Mehr Auswanderer in andere EU-Staaten
Nettozuwanderung nach Deutschland 2024: 430.000 Menschen - Tendenz sinkend
Weniger Einwanderer aus Syrien, der Türkei und Afghanistan, mehr Auswanderer in andere EU-Staaten: Die Zuwanderung nach Deutschland hat sich verändert. Und wie sieht das innerhalb von Deutschland aus?

Deutsche Bundespolizisten kontrollieren am 10. September 2024 in Frankfurt an der Oder, Deutschland. Einwanderer, die auf der Suche nach Asyl sind, werden mit der Aufforderung abgewiesen, in dem Land, aus dem sie kommen, Asyl zu beantragen.
Foto: Maja Hitij/Getty Images
Die Nettozuwanderung nach Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, wanderten 2024 rund 430.000 mehr Menschen ein als aus. Im Vorjahr lag die Nettozuwanderung noch bei rund 663.000 Menschen, nachdem 2022 ein Höchststand von 1,462 Millionen erreicht worden war.
Insgesamt wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 1,69 Millionen Zuzüge und 1,26 Millionen Fortzüge erfasst. Die Zahl der Zuzüge sank gegenüber 2023 um zwölf Prozent. Die Fortzüge blieben nahezu unverändert.
Syrien, Türkei, Afghanistan
Ein Grund war laut den Statistikern die rückläufige Zuwanderung aus den Hauptherkunftsländern von Migranten. Aus Syrien kamen 25 Prozent weniger Menschen als 2023. Auch aus der Türkei und Afghanistan wurde ein deutlicher Rückgang erfasst – ein Minus von jeweils 53 und 32 Prozent.
Die Nettozuwanderung aus der Ukraine blieb mit 121.000 Menschen konstant, wobei die Zahlen der Zu- sowie Fortzüge gleichermaßen zurückgingen. In den ersten vier Monaten 2025 lag die Nettozuwanderung aus der Ukraine bei 20.000 Menschen. Im Vorjahreszeitraum hatte die Nettozuwanderung noch fast doppelt so hoch bei 38.000 Menschen gelegen.
Mehr Auswanderer in andere EU-Staaten
Ein weiterer Grund für die sinkende Nettozuwanderung sei eine weiter rückläufige Zuwanderung aus EU-Staaten. Erstmals seit 2008 sind mehr Menschen aus Deutschland in andere EU-Staaten gezogen als von dort nach Deutschland.
2024 zogen rund 34.000 Menschen mehr in andere EU-Staaten, als von dort nach Deutschland kamen. Besonders deutlich war der Rückgang bei den Zuzügen aus Polen, Bulgarien und Rumänien – mit jeweils einem Minus von 21 Prozent, 18 Prozent und acht Prozent.
Wanderungen innerhalb von Deutschland: Ab nach Brandenburg
Innerhalb Deutschlands wurden 2024 rund eine Millionen Wanderungen über die Bundeslandgrenzen erfasst. Dabei verzeichnete Brandenburg mit einem Plus von 12.000 Menschen den größten Wanderungsgewinn.
Dahinter folgten Bayern und Schleswig-Holstein. Die größten Wanderungsverluste gab es hingegen in Berlin mit 15.000 Menschen. Es folgten Thüringen, Hessen und Nordrhein-Westfalen. (afp/red)
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