In Italien ist „der Hafen zu”: NGO-Schiff lehnte Angebot von Libyen ab – Seehofer will Migranten aufnehmen

Deutschland hat der EU-Kommission angeboten, Migranten von zwei weiteren Schiffen im Mittelmeer aufzunehmen.
Titelbild
Migranten im Mittelmeer.Foto: JORGE GUERRERO/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Juli 2019

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat der EU-Kommission angeboten, einen Teil der Migranten von den NGO-Schiffen „Alan Kurdi“ und „Alex“ in Deutschland aufzunehmen.

Die Bundesregierung sei „im Rahmen einer europäisch-solidarischen Lösung bereit, einen Teil der aus Seenot Geretteten aufzunehmen“, erklärte Seehofer am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Dies habe er bereits am Freitagvormittag der EU-Kommission mitgeteilt und um Koordinierung gebeten.

Das Schiff „Alan Kurdi“ der deutschen Organisation Sea-Eye hatte nach eigenen Angaben am Freitag 65 Menschen von einem Schlauchboot im Mittelmeer geborgen und Kurs auf die italienische Hafenstadt Lampedusa genommen. Ein Angebot der libyschen Küstenwache, den Hafen der Stadt Sawija als „Place of Safety“ anzulaufen, lehnte das Schiff ab.

Am Samstagmorgen teilte Sea-Eye auf Twitter mit, die „Alan Kurdi“ warte in internationalen Gewässern vor Lampedusa. Die italienische Finanzpolizei sei „persönlich vorbeigekommen“, um ein Dekret des Innenministers Matteo Salvini zu überbringen: „Der Hafen ist zu.“ In Deutschland gebe es hingegen „über 70 aufnahmebereite Städte“.

Das Segelboot „Alex“ der italienischen Organisation Mediterranea hatte am Donnerstag nach eigenen Angaben 54 Migranten an Bord genommen. Salvini unterzeichnete daraufhin auch in diesem Fall ein Dekret, um dem Segelboot die Einfahrt in italienische Gewässer zu untersagen. Das Hilfsbündnis erklärte das Dekret für „unrechtmäßig“.

Ein Schiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch hatte vorige Woche trotz eines Verbots Italiens Kurs auf die italienischen Hoheitsgewässer genommen und mit zuletzt noch 40 Migranten an Bord im Hafen Lampedusas angelegt. Die deutsche Kapitänin Carola Rackete war daraufhin festgenommen und erst am Dienstag wieder freigelassen worden. (afp)



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