TICKER 16.10.: Hamas veröffentlicht Video von mutmaßlicher Geisel aus Israel

Israels Militär rechnete mit Zehntausenden Terroristen, die sich im Gazastreifen in Hunderte Kilometer langen Tunnelsystemen verschanzen. In den vergangenen 24 Stunden seien die Angriffe im Gazastreifen fortgesetzt worden. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas distanzierte sich von der im Gazastreifen herrschenden Hamas.
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US-Außenminister Antony Blinken (r.) und Israels Verteidigungsminister Joav Gallant geben am 16. Oktober 2023 im israelischen Verteidigungsministerium in Tel Aviv kurze Erklärungen an die Medien ab.Foto: Jacquelyn Martin/Pool/AFP via Getty Images
Von 16. Oktober 2023

Wir tickern hier die wichtigsten Informationen über den Konflikt in Israel, die vorangegangenen Geschehnisse sind hier zu finden: 7.10., 8. und 9.10.10.10.11.10., 12.10., 13.10. 14.10. und gestern.

+++ TICKER 16. Oktober +++

22:10 Uhr – Hamas veröffentlicht Video von mutmaßlicher Geisel aus Israel

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat ein Video veröffentlicht, das eine ihrer Geiseln aus Israel zeigen soll. Das am Montagabend auf dem offiziellen Telegram-Kanal der Hamas veröffentlichte Video, dessen Echtheit zunächst nicht bestätigt werden konnte, zeigt eine am Arm verletzte junge Frau, die auf Hebräisch sagt, dass sie aus dem Zentrum Israels stammt. Weiter erklärt sie, dass sie im Gazastreifen festgehalten und gut behandelt werde. Zudem fordert die Frau ihre Freilassung.

Laut der Bildunterschrift wurde die junge Frau „am ersten Tag“ des Angriffs der Hamas auf Israel entführt. Laut Israel wurden bei dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober 199 Menschen entführt, die Hamas selbst sprach am Montag von „200 bis 250“ Geiseln.

19:14 Uhr – Verteidigungsminister Gallant: Israel wird „langen“ Krieg gegen Hamas gewinnen

Israels Verteidigungsminister Joav Gallant rechnet nach eigenen Worten mit einem langen, aber erfolgreichen Krieg gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas. Gallant sagte am Montag bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Tel Aviv: „Das wird ein langer Krieg, der Preis wird hoch sein, aber wir werden gewinnen – für Israel, für das jüdische Volk und für die Werte, an die unsere beiden Länder glauben“.

Bei seinem Treffen mit Gallant bekräftigte Blinken die Haltung der USA, dass Israel das Recht und sogar „die Pflicht“ habe, sich selbst zu verteidigen. Israel habe die Unterstützung der USA und werde sie immer haben, fügte Blinken hinzu.

19:12 Uhr – Teheran: Zeit für politische Lösung im Gaza-Konflikt läuft ab

Die Zeit für eine politische Lösung des Konflikts zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen wird nach Ansicht Teherans knapp. Die „wahrscheinliche Ausbreitung des Krieges auf andere Fronten“ nähere sich einem „unvermeidlichen Stadium“, schrieb der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian nach Gesprächen mit seinen Amtskollegen in Malaysia, Pakistan und Tunesien am Montag im Onlinedienst X (früher Twitter).

Auch der iranische Präsident Ebrahim Raisi warnte in einem Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin vor der „Möglichkeit einer Ausweitung des Kriegs und des Konflikts auf andere Fronten“. Wenn dies geschehe, „wird es schwieriger sein, die Situation zu kontrollieren“, sagte Raisi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.

19:05 Uhr – Von der Leyen kündigt humanitäre Luftbrücke der EU für den Gazastreifen an

Die EU will nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine humanitäre Luftbrücke für die Menschen im Gazastreifen einrichten. „Die Palästinenser im Gazastreifen brauchen humanitäre Hilfe“, sagte von der Leyen am Montag in Albaniens Hauptstadt Tirana. Darum werde die EU einen „humanitären Korridor über Ägypten“ einrichten, die ersten beiden Flugzeuge mit Hilfsgütern für den Gazastreifen sollten noch diese Woche starten.

