Wochenrückblick: 13 Kilo Schokolade und der Fitness-Weihnachtsglanz in Stuttgart 

Russland kauft sich Öltanker zusammen und hat eine „Schattenflotte“ von 100 Schiffen aufgebaut. Käufer von Immobilien können künftig nicht mehr bar oder mit Kryptowährungen bezahlen. Diese und andere Kurznachrichten als unvollständiger Rückblick auf die Woche.
Kleine Freude für die jungen Patienten: Ein Höhenretter der Rostocker Feuerwehr, verkleidet als Nikolaus, überreicht an einem Fenster der Rostocker Kinderklinik einen Sack mit Geschenken.
Kleine Freude für die jungen Patienten: Ein Höhenretter der Rostocker Feuerwehr, verkleidet als Nikolaus, überreicht an einem Fenster der Rostocker Kinderklinik einen Sack mit Geschenken.Foto: Frank Hormann/dpa
Von 10. Dezember 2022

Russlands Tankerflotte

Russland baut sich eine Tankerflotte auf, um nicht länger auf westliche Firmen angewiesen zu sein. Laut der „Financial Times“ wurden in diesem Jahr wohl mehr als 100 gebrauchte Tanker aufgekauft, darunter 29 Supertanker, die jeweils mehr als zwei Millionen Barrel Rohöl laden können. Käufer seien unbekannte oder teilweise anonyme Unternehmen, meldet die Zeitung unter Berufung auf den Schiffsmakler Braemar. Es wird von einer „Schattenflotte“ gesprochen.

Maskenpflicht

Nach Bayern hat auch Sachsen-Anhalt die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr aufgehoben. Es wird auf Eigenverantwortung gesetzt. Im Fernverkehr bleibt es weiterhin bei FFP2-Masken. In Nordrhein-Westfalen hält Gesundheitsminister Laumann an der Maskenpflicht fest, ähnlich seine Kollegen in Niedersachsen, Brandenburg und Hessen. In Schleswig-Holstein ist ein Ende der Pflicht absehbar. Sachsen hat eine Weiterführung beschlossen, will jedoch im Januar 2023 neu beraten.

13 Kilo Schokolade

Ob als Osterhase, Weihnachtsmann, klassische Schokoladentafel oder Praline: 1,07 Millionen Tonnen Schokoladenerzeugnisse wurden 2021 in Deutschland produziert, teilte das Statistische Bundesamt mit. Gegenüber dem Jahr 2020 war das eine Steigerung von 3,4 Prozent. Rechnet man die Gesamtmenge auf die Bevölkerung in Deutschland um, so wurden im vergangenen Jahr 12,9 Kilogramm pro Kopf hergestellt. Das wäre in etwa die Schokoladenmenge von zweieinhalb Tafeln wöchentlich pro Kopf. Der wichtigste Bestandteil, der Kakao, wurde zum größten Teil (42,9 Prozent) aus Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) importiert.

„Notbetrieb“

Die deutsche Regierung will Energie sparen. Dazu hat die Koordinierungsstelle Klimaneutrale Bundesverwaltung allen Ministerien empfohlen, die Büros zwischen dem 19. Dezember und dem 6. Januar abzuschließen und auf „Notbetrieb“ zu gehen. Alle Mitarbeiter sollen ins Homeoffice. Während die grün geführten Ministerien für Wirtschaft (Robert Habeck), Umwelt (Steffi Lemke) und Landwirtschaft (Cem Özdemir) mitmachen, bleibt das Kanzleramt und auch das Finanzministerium bei der Arbeit.

