Handel an der New Yorker Börse
Onlinebezahldienst Klarna geht an die Börse
Rund 20 Jahre nach der Gründung geht der schwedische Onlinebezahldienst Klarna in New York an die Börse. Ziel des Aktienverkaufs seien Einnahmen von bis zu 1,1 Milliarden Euro.

Die App des schwedischen Zahlungsanbieters Klarna. Die Finanzfachleute der Unternehmensberatung Strategy erwarten, dass die großen digitalen Finanzdienstleister etablierte Banken weiter bedrängen werden.
Foto: Jonas Walzberg/dpa
Der Bezahldienst Klarna will mit seinem Börsengang in New York bis zu 1,27 Milliarden US-Dollar einnehmen. Der Großteil davon soll an bestehende Investoren gehen. Nur etwa 205 Millionen US-Dollar sollen direkt dem schwedischen Fintech verbleiben. Das geht aus den Unterlagen hervor, in denen Klarna die Einzelheiten des Börsengangs an der Wall Street veröffentlicht hat.
Klarna war unter anderem mit dem Angebot gestartet, das Bezahlen im Onlinehandel durch den Kauf auf Rechnung zu vereinfachen. Die Firma war auch ein Vorreiter des Modells „Kaufe jetzt, zahle später“.
Geld macht Klarna zum Beispiel mit Zinsen bei verzögerten Zahlungen. Ende vergangenen Jahres kam Klarna auf 93 Millionen aktive Kunden.
Das Unternehmen versucht seitdem, sich mehr und mehr als vollwertige Neobank zu positionieren, die mit Anbietern wie Revolut oder N26 im Wettbewerb steht. So hat Klarna am Dienstag die Einführung einer eigenen Debitkarte angekündigt.
Milliardenbewertung in Aussicht
Das Unternehmen und einige seiner Investoren bieten laut der bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereichten Meldung 34,3 Millionen Aktien zu einem Preis von 35 bis 37 US-Dollar pro Stück an.
Bei einem Preis von 37 US-Dollar pro Aktie hat Klarna einen Börsenwert von 14 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz im vergangenen Jahr betrug 2,8 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn 21 Millionen US-Dollar, wie aus den Unterlagen zum Börsengang hervorgeht. Die Klarna-Aktie wurde für den Handel an der New Yorker Börse unter dem Kürzel „KLAR“ zugelassen
Klarna hatte bereits im März einen Antrag auf Börsengang bei der SEC gestellt, die Pläne jedoch zwischendurch auf Eis gelegt.
Drei schwedische Jungunternehmen gründeten das Unternehmen 2005 unter dem Namen Kreditor, 2010 wurde es in Klarna umbenannt. Seit 2017 hat Klarna auch eine Banklizenz. Nach eigenen Angaben nutzen mehr als 100 Millionen Verbraucher sowie 720.000 Händler den Bezahldienst. Täglich werden demnach 2,9 Millionen Einkäufe abgewickelt. (afp/dpa/red)
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