18:40 Uhr – Israel greift erneut Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten an

Bei seinen Angriffen auf den Gazastreifen hat Israel erneut den Grenzübergang Rafah an der Grenze zu Ägypten beschossen. Wie AFP-Journalisten berichteten, wurde die Umgebung des Grenzübergangs am Montag von einem Angriff getroffen. Hunderte Palästinenser warteten dort auf eine Ausreise aus dem abgeriegelten Küstenstreifen.

Der Grenzübergang Rafah, der von der israelischen Luftwaffe Anfang vergangener Woche binnen 24 Stunden schon drei Mal bombardiert worden war, war am Montag weiterhin geschlossen. Er ist der einzige nicht von Israel kontrollierte Grenzübergang zum Gazastreifen. Palästinenser mit ausländischen Pässen warten seit Tagen vergeblich auf Durchlass, darunter auch zahlreiche Kinder. Auf der ägyptischen Seite stauen sich zudem lange Lkw-Konvois mit Hilfslieferungen.

18:21 Uhr – London stockt Hilfen für Palästinenser um 11,5 Millionen Euro auf

Großbritannien stockt seine humanitäre Hilfe für das palästinensische Volk um ein Drittel auf. Sein Land werde zusätzlich zehn Millionen Pfund (11,5 Millionen Euro) bereitstellen, kündigte Premierminister Rishi Sunak am Montag im Parlament in London an. „Wir befinden uns in einer akuten humanitären Krise, auf die wir reagieren müssen“, sagte Sunak.

16:44 Uhr: Hunderte Menschen warten am Grenzübergang in Rafah

In der Hoffnung auf eine Ausreise aus dem abgeriegelten Gazastreifen haben sich am Montag hunderte Palästinenser mit einer doppelten Staatsbürgerschaft am Grenzübergang Rafah an der Grenze zu Ägypten versammelt. „Wir befinden uns seit drei Tagen an der Grenze“, berichtete der Deutsch-Palästinenser Ahmad Al-Qassas der Nachrichtenagentur AFP. „Immer mehr Menschen kommen hierher, weil sie Sicherheit suchen, aber es ist nirgendwo wirklich sicher.“

Frankreich und Ägypten forderten am Montag die Öffnung des Grenzübergangs, um Hilfslieferungen in den Gazastreifen und die Ausreise von Ausländern aus dem Palästinensergebiet zu ermöglichen. Sowohl Israel als auch die radikalislamische Hamas dementierten Gespräche über eine humanitäre Waffenruhe oder eine Öffnung der Grenze bei Rafah.

16:17 Uhr – Scholz reist zu Solidaritätsbesuch nach Israel

Zehn Tage nach dem verheerenden Terrorangriff der islamistischen Hamas reist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag als erster Regierungschef nach Israel, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen. „Es ist mir wichtig, die Solidarität mit Israel auch ganz praktisch mit meinem Besuch zum Ausdruck bringen“, sagte der Kanzler am Montag bei einer Pressekonferenz in der albanischen Hauptstadt Tirana. Scholz kündigte außerdem einen Besuch in Ägypten an.

In den Gesprächen wird es unter anderem darum gehen, wie die rund 200 Geiseln der Hamas im Gaza-Streifen befreit werden können – darunter auch mehrere Deutsche. Auch konkrete Hilfsleistungen könnten eine Rolle spielen: Militärische Hilfe für die israelischen Streitkräfte; humanitäre Hilfe für die Menschen im Gaza-Streifen, die von Israel vor einer möglichen Bodenoffensive zu Hunderttausenden zur Flucht aufgefordert wurden.