Lava schieß aus einer Spalte des Vulkans Mauna Loa, 5. Dezember 2022 in Hilo, Hawaii. Foto: Justin Sullivan/Getty Images

Mauna Loa

Erstmals seit 1984 ist der größte aktive Vulkan der Welt ausgebrochen, der Mount Loa auf Hawaii. Auf dem Berg befindet sich das Mauna Loa Observatory, welches die Treibhausgase misst. Ein Lavastrom erreichte die Zugangsstraße und kappte die Stromversorgung. Damit musste die Messstation ihren Betrieb einstellen. Ob und wie die Messgeräte geborgen und die Stromversorgung wiederhergestellt werden können, ist unklar. Die Messstation misst seit über 60 Jahren die CO₂-Verhältnisse der Atmosphäre. Lavafontänen sprudeln weiterhin in die Höhe, mehrere Lavaströme haben sich gebildet.

Fitness-Weihnachtsglanz

Im Terminal des Stuttgarter Flughafens steht wie jedes Jahr ein Weihnachtsbaum. In diesem Dezember mit einer Besonderheit: Damit die Lichter brennen, sollen sich die Reisenden abstrampeln. Energy-Bikes warten auf Gesundheits- und Energiebewusste, die die Lichter zum Strahlen bringen. Die Aktion dauert bis zum 8. Januar 2023. Um Energie zu sparen, setzt der Flughafen auf reduzierte Temperaturen in Büros und Terminals, stellte das Warmwasser vielerorts ab und schränkte beleuchtete Werbung ein.

WM-Boykott bei Tipp-Spielen

Kicktipp stellt eine sinkende Anzahl von Tipps auf die Fußball-WM in Katar fest. Es seien nur noch halb so viele Tippspiele (2,4 Millionen) wie zur vergangenen WM 2018 (5,1 Millionen) angemeldet, teile der Geschäftsführer mit. Janning Vygen erklärt: „Die Gründe liegen ganz klar darin, dass viele Tipprunden und viele Tipper diesmal die WM boykottieren oder keine Lust darauf haben.“ Es habe auch noch nie so viele Anfragen dazu gegeben, wie man die WM-Tipprunde wieder löschen kann. Derartige Anfragen habe es sonst fast nie gegeben.

Geld für Brexit-Schäden

647 Millionen Euro erhält Deutschland von der Europäischen Kommission, um die Folgen des Brexits abzumildern. 6 Millionen davon gehen beispielsweise an Bremen, 3,35 Millionen steckt die Stadt in den Hafen, 2,2 Millionen in die Grenzkontrollstellen des Landes. Über den Brexit-Fonds werden insgesamt 5,47 Milliarden Euro verteilt, die höchsten Summen erhalten Irland (1,2 Mrd.), die Niederlande (886 Mill.) und Frankreich (736 Mill. Euro). Vermutlich zahlt Deutschland deutlich mehr Geld in den Brexit-Fonds ein als es bekommt. Der deutsche Finanzierungsanteil an den nächsten EU-Haushalten wird schätzungsweise rund 24 Prozent betragen – die 647 Millionen Euro entsprechen nur etwa 12 Prozent des Brexit-Fonds.

„Digitale Rupie“

Um auf Asiens Finanzmarkt nicht ins Hintertreffen zu geraten, führt Indien seine eigene digitale Währung ein. Interessenten können die E-Rupie ab 1. Dezember in Städten wie Neu-Delhi und Mumbai im Einzelhandel nutzen. Die Nutzer können ihre Geldangelegenheiten mit einer sogenannten „digitalen Geldbörse“ durchführen – per App auf Smartphones oder speziellen Geräten der teilnehmenden Banken. Bezahlungen an Händler können auch mit der Nutzung eines QR-Codes erfolgen.

Bei den Krankschreibungen im Job hat sich in diesem Sommer nach einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit eine starke Erkältungswelle gezeigt.

Der Schein wird abgelöst durch eine elektronische Bescheinigung. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Krankschreibung auf Papier hat ausgedient

Wer sich als gesetzlich Versicherter ab dem 1. Januar 2023 in Deutschland krankschreiben lässt, braucht nicht mehr wie früher die Krankschreibung an Arbeitgeber und Krankenkasse weiterleiten. Die Vermittlung soll zukünftig auf elektronischem Weg erfolgen. Ob das problemlos klappt, darf bezweifelt werden. Eine ärztliche Bescheinigung muss künftig ein Arbeitnehmer nur in Ausnahmefällen einreichen. Stattdessen ist der Arbeitgeber angehalten, selbst proaktiv zu werden, um eine ärztliche Arbeitsunfähigkeit für seinen Mitarbeiter zu bekommen. Der Mehrwert der eAU ist umstritten.

