Britische Königin Elizabeth II. ist tot – Charles ist König

Kein britischer Monarch war so lange auf dem Thron wie Elizabeth II. Mit ihrem Tod geht eine Ära zu Ende. Nachfolger ist Prinz Charles.
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Königin Elizabeth II. von Großbritannien ist tot. Symbolbild.Foto: FRANK AUGSTEIN/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times8. September 2022

Die britische Königin Elizabeth II. ist tot. Wie der Palast mitteilte, starb die Queen am Donnerstag im Alter von 96 Jahren friedlich auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral. Elizabeth II. war länger als jeder andere britische Monarch vor ihr auf dem Thron. Sie war Staatsoberhaupt von Großbritannien und Nordirland und mehr als einem Dutzend weiterer Staaten, darunter Kanada, Neuseeland und Australien. Mit ihrem Tod geht eine Ära zu Ende.

Die Rolle als Königin war der 1926 geborenen Elizabeth Alexandra Mary Windsor, genannt „Lilibet“, nicht in die Wiege gelegt. Sie war die Dritte in der Thronfolge nach ihrem Onkel und ihrem Vater. Ihr Onkel Edward VIII. dankte 1936 jedoch ab, um die zweifach geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson zu heiraten. Sein Nachfolger wurde Elizabeths Vater Albert als George VI.

Elizabeth wurde von Hauslehrern erzogen. Im Zweiten Weltkrieg meldete sie sich als Freiwillige für den Dienst als Fahrerin und Mechanikerin an der Heimatfront. 1947 heiratete sie ihren entfernten Cousin Philip Mountbatten.

Königin Elizabeth und Prinz Philip waren 73 Jahre verheiratet. Foto: UPI INP/dpa/dpa

Am 6. Februar 1952 machte der plötzliche Tod ihres Vaters die 25 Jahre alte Prinzessin über Nacht zu Queen Elizabeth II. Zu dieser Zeit war Großbritannien noch eine Kolonialmacht. Als Königin erlebte sie den Zerfall des britischen Weltreichs, den Kalten Krieg und den Brexit. 1997 wurde als letzte größere Kolonie Hongkong an China übergeben. Durch den Commonwealth pflegte die Queen später weiterhin den Kontakt zu den ehemaligen Kolonien.

Die Queen und ihre Lieblingstiere

Ihre große Leidenschaft galt Hunden – ihren Corgis – und Pferden. Noch bis ins hohe Alter stieg sie in den Sattel. Dabei verzichtete sie auf einen schützenden Reiterhelm und bevorzugte stattdessen ein Kopftuch.

Aus politischen Angelegenheiten hielt sich die Monarchin stets heraus. Auch zum Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union (Brexit) äußerte sich die Queen nicht.

Sie absolvierte Hunderte Auslandsreisen, auch mehrere nach Deutschland. Zuletzt besuchte sie die Bundesrepublik bei einem Staatsbesuch 2015. Zu ihren Stationen gehörten Berlin, Frankfurt am Main und das ehemalige Konzentrationslager Bergen-Belsen.

Als wichtigste Reise gilt ihr Besuch in Irland 2011. Sie wurde als Versöhnungsgeste gefeiert. Zuletzt hatte ein britisches Staatsoberhaupt Dublin vor der Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien im Jahr 1911 besucht.

Königin Elizabeth II. mit ihrem Pferd Balmoral Melody. Foto: Chris Jackson/Getty Images

Schlagzeilen über Gesundheitszustand der Queen

Nachdem Elizabeth II. im vergangenen Oktober aus ungenannten Gründen eine Nacht im Krankenhaus verbringen musste, machte ihr Gesundheitszustand immer wieder Schlagzeilen. Etwa, als sie erstmals mit einem Gehstock in der Öffentlichkeit gesehen wurde, oder als im November ihre Teilnahme an einer Weltkriegsgedenkfeier wegen Rückenproblemen kurzfristig abgesagt wurde. Nach einer Corona-Infektion im Februar ließ die Queen im Nachhinein durchblicken, wie „müde und erschöpft“ sie davon war.

Besonders hart zugesetzt hat der Königin der Tod ihres Mannes Prinz Philip, den sie im April 2021 nach 73 Ehejahren zu Grabe tragen musste. Unvergessen ist das Bild, wie die Queen während der Trauerfeier in sich versunken und – wegen der Coronaregeln – ganz allein in der Kirchenbank saß.

Sie empfing 15 Premierminister und Premierministerinnen zum Antrittsbesuch, zuletzt am Dienstag Liz Truss. Die sogenannte Handkuss-Zeremonie fand erstmals auf Schloss Balmoral, dem schottischen Landsitz von Elizabeth II., statt, weil die Queen zu einer Reise nach London nicht in der Lage war. Dennoch empfing die Monarchin die neue Regierungschefin auf einen Stock gestützt im Stehen.

Neuntägige Trauerfeierlichkeiten

Beerbt wird Elizabeth II. nun von ihrem Sohn Charles (73). Queen-Enkel Prinz William (40) rückt zum Thronfolger auf. Nummer zwei in der Thronfolge ist nun der 9-jährige Prinz George.

Die erste Aufgabe des neuen Königs ist es, die neuntägigen Trauerfeierlichkeiten für seine Mutter zu leiten. Einem Bericht des „Guardian“ zufolge wird er nach seiner Proklamation zunächst auf eine Tour durch die vier Landesteile des Vereinigten Königreichs – England, Schottland, Wales und Nordirland – aufbrechen, bevor er nach London zurückkehrt. (dl)

(Mit Material von Nachrichtenagenturen)



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