15:08 Uhr – USA evakuieren Staatsbürger per Schiff aus Israel

Die USA haben per Schiff eine Evakuierungsaktion für US-Staatsbürger aus Israel gestartet. Das Schiff verließ am Montag die nordisraelische Hafenstadt Haifa. Es soll nach Angaben der US-Botschaft in Israel US-Bürger und deren Angehörige nach Zypern bringen und nach Angaben des zyprischen Außenministeriums am Dienstagmorgen in der Hafenstadt Limassol eintreffen. Von Zypern aus sollen dann Charterflüge für die Weiterreise organisiert werden.

14:30 Uhr – „Nicht der richtige Zeitpunkt“: Israel lehnt Solidaritätsbesuch von Selenskyj ab

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wollte Israel bereits in der vergangenen Woche einen Solidaritätsbesuch abstatten, wie der israelische öffentlich-rechtliche Rundfunk berichtet. Israel lehnte jedoch ab, mit der Begründung, dass „jetzt nicht der richtige Zeitpunkt“ sei. Es wird spekuliert, dass Israel Russland, welches eine bedeutende militärische Präsenz in Syrien hat, damit nicht verärgern wollte.

14:02 Uhr – Auswärtiges Amt: Bisher rund 3.000 Deutsche aus Israel nach Deutschland gebracht

Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel sind bisher rund 3.000 Deutsche im Rahmen unterschiedlicher Angebote von Seiten der Bundesregierung zurück nach Deutschland gebracht worden. Das teilte das Auswärtige Amt am Montag in Berlin mit. Zudem habe eine mutmaßlich ebenfalls vierstellige Zahl von Deutschen das Land eigenständig mit kommerziellen Flügen und wohl auch Fähren verlassen.

Das Auswärtige Amt wies auch darauf hin, dass sich – abgesehen von den acht Fällen von Deutschen, die von der Hamas verschleppt wurden – noch eine „niedrige dreistellige Zahl“ deutscher Staatsbürger im Gaza-Streifen aufhalte. Ziel der Bundesregierung sei, diesen Menschen eine Ausreise über den derzeit geschlossenen Grenzübergang Rafah nach Ägypten zu ermöglichen.

12:52 Uhr – Biden: Wir können Ukraine und Israel gleichzeitig unterstützen

US-Präsident Joe Biden sicherte zu, dass Amerika sowohl die Ukraine als auch Israel militärisch unterstützen könne. „Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika, um Gottes Willen, die mächtigste Nation (…) in der Geschichte der Welt“, sagte Biden dem Sender CBS. Die US-Regierung könne sich um beides kümmern und trotzdem die Fähigkeiten zur allgemeinen Verteidigung des eigenen Landes aufrecht erhalten. „Wir haben die Möglichkeit, das zu tun. Wir haben eine Verpflichtung“, betonte er. „Und wenn wir es nicht machen, wer dann?“

12:43 Uhr – Über 600.000 Palästinenser in den Süden des Gazastreifens geflohen

Nach mehreren Evakuierungsaufrufen an die Zivilbevölkerung hätten sich inzwischen mehr als 600.000 Menschen in den Süden des Gazastreifens begeben, hatte Israels Armeesprecher Daniel Hagari zuvor mitgeteilt. Die Versorgung der dicht gedrängten Menschenmassen ist jedoch dramatisch. Wenigstens Wasser sollen sie wieder bekommen. Das kündigte Israels Energieminister Israel Katz auf der Plattform X (vormals Twitter) an.

Die Krankenhäuser des palästinensischen Küstenstreifens verfügten nur noch über Treibstoffreserven für 24 Stunden, um Notfallgeneratoren zu betreiben, berichtete das Nothilfebüro der Vereinten Nationen (OCHA). Ein Stillstand der Generatoren würde Tausende Patienten in „unmittelbare Gefahr“ bringen, heißt es im jüngsten Lagebericht der Organisation.