„Ein Fass ohne Boden“

Die Corona-Warn-App sollte in der Pandemie Infektionsketten unterbrechen. Für „den Betrieb und die Weiterentwicklung“ der App fallen in diesem Jahr stattdessen „voraussichtlich Kosten in Höhe von 73 Millionen Euro“ an. Schon bis Jahresbeginn hatte die App mehr als 130 Millionen Euro gekostet. Zusammen mit den Ausgaben für 2022 belaufen sich die Gesamtkosten für das technische Hilfsmittel damit inzwischen auf rund 220 Millionen Euro. Im Haushaltsjahr 2023 würden für die deutschlandweite Fortführung dann weitere Mittel in Höhe von circa 23 Millionen Euro benötigt.

Kohle wird in Deutschland und Polen knapp

Stein- und Braunkohle werden derzeit in großen Mengen für die Stromversorgung gebraucht. Eine Steigerung der Produktion ist nicht möglich. Brennstoffhändler berichteten von Engpässen und Kunden klagten über fehlende Ware, dazu kämen die völlig überhöhten Preise. Im Internet würde die Tonne Rekord-Briketts bereits zu Spitzenpreisen von 1.400 Euro angeboten. Europas letzter aktiver Briketthersteller LEAG („Schwarze Pumpe“) produziert weniger Ware für private Endverbraucher, um den „ungeplanten Umstand“ der Wiederinbetriebnahme zweier Blöcke des Kraftwerks Jänschwalde zu sichern. Diese würde nun „zur Stromerzeugung gebraucht“.

Blitzer-Bußgelder

Wer zu schnell fährt oder auf andere Weise auffällt, muss seit rund einem Jahr höhere Bußgelder bezahlen. Für viele Städte bedeutet dies zusätzliche Einnahmen – eine Großstadt tut sich besonders hervor. Mindestens elf deutsche Städte haben mehr als eine Million Euro eingenommen. Spitzenreiter 2021 ist erneut Hamburg mit rund 18,8 Millionen Euro. Danach folgten Frankfurt/Main mit mehr als 6 Millionen Euro und Chemnitz mit etwa 3,8 Millionen Euro. Weitere Blitzer-Millionäre seien Schwerin, Salzgitter, Ludwigshafen, Nürnberg, Villingen-Schwenningen, Friedrichshafen, Pforzheim und Tübingen.

Bargeldverbot beim Immobilienkauf

Käufer von Immobilien können künftig nicht mehr bar oder mit Kryptowährungen bezahlen. Grund dafür ist ein entsprechendes Gesetz, das der Bundestag mehrheitlich verabschiedet hat. Das Verbot ist Teil eines Pakets zur besseren Durchsetzung von Sanktionen. Für das Gesetz stimmte die Koalition aus SPD, Grünen und FDP. CDU und AfD votierten dagegen. Die Linke enthielt sich. Bei Verstößen drohen Bußgelder und eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr.

Indien und Deutschland

In Neu-Delhi haben Deutschland und Indien ein Migrations- und Mobilitätsabkommen geschlossen, das unter anderem den Aufenthalt indischer Fachkräfte in Deutschland erreichen soll. Indern soll erleichtert werden, in Deutschland zu arbeiten, zu studieren oder eine Ausbildung zu beginnen, erklärte Außenministerin Annalena Baerbock. Wartezeiten und bürokratischer Aufwand bei Visumsanträgen soll verringert werden. Gleichzeitig soll es deutschen Investoren und Unternehmern erleichtert werden, in Indien präsent zu sein. Das Abkommen hat Modellcharakter für andere Staaten, so das Bundesinnenministerium.

 



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