Schutz der Landwirtschaft
Agrarkommissar: EU wird Importe aus der Ukraine reduzieren
Christophe Hansen, Agrarkommissar der EU, kündigt eine Kürzung der Importe von landwirtschaftlichen Produkten aus der Ukraine an.

Landwirte in Deutschland stehen vor vielfältigen Herausforderungen.
Foto: Marcus Brandt/dpa
Die EU wird nach Angaben von Agrarkommissar Christophe Hansen die Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus der Ukraine nach dem Auslaufen eines Abkommens im Juni reduzieren.
„Die Importquoten werden nicht gleich bleiben“, sagte Hansen am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP in Brüssel. „Es wird tatsächlich weniger Importe geben.“ Landwirte in der EU hätten sich über „unfairen Wettbewerb“ beschwert.
Um Kiew im Ukraine-Krieg zu unterstützen, hatte die EU 2022 eine Zollbefreiung für Agrarimporte aus der Ukraine eingeführt. Angesichts der Proteste der EU-Landwirte waren im vergangenen Jahr die zollfreien Mengen für bestimmte Produkte gedeckelt worden.
Bereits im Jahr 2024 wurden einige Zölle auf ukrainische Produkte erhoben, nachdem polnische Bauern an der Grenze protestiert hatten. Vor allem in Polen beschwerten sich viele Landwirte, dass die ukrainischen Waren die Preise drückten. Im Winter 2023 dann blockierten Landwirte mit ihren Traktoren mehrere Grenzübergänge zur Ukraine, es kam zu langen Staus.
Abkommen läuft im Juni aus
Da das Abkommen im Juni ausläuft, müssen die EU und die Ukraine in den kommenden Wochen über eine Nachfolgeregelung verhandeln.
Die Ukraine will die derzeit geltenden Zollbefreiungen verlängern, doch drohen vor allem beim Handel mit Eiern und Geflügel schwierige Verhandlungen. „Die Gespräche werden schnell geführt werden müssen“, sagte Hansen.
„Auf der Seite der Europäischen Union ist man bereit zu verhandeln und das muss in den nächsten Wochen geschehen.“ Seiner Ansicht nach wäre es „am besten, wenn wir ein längerfristiges Abkommen mit der Ukraine hätten, insbesondere mit einer Angleichung der Produktionsstandards, was den Einsatz von Pestiziden betrifft“. (afp/red)
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