12:10 Uhr – Israel: 199 Geiseln von Hamas verschleppt

Die radikalislamische Hamas hat bei ihrem Großangriff auf Israel vor über einer Woche 199 Menschen als Geisel genommen und in den Gazastreifen verschleppt. „Wir haben die Familien von 199 Geiseln informiert“, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstag vor Journalisten. Am Sonntag hatte Israel die Zahl der verschleppten Geiseln noch mit 155 angegeben.

Unter den Geiseln sind auch Ausländer und Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit. Dem Auswärtigen Amt in Berlin sind acht Fälle mit Bezug zu Deutschland bekannt.

10:52 Uhr – Biden: Gaza-Besetzung durch Israel wäre „großer Fehler“

US-Präsident Joe Biden würde es für einen „großen Fehler“ halten, wenn Israel den Gazastreifen wieder besetzen sollte. „Die extremen Elemente der Hamas repräsentieren nicht das gesamte palästinensische Volk. Und ich denke, es wäre ein Fehler von Israel, Gaza erneut zu besetzen“, sagte Biden in einem Interview der CBS-Nachrichtensendung „60 Minutes“. Antwortend auf die Frage des Moderators Scott Pelley, ob der US-Präsident eine Gaza-Besetzung an diesem Punkt unterstützen würde, sprach Biden sogar von einem „großen Fehler“.

10:18 Uhr – Netanjahu weist Berichte über Waffenruhe mit Hamas zurück

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Berichte über eine Waffenruhe mit der Hamas zurückgewiesen. Derzeit gebe es weder eine Feuerpause noch humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen im Austausch für die Ausreise von Ausländern, erklärte das Büro des Regierungschefs am Montag.

Am Grenzübergang zwischen Rafah im Süden des Gazastreifens und Ägypten treffen derzeit Hilfsgüter aus mehreren Ländern ein. Sie werden bislang jedoch nicht durchgelassen: Nach Angaben mehrerer ägyptischer Augenzeugen hatten die Hilfskonvois am Montag noch nicht die Stadt al-Arisch verlassen, die sich etwa 40 Kilometer östlich von Rafah befindet.

9:58 Uhr – 8.00 bis 12.00 Uhr: Israel öffnet erneut Fluchtkorridore im Gazastreifen

Die israelische Armee setzt am Montagvormittag ihre Angriffe auf den Fluchtwegen vom Norden in den Süden des Gazastreifens aus. In der Zeit von 8.00 bis 12.00 Uhr (Ortszeit, 7.00 bis 11.00 Uhr MESZ) werde das Militär davon „absehen“, diese Achse ins Visier zu nehmen, erklärte Armeesprecher Avichay Adraee am Montag im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. „Zu Ihrer Sicherheit, nutzen Sie diesen kurzen Moment, um sich vom Norden und der Stadt Gaza in den Süden zu begeben“, erklärte er.

In einer weiteren Erklärung gab die Armee an, zwei Wege für die Flucht in den Süden bestimmt zu haben.

9:35 Uhr – Baerbock: Weiterhin kein Kontakt zu von Hamas entführten Deutschen

Die Bundesregierung hat laut Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) weiterhin keinen Kontakt zu deutschen Geiseln der Hamas im Gazastreifen. Das Thema habe sowohl bei ihren Besuchen in Israel und Ägypten als auch bei dem jüngsten Besuch des Emirs von Katar in Berlin im Zentrum gestanden, sagte Baerbock am Sonntagabend im Interview in der ARD-Sendung „Anne Will“.

Hinsichtlich einer möglichen Vermittlerrolle Ägyptens und der Türkei bei der Befreiung der Geiseln sagte die Ministerin, gerade Katar und die Türkei verfügten über „Kanäle, um mit der Hamas zu sprechen“. Die Bundesregierung habe daher „eindringlich“ an diese Länder appelliert, „diese Kanäle jetzt zu aktivieren“.

