Windindustrie bläst zum Sturm auf Fördertöpfe: Heftige Turbulenzen in britischer Regierung

Lobbyisten verlangen mehr Geld und drohen mit Abwanderung. Eine Klimagruppe hält Experimente mit sauberem Energieträger für gescheitert und fordert eine Beendigung.
Gwynt y Mor von RWE, der zweitgrößte Offshore-Windpark der Welt, liegt acht Meilen (etwa 13 Kilometer) vor der Küste von Nordwales in der Liverpool Bay.
Die Klimalobbygruppe Net Zero Watch hält das Windexperiment für gescheitert. Das Foto zeigt Gwynt y Môr, den zweitgrößten Offshore-Windpark der Welt, etwa 13 Kilometer vor der Küste von Nordwales in der Liverpool Bay.Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa
Von 11. Juli 2023

Mehr Geld oder wir verlassen das Land: Mit einer massiven Drohung in Richtung britischer Regierung wollen führende Lobbyisten eine kräftige Erhöhung der Subventionen durchsetzen. Das berichtet das Portal „Blackout News“.

Demnach behaupten drei Unternehmen (RenewableUK, Energy UK and Scottish Renewables), dass die Kosten für grünen Strom sinken würden. Das werde jedoch durch die Forderung nach immer mehr Finanzspritzen widerlegt.

Forderungen „eine Einladung zur Korruption“

Nach Ansicht der Lobbyisten seien nun drei Maßnahmen erforderlich. So sollten die Auktionsregeln zu ihren Gunsten überarbeitet werden.

  1. Eine Überarbeitung der Auktionsregeln, sodass die Gewinner nicht durch die niedrigsten Gebote ermittelt werden, sondern durch eine Verwaltungsentscheidung, die die Gebote nach ihrem „Wert“ für den Beitrag zu den Netto-Null-Zielen gewichtet.
  2. Besondere neue Ziele und damit Marktanteile für schwimmende Offshore-Windenergie, eine der teuersten Erzeugungsformen überhaupt.
  3. Eine enorme Erhöhung des Budgets für die fünfte Auktion (AR5) der Contracts-for-Difference-Subventionen mit einer Erhöhung um das Zweieinhalbfache der aktuellen Beträge allein für nicht-schwimmende Offshore-Windenergie;

Würde die Regierung diesen Forderungen nachkommen, käme das einer Erhöhung der Subventionen gleich. Und dies, obgleich die Branche noch bis vor Kurzem behauptete, keine finanzielle Unterstützung mehr zu brauchen.

Vielmehr verschaffe man der Branche auch geschützte Teile am Energiemarkt und beseitige Risiken für Investoren auf Kosten der zahlenden Verbraucher. Dies wäre jedoch „eindeutig eine Einladung zur Korruption“, schreibt „Blackout News“.

Klimalobbyisten: Nach 20 Jahren immer noch unwirtschaftlich

Nun hat sich auch die Klimalobbygruppe Net Zero Watch in die Diskussion eingemischt. Sie fordert die Regierung auf, die Forderungen abzulehnen und sich stattdessen für die Verbraucher einzusetzen.

„Es wäre sowohl absurd als auch kontraproduktiv, wenn die Regierung die Windindustrie trotz des offensichtlichen Versäumnisses, die Kosten zu senken, retten würde. Die Weigerung, aus Fehlern zu lernen, wäre katastrophal“, betonte Dr. John Constable, Energiedirektor von Net Zero Watch.

Die „eigennützigen Forderungen“ der Windindustrie seien abzulehnen, da von der britischen Wirtschaft nicht erwartet werden könne, dass sie weiterhin einen Sektor subventioniere, „der nach fast 20 Jahren mit über dem Marktpreis liegenden Preisen und einem garantierten Markt immer noch unwirtschaftlich ist“.

In einer Pressemitteilung der Organisation heißt es weiter:

Das Windexperiment ist gescheitert und muss abgebrochen werden.“

Die Budgets von Haushalten und Unternehmen seien im Vereinigten Königreich bereits einem „extremen Druck“ ausgesetzt. Eine weitere Belastung der Energierechnung dürfe nicht toleriert werden, fordert Net Zero Watch von der Regierung.

Das gelte vor allem, weil die aktuellen finanziellen Probleme der Windindustrie „weder unvorhergesehen noch unvorhersehbar sind, sondern für aufmerksame Beobachter seit über einem Jahrzehnt offensichtlich sind“.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion