Michael Bradley: „Wir sind stolz, unser Land zu repräsentieren”

Von Mönchengladbach zum US-Nationalteam und zurück - Als Spieler gebe ich jeden Tag das Beste, um das Team erfolgreicher zu machen
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Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images
Von 5. Juni 2010

In wenigen Tagen beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft und alle Augen blicken erwartungsvoll nach Südafrika. Auch in den USA steigt das „Soccer-Fieber” an. Man hofft, dass die eigene Mannschaft um Headcoach Bob Bradley gut vorbereitet ist und die Reise auf den schwarzen Kontinent in Bestbesetzung antreten kann.

Vater und Sohn Bradley

Im amerikansichen Team gibt es aber noch einen anderen Bradley, Michael, den Sohn des Coach. Er soll als Mittelfeld-Spieler für die „Stars and Stripes” antreten. Doch das WM-Turnier wird alles andere als ein entspannter Familienausflug der Familie Bradley. Jedenfalls sieht Michael das so: „Die Menschen außerhalb der Mannschaft und die Presse machen es größer, als es wirklich ist. Denn das, was am wichtigsten ist, ist immer das Team. Als Trainer konzentriert sich mein Vater Tag und Nacht darauf, die Mannschaft so gut wie nur möglich zu machen und ich als Spieler gebe jeden Tag das Beste, was ich kann, um das Team erfolgreicher zu machen. Als Spieler musst du doch sowieso jeden Tag hart arbeiten, damit die Kameraden und der Trainer dich respektieren. Da ist es doch völlig egal, wer der Trainer ist.”

Dass Fußball in Amerika noch nicht so einen hohen Stellenwert genießt, wie zum Beispiel American Football oder Baseball, ist bekannt. Das weiß auch der US-Boy, der seit 2008 beim deutschen Traditionsverein Borussia Mönchengladbach unter Vertrag steht. Doch er sieht hoffnungsvoll in die amerikanische Fußball-Zukunft: „In der Bundesliga reisen viele tausend Fans jedes Wochenende viele hundert Kilometer ihren Teams hinterher, um sie zu unterstützen. Die Stadien sind voll und jeder weiß, wie, wer, wann gespielt hat. In Amerika ist es nicht ganz so und die Major League Soccer steht nicht ganz so im Fokus, wie die Bundesliga in Deutschland. Aber die WM vor vier Jahren hat in den Staaten jeder angeschaut. Außerdem spielen mittlerweile viele Kids samstags und sonntags in den Parks Fußball und ich denke, mittlerweile spielen mehr Menschen Fußball als andere Sportarten. Es scheint DIE neue Sportart zu sein und wenn wir bei der WM gut spielen, können wir diese Entwicklung vielleicht sogar noch etwas beschleunigen. Außerdem waren wir beim Confed Cup sehr erfolgreich und wenn wir im ersten WM-Spiel gegen England spielen, wird es jeder in Amerika anschauen und unser Land unterstützen.”

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An dieser Stelle fährt er, den Nationalstolz des amerikanischen Kontinents erklärend, fort: „Wenn Amerika im Eishockey gegen Kanada spielt, sind die Amerikaner stolz, Amerikaner zu sein und die Kanadier sind stolz, Kanadier zu sein – es ist diese Art von Gefühl. Ich bin sicher, dass unser erstes WM-Spiel gegen England das am meisten gesehene Fußballspiel überhaupt in den USA werden wird. Ich meine, es ist ein WM-Spiel und es ist gegen England.”

Außenseiter mit Überraschungseffekt?

Nach dem guten Abschneiden des amerikanischem Teams beim Confederations Cup im letzten Jahr sind die Ansprüche und Erwartungen an die amerikanische Mannschaft auch im Ausland gestiegen. Bei diesem großen internationalen Turnier, das gern auch als Mini-WM bezeichnet wird, besiegte das amerikanische Team im Halbfinale den bis dahin in 35 Spielen ungeschlagenen Europameister Spanien mit 2:0, mußte sich aber im Endspiel gegen den fünffachen Weltmeister Brasilien knapp mit 2:3 geschlagen geben.

Doch auch Bradley ist Realist genug, um ein Acht-Mannschaften-Weltturnier nicht 1:1 auf die 32 Teilnehmerländer umfassende Weltmeisterschaft umzurechnen: „Bei einer WM brauchst du mehre Sachen, um erfolgreich zu sein. Die Spieler müssen zur rechten Zeit ihre beste Form haben, du brauchst ein gutes Team. Außerdem brauchst du auch ein bißchen Glück. Du brauchst also viele Faktoren. Aber ich glaube wirklich daran, dass wir ein gutes Team haben und wir können jeder Mannschaft das Leben schwer machen.”

„Wir haben sehr viel Respekt vor den Deutschen”

In der Gruppe C spielen die Mannschaften von England, den USA, Slowenien und Algerien gegeneinander, keine leichte Aufgabe für das amerikanische Team. Doch Michael Bradley bleibt optimistisch: „Es ist zwar eine schwere Gruppe, aber wir haben auch eine gute Chance, die nächste Runde zu erreichen. Jedoch ist die Linie zwischen Gewinnen und Verlieren wirklich sehr schmal. Aber das gilt für alle Mannschaften. Wir sind gut organisiert, aggressiv; wir sind körperlich gut drauf ,wir sind schnell und ich denke, unser Teamgeist ist wirklich sehr gut. Wir haben die Mentalität, dass es uns egal ist, gegen wen wir spielen müssen und jeder wird für den anderen rennen und kämpfen. Wir haben eine gute Balance in unseren Reihen und wir sind stolz, unser Land zu repräsentieren, für unser Land zu spielen.” Auch bei der deutschen Nationalmannschaft sind es immer wieder jene Tugenden, die sie so stark machen. Darauf angesprochen sagt der Amerikaner: „Ja, das stimmt. Aber keine Mannschaft ist gleich. Wir haben sehr viel Respekt vor den Deutschen, denn gerade sie haben uns schon vorgemacht, wie man erfolgreich sein kann.” Das wäre sicher eine spannende Partie, die bereits im Achtelfinale theoretisch möglich ist.

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