Auch habe die Regierung bei den Gesprächen noch einmal deutlich gemacht, dass es hier „um deutsche Geiseln geht“, und entsprechende Fotos zur Verfügung gestellt. „Das versuchen wir auf allen Kanälen“, sagte Baerbock. Ein spezielles Team im Auswärtigen Amt widme sich dieser Frage „rund um die Uhr“.

Anders als bei früheren Entführungen israelischer Soldaten sei das Schicksal dieser Geiseln unter einem besonderen Aspekt zu betrachten. Denn die Hamas „als Terrororganisation“ habe „sehr stark die Methoden des IS kopiert“, sagte Baerbock mit Blick auf die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat, die in Syrien und im Irak reihenweise Gräueltaten an Zivilisten verübt hatte.

9:20 Uhr – Bundeswehr flog weitere Menschen aus

Ein Transportflugzeug vom Typ A400M habe 60 weitere Personen aus Israel nach Deutschland zurückgeflogen, teilte die Luftwaffe im Onlinedienst X (früher Twitter) mit. Nach Angaben der Bundeswehr landete die Maschine aus Tel Aviv um 2:45 Uhr im niedersächsischen Wunstorf. Insgesamt flog die Bundeswehr damit in vier Flügen 222 Menschen aus Israel nach Deutschland aus. Die Lufthansa hatte auf Bitten des Auswärtigen Amtes am Donnerstag und Freitag ebenfalls je vier Sonderflüge von Tel Aviv nach Deutschland absolviert.

8:51 Uhr – Armee: Sechs ranghohe Hamas-Mitglieder getötet

Israels Armee tötete nach eigenen Angaben bei den Angriffen im Gazastreifen bereits sechs ranghohe Mitglieder der Hamas. Ein Armeesprecher teilte mit, darunter seien sowohl Mitglieder des militärischen als auch des politischen Flügels.

In der Mitteilung wurden zwei Kommandeure terroristischer Einheiten genannt, die an dem Massaker in Israel beteiligt gewesen waren. Außerdem wurde demnach ein Kommandeur getötet, der für die Sicherheit im Süden des Gazastreifens zuständig war. Zudem wurden der Hamas-Wirtschaftsminister Dschoad Abu Schmala sowie Sakaria Abu Maamar genannt, der im Hamas-Politbüro für internationale Beziehungen zuständig sei. Außerdem sei der Leiter der Luftüberwachung in der Stadt Gaza getötet worden.

Ein wichtiger Teil der Hamas-Führung hält sich allerdings nicht im Gazastreifen, sondern im Ausland auf. Der Auslandschef Ismail Hanija befindet sich etwa in Katar. Ein weiterer ranghoher Hamas-Führer, Saleh al-Aruri, lebt in Beirut.

8:35 Uhr – Keinen Waffenstillstand als Hilfe für Ausländer

Das Büro des israelischen Premierministers teilte laut Israelischer Epoch Times mit: Derzeit gibt es im Gazastreifen keinen Waffenstillstand und keine humanitäre Hilfe als Unterstützung für die Evakuierung von Ausländern.

8:25 Uhr – 28 Orte an Grenze zum Libanon evakuiert

Wie die Israelische Epoch Times berichtet ist geplant, im Norden Israels 28 Orte zu evakuieren. Sie befinden sich näher als 2 Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt. Diese Ort seien: Reger, Dishon, Kfar Yuval, Margaliot, Metula, Avivim, Dobb, Ma’ayan Baruch, Baram, Manara, Yiftah, Malkiah, Meshgav Am, Yaraon, Dafna, Arab al Aramsha, Shlomi, Natua, Ya’ara, Shtula, Matat, Zerait, Shumera, Batzat, Adamit, Rosh Hankara, Kfar Giladi und Hanita.

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon hatte sich in den vergangenen Tagen zu mehreren Raketenangriffen auf Nordisrael bekannt, Israel hatte in Reaktion auf den Beschuss Ziele im Südlibanon angegriffen. Die USA warnten am Sonntag vor dem Entstehen einer zweiten Front zwischen Israel und dem Libanon.

