Österreich verbietet wegen Corona Apres-Ski-Partys

Après-Ski in Österreich findet in der bisherigen Form in diesem Winter wegen der Corona-Krise nicht mehr statt. Gedrängtes Stehen soll es in Bars und auf Terrassen nicht mehr geben.
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In Österreich soll es in dieser Ski-Saison kein Après-Ski geben.Foto: Jakob Gruber/APA/dpa/dpa
Epoch Times24. September 2020

Die berühmt-berüchtigten Steh- und Tanzpartys nach dem Skifahren soll es in Österreichs Urlaubsorten im nächsten Winter nicht geben. „Skivergnügen ja, aber ohne Après Ski“, kündigte am Donnerstag Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einem Ausblick auf den für das Land wichtigen Wintertourismus an. Nach Angaben von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger sollen Essen und Trinken nach dem Skifahren zwar möglich sein – aber auch im Freien nur im Sitzen.

Viele Menschen wollten noch immer nicht wahrhaben, „dass die Infektionszahlen zu hoch sind“, sagte Kurz. „Wir müssen das Wachstum stoppen.“ Es gehe nicht nur um die Gesundheit der Bevölkerung, sondern auch um die Arbeitsplätze. Der Tourismus sei „‚Teil unserer Identität“, sagte der Regierungschef.

Tourismusministerin Köstinger kündigte an, dass die Corona-Tests in der Gastronomie und im Hotelgewerbe ausgedehnt werden sollen. Diese stünden nun auch für Fremdenführer, Reiseleiter und Skilehrer zur Verfügung.

Österreichs Skiorte – vor allem Ischgl – waren im vergangenen Winter ein Corona-Hotspot. Unzählige Touristen steckten sich mit dem Virus an und brachten dieses dann mit in ihre Heimatländer. Davon betroffen waren auch viele deutsche Urlauber. Am Mittwoch wurden in Österreich deshalb die ersten Musterklagen eingereicht. Den Behörden wird vorgeworfen, zu spät auf erste Anzeichen des Corona-Ausbruchs reagiert und damit der Ausbreitung in ganz Europa und darüber hinaus Vorschub geleistet zu haben.

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter äußerte am Donnerstag sein Bedauern über das Geschehen – verteidigte aber zugleich sein Bundesland. „Es tut mir leid, sehr leid“, sagte er zu dem Geschehen im März dieses Jahres. Das Virus sei aber nicht in Ischgl entstanden, sondern von außen nach Österreich getragen worden. „Bei einer Pandemie kann nicht eine Person die Schuld auf sich nehmen“, sagte Platter.

Nach Angaben des österreichischen Verbraucherschutzvereins (VSV) meldeten sich nach einem Aufruf rund 6000 Menschen aus 45 Staaten, weil sie sich nach eigenen Angaben während des Skiurlaubs in Tirol mit dem Coronavirus infiziert hatten.

Die Zahl der Neu-Infektionen in ganz Österreich stieg am Donnerstag erneut. Nach Angaben des Innenministeriums infizierten sich innerhalb von 24 Stunden 832 Menschen, mehr als die Hälfte davon in Wien. (afp)



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