Mordfall Anna-Lena in Barsinghausen: Tatverdächtiger war auf Bewährung draußen – Suche nach Mädchen-Handtasche

Im Mordfall Anna-Lena aus Barsinghausen weist der tatverdächtige 24-Jährige alle Vorwürfe von sich. Derzeit sucht die Polizei noch die verschwundene Handtasche des Mädchens. Diese hatte sie in der Tatnacht gegen 1 Uhr noch bei sich.
Titelbild
Trauer um Anna-Lena (16) in Barsinghausen. Aktuell sucht die Polizei noch die cremefarbene Tasche des Mädchens.Foto: Screenshot Youtube
Epoch Times22. Juni 2018

Nachdem die Leiche der 16-jährigen Anna-Lena am Sonntagnachmittag, 17. Juni, vor einer Grundschule im Ort gefunden wurde, suchte die Polizei mit der 14-köpfigen Mordkommission „Anna“ nach dem Mörder von Barsinghausen. Am Montagnachmittag wurde ein Tatverdächtiger nahe der Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkunft festgenommen, in der er ein Zimmer hatte. Zeugenaussagen führten zu dem kräftigen, großen Mann (24), der sich gerne auch auf dem nahen Abenteuerspielplatz für Kinder aufhielt.

Nach intensiver Prüfung durch Ermittler der heute eingerichteten Mordkommission ‚Anna‘ hat sich der Tatverdacht gegen den Mann erhärtet. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover ordnete ein Haftrichter Untersuchungshaft für den 24-Jährigen an. Die Ermittlungen zu der Tat dauern an.“

(Kathrin Pfeiffer, Polizeidirektion Hannover)

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Tatverdächtiger Ronald M. (24)

Laut „Bild“ handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um Ronald M., einen 24-Jährigen, der die deutsche und dominikanische Staatsbürgerschaft besitzt. Erst im Januar wurde er aus dem Gefängnis entlassen, auf Bewährung.

Ronald M. beschäftigte die Polizei schon intensiver: Widerstand gegen Beamte, Sachbeschädigung, Bedrohung. Sechs Jahre soll es her sein, als ihm ein versuchter Totschlag vorgeworfen wurde und er in Untersuchungshaft kam. Im März 2016 wurde er vom Amtsgericht Hannover für drei Jahre in den Jugendknast gesteckt, so das Blatt. Das Gericht hatte dafür einige Straftaten zusammengelegt: Trunkenheit im Verkehr, Betrug, Einbruch, Raub, gefährliche Körperverletzung.

„Es gab mehrere Male Auffälligkeiten wegen Gewaltdelikten“, sagte Thomas Klinge, Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover dem „NDR“.

Doch woher kommt Ronald M. eigentlich? „Seine Jugend verbrachte er nicht hier“, erklärte Klinge. Auch die meisten der Straftaten verübte der Mann nicht im Raum Hannover. „Der Schwerpunkt liegt in anderen Regionen“, so Oberstaatsanwalt Klinge. Laut einem Bericht der „HAZ“ lebt Ronald M. seit 20 Jahren in Deutschland, ging in Baden-Württemberg zur Schule.

Im  März 2015 kam er nach Hannover. In den Social Media gibt er sich gern als Gangster, so das Blatt: Bilder von Waffen, Geld, Drogen …

Die Mordnacht

In der Nacht ihres Todes wurde die 16-Jährige am Bahnhof Barsinghausen zuletzt gegen 1 Uhr gesehen. Zuvor war sie mit einer Freundin offenbar beim Stadtfest in Ronnenberg, feierten, tranken etwas, fuhren dann mit dem Zug nach Barsinghausen zurück, trafen weitere Freunde am Bahnhof. Die Jugendlichen von Anna-Lenas Clique sahen dann, wie das Mädchen mit dem Tatverdächtigen zusammen durch eine Unterführung vom Bahnhof wegging.

Ihr Weg führte an der Grundschule vorbei zu ihrer Patentante, wo sie derzeit wohnte. Sie hatte noch bis 1.30 Uhr Handykontakt mit einem Bekannten aus der Nachbarschaft. Doch dieser riss plötzlich ab. Eine Nachbarin berichtete von einem lauten Schrei, streitenden Personen, eine Frau, ein Mann.

Gegen 14 Uhr wurde das Mädchen vor der rund 850 Meter entfernten Adolf-Grimme-Grundschule von Passanten gefunden, erschlagen, blutüberströmt, halbnackt.

Ronald M. wurde am Montagnachmittag verhaftet. Er bestreitet die Tat, vehement, wie „Bild“ berichtet. Als der Haftrichter ihm den Haftbefehl wegen Totschlags offenbarte, rastete der Deutsch-Dominikaner aus. Das Gericht alarmiert die Polizei, die mit drei Einsatzfahrzeugen unter Blaulicht und Sirenen eintrifft. Die Situation hatte sich jedoch schon wieder beruhigt.

Wo ist Anna-Lenas Handtasche?

Derweil geht die Spurensuche in Barsinghausen weiter. Die Polizei durchkämmt das Gelände nach möglichen Gegenständen, die der Mörder in der Tatnacht weggeworfen haben könnte. Laut „Bild“ führte ein Suchhund die Ermittler von der Grundschule bis in den Norden der Stadt. Die Polizei fand bei ihren Untersuchungen zwei Gegenstände. Mehr sagt sie nicht.

Derzeit sucht die Polizei u. a. auch die verschwundene Handtasche von Anna-Lena, die die 16-Jährige in jener Nacht gegen 1 Uhr noch bei sich hatte.

Die Polizei bittet um Hinweise unter Telefon 0511 / 109 – 5555 und fragt:

  • Wer kann Angaben zu der auf dem Foto abgebildeten Handtasche und ihrem Verbleib machen?

Verschwunden: Die cremefarbene Handtasche der ermordeten Anna-Lena (16) aus Barsinghausen. Sie hatte die Tasche in der Mordnacht gegen 1 Uhr am Bahnhof noch bei sich. Foto: Polizei



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