Auch Rostock untersagt Glyphosat auf allen Flächen

Deutschlandweit verzichten bereits 90 Städte und Gemeinden auf Glyphosat und andere Pestizide bei der Pflege ihrer Grün- und Freiflächen. Nun untersagt auch Rostock die Nutzung des Pflanzenvernichtungsmittels. Als Grund für diese Entscheidung nennt Senator Matthäus die Unklarheit über die schädliche Wirkung des in Kritik geratenen Totalherbizids.
Titelbild
Rostock an der Ostsee.Foto: iStock
Epoch Times9. Januar 2018

Deutschlandweit verzichten bereits 90 Städte und Gemeinden auf Glyphosat und andere Pestizide bei der Pflege ihrer Grün- und Freiflächen.

Nun untersagt auch Rostock die Nutzung des Pflanzenvernichtungsmittels Glyphosat auf all ihren Flächen. Das bestätigte Umweltsenator Holger Matthäus (Grüne) NDR 1 Radio MV am Freitag.

Verbot wegen Unklarheit über die schädliche Wirkung von Glyphosat

Ein Drittel der Fläche Rostocks sind Wald, Äcker und Wiesen und ab sofort soll auf diesen Flächen kein Glyphosat mehr eingesetzt werden. Als Grund für diese Entscheidung nennt Senator Matthäus die Unklarheit über die schädliche Wirkung des in die Kritik geratenen Totalherbizids. Es steht im Verdacht krebserregend zu sein, schreibt ndr.de.

„Mit dem Bekenntnis zur pestizidfreien Kommune kommen die Kommunalpolitiker ihrer Verantwortung für Menschen und Umwelt nach. Sie zeigen, es geht auch ohne Glyphosat“, sagte Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin und Leiterin des Projekts „Pestizidfreie Kommune“. Nach dem unlauteren „Ja“ des Bundeslandwirtschaftsministers Christian Schmidt, das für die Glyphosat-Wiederzulassung in Brüssel sorgte, sei es umso wichtiger, das vorbildliche Engagement der Kommunalpolitiker bekanntzumachen, so Hölzel.

Glyphosat gilt laut Krebsagentur der Weltgesundheitsorganisation als wahrscheinlich krebserregend beim Menschen und ist mitverantwortlich für das dramatische Insektensterben und den Verlust der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft. Das Totalherbizid vernichtet alle Wildkräuter und entzieht dadurch Insekten die Nahrungsgrundlage und den Lebensraum. Das Insektensterben wiederum gefährdet auch andere Tierarten und letztlich die Lebensmittelproduktion für Menschen, denn rund zwei Drittel der Kulturpflanzen sind auf Bestäuber angewiesen.

Rostocker Forstamtsflächen schon lange frei von Chemie

Schon seit 1992 wird auf den Flächen des Forstamtes der Stadt eine sogenannte „Naturnahe Bewirtschaftung“ durchgeführt. Dabei sind alle chemischen Stoffe verboten – auch Glyphosat. Seit dem Jahr 2000 ist die gesamte Rostocker Heide FSC-zertifiziert. Dieses internationale Waldsiegel verbietet ebenfalls den Einsatz von Chemie.

(ndr/BUND/mh)



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