Sachsen: Silvester-Angreifer in Leipzig erhält Bewährungsstrafe
In der Silvesternacht kam es in Leipzig zu Zusammenstößen zwischen mutmaßlichen Linksextremisten und der Polizei. Ein Verdächtiger steht nun schon eine Woche später vor Gericht.

Justizia.
Foto: David Ebener/Symbolbild/dpa
Nach den Angriffen auf Polizisten zu Silvester in Leipzig-Connewitz ist ein erster Beschuldigter zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt worden.
Das Amtsgericht der sächsischen Stadt sprach den 27-jährigen Mann am Mittwoch in einem sogenannten beschleunigten Verfahren schuldig, wie ein Sprecher mitteilte. Das Urteil erging demnach wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit vorsätzlicher Körperverletzung und Widerstands und ist rechtskräftig.
Bei den Angriffen im linksalternativ geprägten Connewitz waren mehrere Polizisten verletzt worden, einer davon nach Behördenangaben schwer. Laut Polizei wurden die Beamten dabei aus einer Gruppe heraus massiv angegriffen.
Drei weitere Haftbefehle wurden wegen Widerstands und Körperverletzung erlassen, ermittelt wurde zunächst gegen insgesamt 13 Verdächtige. Die Attacke auf den schwer verletzten Polizisten stufte die Staatsanwaltschaft als Mordversuch ein.
Beschleunigtes Verfahren
Der frühere sächsische Justizminister Sebastian Gemkow hatte sich für beschleunigte Verfahren stark gemacht. Begründung: Die Strafe müsse auf dem Fuß folgen.
2019 gab es laut Ministerium in Sachsen bis Anfang Dezember 650 Anträge auf ein solches Verfahren, zwei Jahre zuvor waren es ganze 13. Gemkow will neuer Leipziger Oberbürgermeister werden und kandidiert für die CDU zur Wahl am 2. Februar.
Wie eindeutig die Lage im Fall des 27-Jährigen ist, muss die Verhandlung zeigen. Nach Angaben des Amtsgerichts sind zwei Zeugen geladen. Gegen den Mann war ein sogenannter Hauptverhandlungshaftbefehl erlassen worden. Er ist bis Mittwoch befristet.
Drei weitere Tatverdächtige sitzen laut Staatsanwaltschaft in normaler Untersuchungshaft. Insgesamt führt die Ermittlungsbehörde 14 Strafverfahren wegen der Silvesterrandale. (dpa/nh)
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