Luisa Neubauer: Deutschland muss „alles geben“ für Abkehr von Fossilen

Die UN-Klimakonferenz soll am Dienstag zu Ende gehen. Ein Durchbruch ist noch nicht in Sicht.
Luisa Neubauer vor dem Kanzleramt in Berlin.
Luisa Neubauer vor dem Kanzleramt in Berlin.Foto: Paul Zinken/dpa
Epoch Times11. Dezember 2023

Bei der Klimakonferenz in Dubai gehen die Verhandlungen über die globale Abkehr von allen fossilen Energien in die entscheidende Phase. Für Montagmorgen wurde die Vorlage eines neuen Entwurfs für den zentralen Beschlusstext der COP28 erwartet.

Der emiratische Präsident der Weltklimakonferenz, Sultan Ahmed al-Dschaber, hofft zwar auf eine „historische“ Vereinbarung am Dienstag, dem Jahrestag des Pariser Klimaabkommens von 2015. In den vergangenen 28 Jahren wurden die UN-Klimakonferenzen jedoch nur selten pünktlich beendet.

„Alle müssen flexibel sein“, sagte al-Dschaber am Sonntag. „Wir müssen viel, viel, viel schneller vorankommen“, forderte er. „Ein Scheitern ist keine Option.“

Fünf verschiedene Optionen für den Beschluss

Im jüngsten Beschlussentwurf, der am Freitagabend veröffentlicht worden war, standen noch mehrere gegensätzliche Optionen untereinander. In dem Text werden vier verschiedene Wege zum Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen aufgeführt. Auch eine fünfte Variante, die Abkehr von Öl, Kohle und Gas gar nicht zu erwähnen, ist darin enthalten.

Ölstaaten wie Saudi-Arabien und der Irak setzen dafür ein, einen Ausstieg aus den fossilen Energien nicht in den Beschlusstext aufzunehmen. Dennoch ist ein Beschluss für einen solchen Ausstieg nach Einschätzung von Verhandlungsteilnehmern so greifbar wie noch nie.

„Alles geben“

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat Deutschland vor dem Endspurt bei der UN-Klimakonferenz in Dubai zu einem entschlossenen Einsatz für eine Abkehr von den fossilen Energieträgern aufgerufen.

„Deutschland ist hier ein politisch mächtiges Land, jetzt erwarten wir, dass die Bundesregierung liefert“, sagte die Aktivistin von Fridays for Future dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montagsausgabe).

Die Bundesregierung habe zu Beginn der Verhandlungen „große Ankündigungen gemacht, eine Einigung finden zu wollen, die dem Pariser Abkommen gerecht wird und keine neuen Schlupflöcher für die Öl-Konzerne schafft“.

Nun gebe es für Deutschland in Dubai keine Ausreden: „Für den Ausstieg aus Kohle Öl und Gas muss alles gegeben werden“, sagte Neubauer.

Einstimmigkeit notwendig

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte am Sonntag, es gebe eine „breite Mehrheit von Ländern, die sich auf einen sehr ambitionierten Text verständigen könnte“.

Allerdings müsse für einen Beschluss der UN-Klimakonferenz Einstimmigkeit erreicht werden und dafür müssten sich alle Länder im Angesicht der Klimakrise „solidarisch“ verhalten. Es gehe jetzt darum, dass nicht „zwei oder drei Länder“ einen Konsensbeschluss verhinderten. Namentlich nannte sie China und Saudi-Arabien.

China und Saudi-Arabien stemmen sich bislang gegen ehrgeizige Formulierungen zum Klimaschutz im Abschlusstext. Am strittigsten ist, ob darin ausdrücklich ein Ausstieg aus den fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Gas festgeschrieben werden soll.

Offiziell soll die zweiwöchige Konferenz mit 97.000 Teilnehmern am Dienstag enden, Verlängerungen sind aber die Regel. (afp)



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