Hering ist der wichtigste Nordsee-Fisch
Deutsche Nordsee-Fischer sollen 2026 weniger Hering und Kabeljau fangen
Nordseefischer müssen sich kommendes Jahr auf Einbußen einstellen. Die erlaubten Fangmengen für Hering, Dorsch, Kabeljau und Scholle gehen zurück.

Deutsche Ostseefischer dürfen derzeit mit kleinen Booten und passivem Fanggerät wie Stellnetzen gezielt Heringe fangen.
Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Die deutschen Nordsee-Fischer dürfen im kommenden Jahr weniger Hering, Kabeljau und Seelachs fangen. Die erlaubten Fangmengen sinken nach einer Vereinbarung der EU mit Norwegen und Großbritannien deutlich, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Montag mitteilte.
Der Hering ist der wichtigste Nordsee-Fisch. Die erlaubte Fangmenge für deutsche Fischer fällt nach Ministeriumsangaben 29 Prozent geringer aus als in diesem Jahr.
Weniger Seelachs, nur halb so viel Kabeljau
Die Fangmenge für Seelachs sinkt demnach um knapp ein Viertel, für den Kabeljau um fast die Hälfte. Zusätzlich soll es Schutzzonen geben, in denen während der Laiche nicht gefischt werden darf.
Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) sprach von „sehr schwierigen Zeiten“ für die Fischerei. „Es ist gut, dass wir unseren Fischern diese Planungssicherheit geben können“, fügte er hinzu.
Auch bei der Scholle sinkt die erlaubte Fangmenge leicht, die Quote für Schellfisch bleibt für deutsche Fischer stabil. Aale dürfen weiter nicht gefischt werden.
EU hadert mit Norwegen
Die erlaubten Fangmengen werden jedes Jahr neu festgelegt und sollen sich an wissenschaftlichen Empfehlungen orientieren. Zu den größten Streitpunkten zählte in diesem Jahr die Fangmenge für Makrelen im Nordatlantik, wo der Bestand drastisch zurückgegangen ist.

Chinesische Fischereischiffe vor Ulleung-do, Südkorea. Tausende Schiffe aus China fischen illegal in fremden Hoheitsgewässern.
Foto: Jaeyoon Park/Global Fisching Watch
Die EU wirft vor allem dem nicht zur EU gehörenden Norwegen vor, die wissenschaftlichen Empfehlungen zu ignorieren und zu große Mengen zu fischen.
Die erlaubte Fangmenge für Makrelen soll im kommenden Jahr deshalb um 70 Prozent sinken. Die Quote gilt wegen des Streits jedoch nur vorläufig und für die ersten sechs Monate 2026. (afp/ks)
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