Hanauer Schulamt droht Eltern mit Inobhutnahme bei Corona-Test-Verweigerung

Ein Schulamt in Hanau will die Corona-Testpflicht konsequent durchsetzen. Mit einer skurrilen Formulierung erhitzt sie die Gemüter.
Epoch Times26. April 2021

Seit dem Ende der Osterferien am 19. April gilt an den hessischen Schulen die Corona-Testpflicht. Schüler und Lehrer müssen entsprechend der neuen Verordnung des Landes zweimal wöchentlich einen Nachweis erbringen, sich nicht mit dem Coronavirus angesteckt zu haben.

Doch nun ist ein Schreiben des hessischen Kultusministeriums aufgetaucht, das für Entsetzen sorgt. Eine Formulierung erwecke den Eindruck, dass das staatliche Jugendamt eingeschaltet werde, wenn Eltern ihre Kinder nicht auf Corona testen lassen, berichtet die „Frankfurter Rundschau“.

„Kommen die Erziehungsberechtigten den ihnen hier obliegenden Pflichten nicht nach oder verweigern sie diese, sind sie darauf hinzuweisen, dass in diesem Fall das Jugendamt zwecks Inobhutnahme des Kindes bzw. der/des Jugendlichen verständigt werden muss“, heißt es in einem Brief an die Schulleiter des Main-Kinzig-Kreises, der der „Frankfurter Rundschau“ vorliegt. Unterzeichnet ist der Brief von der Leiterin eines staatlichen Schulamtes in Hanau.

Eine Androhung, das Jugendamt bei Test-Verweigerung einzuschalten, sei mit den Jugendämtern des Kreises und der Stadt Hanau nicht abgesprochen gewesen, erklärt Kreissprecher John K. Mewes auf Nachfrage der „FR“. Außerdem entspreche ein derart hartes Vorgehen auch nicht der Überzeugung des Main-Kinzig-Kreises. Man setze beim Durchführen der Testpflicht lieber auf Überzeugung, statt auf Zwang.

Mittlerweile seien mehrere Beschwerden im Staatlichen Schulamt in Hanau eingegangen, sowohl von Eltern, als auch von Seiten der Schulen. Die Leiterin des Schulamtes bedauere die „skurrile Formulierung“. Sie stamme nicht von ihr selbst, sondern aus dem Kultusministerium, räumt Sprecher Philipp Bender ein.

Es handelte sich um eine Antwort des Ministeriums darauf, wie Schulen reagieren sollen, wenn Eltern sich über Stunden weigern, ungetestete Kinder abzuholen, um „die Beschulung zu erzwingen“. Da ein Anruf bei der Polizei laut Ministerium der falsche Weg sei, habe man für diesen „Härtefall“ empfohlen das Jugendamt einzuschalten. „Es geht um den absoluten Notfall“, sagt Bender. (aa)



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