Das israelische Militär und der Shin Bet gaben die Tötung von Atez Eid bekannt, dem Kommandeur des südlichen Bezirks der nationalen Sicherheit der Hamas. Darüber hinaus wurden Dutzende Militärhauptquartiere, eine Reihe von Beobachtungsposten sowie mehrere Raketenabschusspositionen der Terrororganisationen Hamas und Palästinensischer Islamischer Dschihad zerstört. Der Shin Bet, auch bekannt als der Israelische Sicherheitsdienst (ISA), ist der interne Sicherheitsdienst Israels. Er ist eine der drei wichtigsten Organisationen der israelischen Geheimdienstgemeinschaft neben Aman (Militärgeheimdienst) und Mossad (Auslandsgeheimdienst).

8:00 Uhr – Angriffe wurden in der Nacht fortgesetzt

In den vergangenen 24 Stunden seien die Angriffe im Gazastreifen fortgesetzt worden, gab das israelische Militär am frühen Morgen bekannt. Das israelische Militär bereitet eine mögliche Bodenoffensive gegen die Hamas im Gazastreifen vor. Hunderttausende Reservisten sind an der Grenze zu Gaza mobilisiert. Ziel ist es, die politische und militärische Führungsebene der Hamas-Terroristen im Gazastreifen auszulöschen.

Es wird angenommen, dass sich Zehntausende Terroristen in Bunkern und Hunderte Kilometer langen unterirdischen Tunnelsystemen unter Gaza-Stadt und den umliegenden Teilen des nördlichen Gazastreifens verschanzen. Israels Armee gehe davon aus, dass die Hamas versuchen wird, Tunnel unter den vorrückenden Bodentruppen zu sprengen.

Die Hamas plane zudem, durch geheime Tunnelausgänge hinter die israelischen Linien zu gelangen und von hinten anzugreifen. Ein strategisches Dilemma sei zudem, dass die Terroristen sich unter der Erde mit Geiseln verschanzen könnten und dann nur noch schwer auszuschalten seien, wie die „New York Times“ schrieb.

Seit den Terrorattacken der Hamas auf Israel und den Gegenschlägen Israels auf den Gazastreifen kam es regelmäßig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Am Sonntagabend attackierte Israels Armee nach eigenen Angaben erneut Stellungen der Hisbollah. Stunden zuvor hatte die Hisbollah Ziele im Nachbarland angegriffen.

Israelischen Medienberichten zufolge wurden acht Menschen in Israel verletzt, einige davon schwer. Am Sonntag wurde das Unifil-Hauptquartier im südlibanesischen Nakura von einer Rakete getroffen. Niemand sei verletzt worden. Unklar war zunächst, wer die Rakete abfeuerte.

7:35 Uhr – Biden zieht Besuch in Israel in Betracht

US-Präsident Joe Biden zieht US-Medien zufolge eine Reise nach Israel in den kommenden Tagen in Betracht. Das berichteten US-Medien wie das Portal Axios unter Berufung auf Quellen in der israelischen und US-amerikanischen Regierung. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu habe Biden während eines Telefonats am Samstag nach Israel eingeladen. Die endgültige Entscheidung über eine Reise sei aber noch nicht getroffen.

Joe Biden hat eventuelle Pläne Israels zu einer möglichen Besetzung des Gazastreifens als „großen Fehler“ bezeichnet. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der CBS-Nachrichtensendung „60 Minutes“ antwortete Biden auf die Frage, ob er eine Besetzung des Gazastreifens durch den Verbündeten unterstützen würde, mit den Worten: „Ich denke, das wäre ein großer Fehler.“

Biden sagte zudem, die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas repräsentiere „nicht das gesamte palästinensische Volk“. Eine Invasion des Küstenstreifens und die „Ausschaltung der Extremisten“ seien aber eine „notwendige Voraussetzung“, fügte er hinzu.

