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Kampf innerhalb der Drogenmafia

Vier Schießereien in 48 Stunden: Drogengangs kämpfen in Brüssel

In Brüssel gab es erneut eine Schießerei mit einem Toten. Einen „Krieg zwischen Gangs“ um ihre Reviere nennt der Bürgermeister des betroffenen Stadtviertels die Vorfälle. Die Täter sind auf der Flucht.

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Der belgische Innenminister Bernard Quintin (2.r.) während eines Treffens zur Erörterung der Schießereien in Brüssel am 7. Februar 2025.

Foto: Hatim Kaghat/Belga/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

In Brüssel eskaliert die Gewalt zwischen Drogenbanden: Bei einer erneuten Schießerei kam in der Nacht zum Freitag ein Mensch ums Leben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Der Bürgermeister des betroffenen Stadtviertels Anderlecht, Fabrice Cumps, sprach im Rundfunksender RTBF von einem „Krieg zwischen Gangs“, die ihre Reviere verteidigen wollten.
Es war bereits die vierte Schießerei in der belgischen Hauptstadt binnen 48 Stunden. Die Polizei suchte nach den flüchtigen Tätern.

Rivalisierende Drogenbanden unterwegs

Die Identität des Todesopfers war nach Angaben der Staatsanwaltschaft zunächst unklar. In der Nacht zum Donnerstag war bei einer ähnlichen Schießerei mit Schnellfeuerwaffen bereits ein Mann am Bein verletzt worden und musste im Krankenhaus behandelt werden.
Die Behörden machen rivalisierende Drogenbanden für die Gewalt verantwortlich. Der neue königliche Staatsanwalt Julien Moinil hatte dringend Verstärkung für die Polizei gefordert, um die kriminellen Gruppen „zu neutralisieren“.
Die Vorfälle in Brüssel setzen die neue belgische Regierung unter dem flämischen Rechtsnationalisten und früheren Antwerpener Bürgermeister Bart De Wever unter Handlungsdruck. Sie hatte eine „Null-Toleranz-Politik“ gegen Drogenbanden versprochen.

Schießereien am Brüssler Südbahnhof

Drei der bisher vier nächtlichen Schießereien ereigneten sich im Viertel Anderlecht unweit des Brüsseler Südbahnhofs, wo die internationalen Eurostar-Züge abfahren.
Am Mittwoch hatten dort zwei mit Sturmhauben maskierte Männer mit Schnellfeuergewehren um sich geschossen und waren dann in eine Metrostation geflüchtet. Die Aufnahmen einer Überwachungskamera sorgten in Belgiens Hauptstadt für Entsetzen.
Im Viertel um den Brüsseler Südbahnhof gab es in der Vergangenheit immer wieder Einsätze gegen Drogenhändler. Belgien gilt mit seinem Containerhafen Antwerpen als eines der Haupteinfallstore für Kokain und andere Drogen in Europa.
Die belgische Drogenbeauftragte Ine Van Wymersch hatte die Behörden bereits vor den Gewalttaten zu einem entschiedeneren Kampf gegen die Drogenmafia aufgerufen.
„Belgien ist kein Narko-Staat, aber wir müssen jetzt handeln“, sagte sie in der vergangenen Woche der Nachrichtenagentur AFP in Brüssel. (afp/red)

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