Handwerkspräsident: Grundrente schafft neue Ungerechtigkeiten
Der Präsident des Deutschen Handwerkverbandes ist mit der Grundrente nicht einverstanden. Er warnt davor, dass das neue Konzept Anreize gibt, mit möglichst wenig Beitragszahlungen Grundrente zubekommen.

Hans Peter Wollseifer ist Präsident des Zentralverbandes Deutsches Handwerk.
Foto: Sophia Kembowski/dpa
Die Koalitionspläne für die Grundrente sind nach den Worten des Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, ungerecht und gefährlich.
„Wir lehnen das jetzt vorliegende Grundrentenkonzept mit allem Nachdruck ab“, sagte Wollseifer der „Rheinischen Post“. „Damit würde das Grundprinzip der Rentenversicherung auf den Kopf gestellt, wonach sich die Höhe der Rente nach der Höhe der Einzahlungen bemisst“, so der Handwerkspräsident weiter.
Es schaffe „neue Ungerechtigkeiten, weil gleich hohe Beträge künftig zu ganz unterschiedlichen Rentenleistungen führen“ könnten. Er befürchte, eine solche Grundrente „würde die Akzeptanz der gesetzlichen Rentenversicherung weiter mindern“, sagte Wollseifer.
Es sei „gefährlich, von dem allseits akzeptierten Äquivalenzprinzip in der Rentenversicherung“ abzugehen. Denn Menschen würden sich zunehmend überlegen, „wie sie mit möglichst geringen Beiträgen eine von allen bezahlte Grundrente“ erhalten könnten, so der ZDH-Präsident weiter.
„Vielfach erleben wir ja schon eine Flucht aus der Beitragspflicht. Weil viele Solo-Selbstständige keine Renten- oder Krankenbeiträge zahlen, können sie ihre Leistungen um 20, 30 Prozent günstiger am Markt anbieten“, sagte Wollseifer der „Rheinischen Post“.
Deshalb fordere man, für Selbstständige „verbindlich eine Altersvorsorgepflicht einzuführen“. Dazu müsse „endlich ein entsprechender Gesetzentwurf auf den Weg gebracht werden“, so der Handwerkspräsident. (dts)
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