Auf die Frage, ob die Hamas vollständig beseitigt werden müsse, antwortete Biden: „Ja, das glaube ich.“ Es müsse aber eine „palästinensische Behörde“ geben, sagte Biden in dem CBS-Interview. „Es muss einen Weg zu einem palästinensischen Staat geben.“

US-Außenminister Antony Blinken will nach seinem Besuch verschiedener Länder im Nahen Osten an diesem Montag erneut nach Israel reisen. Welche Termine in Israel geplant sind, war zunächst nicht bekannt.

Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter und unterstützen das Land mit Milliardensummen.

6:40 Uhr – Massenflucht in Gaza vor Israels Bodenoffensive

Aus Angst vor Israels erwarteter Bodenoffensive im Gazastreifen gegen die islamistischen Hamas-Angreifer suchen Hunderttausende Palästinenser unter katastrophalen Bedingungen Schutz im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens.

Nach mehreren Evakuierungsaufrufen an die Zivilbevölkerung hätten sich dort inzwischen mehr als 600.000 Menschen hinbegeben, teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari mit. Die Versorgung der dicht gedrängten Menschenmassen ist jedoch schwierig. Wasser sollen sie wieder bekommen, das kündigte Israels Energieminister Israel Katz auf der Plattform X (Twitter) an.

Dies werde dazu beitragen, dass die Zivilbevölkerung – wie von Israels Armee gewünscht – den Norden der schmalen Küstenenklave räume und sich in den Süden bewege, sagte Katz. Israels Militär könne so die Zerstörung der Infrastruktur der Hamas im Norden intensivieren.

4:40 Uhr – Israel bestätigt Entführung von 155 Geiseln in Gazastreifen

Israel will die im Gazastreifen herrschende Hamas zerstören, die bei dem beispiellosen Terrorüberfall auf Israel vor mehr als einer Woche mehr als 1.300 Menschen getötet und mehr als 3.600 Menschen verletzt hatte. Israels Armee konnte inzwischen die Entführung von 155 Menschen aus Israel in den Gazastreifen bestätigen. Deren Angehörige seien informiert worden. Die Armee werde alles tun, um sie nach Hause zu bringen.

Unter den Entführten sind auch acht Deutsche. Die Bundesregierung hat nach Aussagen von Außenministerin Annalena Baerbock weiter „keinen direkten Kontakt“ zu den deutschen Geiseln.

2:40 Uhr – Abbas: Hamas repräsentieren nicht das palästinensische Volk

Die Taten und die Politik der Hamas repräsentieren nach den Worten von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nicht das palästinensische Volk. Er lehne die Tötung von Zivilisten auf beiden Seiten ab, betonte Abbas, der die Autonomiebehörde im Westjordanland leitet, in einem Telefonat mit Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro. Das berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Sonntag. Abbas forderte alle Beteiligten auf, Gefangene freizulassen.

1:00 Uhr – UN-Chef Guterres: Naher Osten „am Rand des Abgrunds“

Angesichts eines Nahen Ostens „am Rande des Abgrunds“ forderte auch UN-Generalsekretär António Guterres eindringlich die sofortige Freilassung der Geiseln sowie einen raschen humanitären Zugang zum Gazastreifen. „Jedes dieser beiden Ziele ist berechtigt“, sagte Guterres am Sonntag in New York laut einer Mitteilung. Unterdessen soll der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen zum Nachbarland Ägypten einer ägyptischen Sicherheitsquelle zufolge am Montag für die Ausreise von ausländischen Staatsangehörigen geöffnet werden.

Den Angaben zufolge laufen dafür die Vorbereitungen. Auch die Einfuhr von humanitären Hilfslieferungen über den Grenzübergang Rafah soll demnach ermöglicht werden. Wegen der israelischen Luftangriffe ist der Grenzübergang derzeit außer Betrieb. Für die Menschen im Gazastreifen gibt es keine Möglichkeit, das Gebiet zu verlassen.



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