Ditib-Vorsitzender: Moscheegemeinden nach Straftaten „in höchstem Maße besorgt“

Nach der Bombendrohung gegen seine Kölner Zentralmoschee und weiteren islamfeindlichen Straftaten in den vergangenen Tagen beobachtet der türkisch-islamische Verband Ditib eine wachsende Beunruhigung in den Moscheegemeinden.
Titelbild
Die Zentralmoschee von Ditib in Köln.Foto: Carsten Koall/Getty Images
Epoch Times10. Juli 2019

Nach der Bombendrohung gegen seine Kölner Zentralmoschee und weiteren islamfeindlichen Straftaten beobachtet der türkisch-islamische Verband Ditib eine wachsende Beunruhigung in den Moscheegemeinden. Die Mitglieder der Ditib-Gemeinden seien „in höchstem Maße besorgt“ und ihr „Sicherheitsempfinden empfindlich gestört“, sagte der Ditib-Vorstandsvorsitzende Kazim Türkmen am Mittwoch vor Journalisten in Köln. Zugleich nannte die Ditib konkrete Pläne für eine Ausbildung von Imamen in Deutschland.

Angesichts der Bombendrohung am Dienstag in Köln und jüngsten Übergriffe in Ditib-Moscheen in Schleswig und Karlsruhe bekräftigte Türkmen, Deutschlands größter islamischer Dachverband werde sich „nicht einschüchtern lassen“ und weiterhin einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben leisten. Wegen der Bombendrohung per Email hatte die Polizei die Kölner Zentralmoschee geräumt und durchsucht, aber nichts Verdächtiges gefunden.

Ermittlungen in Köln und Karlsruhe

In dem Kölner Fall wird ebenso weiter ermittelt wie nach einem Zwischenfall in Karlsruhe, wo Unbekannte in der Nacht zum Dienstag vor einer Moschee eine Ditib-Fahne von einem Flaggenmast herabgeholt und angezündet hatten. Bereits am 3. Juli waren in einer Moschee in Schleswig Sachbeschädigungen begangen worden. Dabei wurden Seiten aus dem Koran in die Toilette geworfen.

Mit Blick auf die Debatte über eine Ausbildung von Imamen in Deutschland zeigte sich Türkmen überzeugt, mit den zu erwartenden steigenden Absolventenzahlen in den hierzulande angebotenen Islamstudiengängen werde die Zahl der von der Türkei nach Deutschland entsandten Imame mittelfristig sinken.

Ditib will demnach im Herbst in einem eigenen Zentrum im Eifelort Dahlem ein Projekt für eine zweijährige Ausbildung muslimischer Theologen zu Imamen starten. Von den mehr als tausend Religionsbeauftragten beziehungsweise Imamen in den 857 Moscheegemeinden der Ditib in Deutschland haben nach Angaben des Dachverbands derzeit gut 120 die deutsche Staatsangehörigkeit. (afp)



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