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Unterwasserkabel in Ostsee

Marine-Inspekteur wertet Kabelvorfälle als gezielte Provokationen

Vizeadmiral Jan Christian Kaack äußerte sich in einem Interview mit einem anderen Medium zu den sich häufenden Schadensfällen an Seekabeln in der Ostsee. Er bezeichnete sie als „Provokationen“ und Sabotage.

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Ein Seekabel vor der Verlegung.

Foto: Stefan Sauer/dpa

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Der Marine-Inspekteur der Bundeswehr, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, bewertet die sich häufenden Schadensfälle an Seekabeln in der Ostsee als gezielte Sabotage. „Schon die Häufung dieser Vorfälle spricht gegen Zufälle“, sagte er dem „Spiegel“. Es handle sich vielmehr um „klare Provokationen, die immer die Gefahr bergen, eskalatorisch zu wirken“.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs gab es mindestens zehn Unterbrechungen von Datenkabeln und mehrere Vorfälle an Energieleitungen. Die Entschuldigungen vieler Crews, es handle sich bei den heruntergelassenen Ankern, die meist für die Kabelrisse verantwortlich sind, um unbeabsichtigte Unfälle, hält Kaack für vorgeschoben.

Ausrauschen des Ankers müsste Crew bemerken

„Niemand sollte da naiv sein. Man kann das Ausrauschen eines Ankers nicht nicht mitbekommen“, so der oberste Offizier der deutschen Marine. Das Ausrauschen klinge „ungefähr so, als ob ein Kampfpanzer über den Marktplatz von Osnabrück fahren würde. Das bleibt nicht unbemerkt“. Dazu fahre das Schiff dann deutlich langsamer und schlingere „wie ein Auto mit plattem Reifen“.
Die Marine habe derzeit „die kleinste Flotte aller Zeiten“ und müsse deren Einsätze entsprechend priorisieren, sagte Kaack weiter. Bereits seit den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines sei indes „immer eine Minenjagdeinheit in erhöhter Bereitschaft, um schnell rausgehen zu können“.
Schon die Entsendung von schnellen Kräften habe eine gewisse Abschreckungswirkung, sagte der Vizeadmiral. „Wer sieht, dass ein oder gar mehrere Kriegsschiffe auf ihn zukommen, wird von seiner Aktion möglicherweise eher absehen.“ (dts/red)

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