurzerhand ab. Im Oktober 2024 folgt die neue Ausstellung – ohne Beteiligung und Einmischung Chinas.
Außenansicht des Château des Ducs de Bretagne in Nantes, Frankreich. Das in ihm beheimatete Museum der Stadt plant - nun ohne die Beteiligung Chinas - eine unzensierte Ausstellung über Dschingis Khan.
Außenansicht des Château des Ducs de Bretagne in Nantes, Frankreich. Das in ihm beheimatete Museum der Stadt plant - nun ohne die Beteiligung Chinas - eine unzensierte Ausstellung über Dschingis Khan.Foto: François de Dijon / Wikimedia Commons
Von 14. Oktober 2020

Die Ausstellung „Dschingis Khan und das Mongolenreich“ im Schloss Nantes wurde bereits einmal aufgrund der Corona-Pandemie verschoben. Nun sagte das französische Museum die Ausstellung in ihrer bisherigen Form komplett ab – aus politischen Gründen. Peking verlangte eine umfassende Überarbeitung der Ausstellung im Sinne der KP Chinas (KPC).

„Wir sehen uns gezwungen, diese Ausstellung auf Oktober 2024 zu verschieben, da sich die Haltung der chinesischen Regierung gegenüber der mongolischen Minderheit in diesem Sommer verhärtet hat“, sagte Schloss- und Museumsdirektor Bertrand Guillet. Die Überarbeitung der Ausstellung – darunter eine komplette Neufassung der Texte und Streichung bestimmter Begriffe wie „Dschingis Khan“, „Reich“ und „Innere Mongolei“ – durch die chinesischen Behörden, lehnte das Museum ab.

„Im Namen der Verteidigung der humanen Werte verzichten wir auf die Zusammenarbeit mit China“

Die Ausstellung sollte der Geschichte des um 1160 in der Mongolei geborenen Dschingis Khan, „einem der größten Eroberer der (chinesischen) Geschichte“, in Zusammenarbeit mit dem Museum der Inneren Mongolei in Hohhot, China, gewidmet werden, berichtete „Ouest-france“. Ursprünglich war sie für das erste Quartal dieses Jahres geplant, wurde aber nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie erstmals verschoben.

Die größte Reiterstatue der Welt: Dschingis Khan in Tsonjin Boldog nahe der mongolischen Hauptstadt Ulan Baator. Foto: JOEL SAGET/AFP via Getty Images

Währenddessen baten die chinesischen Behörden das Museum um das Recht, den Inhalt der Ausstellung zu überprüfen. Dann hieß es, Peking wolle den Inhalt der Ausstellung überarbeiten und „alle unsere Werke – einschließlich Texte, Karten, Kataloge und Werbung – inspizieren.“

Anschließend bereitete das Pekinger Amt für das Kulturerbe einen neuen Entwurf vor. Dieser, so Guillet, enthielt „voreingenommene Neufassungen, die darauf abzielten, die Geschichte und Kultur der Inneren Mongolei vollständig zu zensieren und eine neue nationale Geschichte darzustellen.“ Bertrand Guillet sagte weiter:

Im Namen der Verteidigung der humanen Werte, der Wissenschaft und der Berufsethik verzichten wir auf unsere Zusammenarbeit mit ihnen.“

Dschingis Khan, die Zweite: Neue Ausstellung – ohne China – ab Oktober 2024 geplant

Das 1207 erbaute Château des Ducs de Bretagne, das „Schloss der Herzöge von Nantes-Bretagne“, Frankreich, steht seit 1840 unter Denkmalschutz. Heute bildet es den architektonischen Rahmen des Historischen Museums der Stadt.

Das Thema Dschingis Khan ist in Nantes jedoch noch nicht vom Tisch. In Zusammenarbeit mit Sammlermuseen in Europa und den Vereinigten Staaten soll es ab Oktober 2024 wieder eine formelle Ausstellung über den mongolischen Militärführer Dschingis Khan geben. Diesmal ohne die Beteiligung und die Zensur Chinas.



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