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Dieselskandal: Anleger wollen 896 Millionen Euro von Daimler

Das könnte ungemütlich für Daimler werden: 896 Millionen Euro Schadenersatz fordern Investoren wegen des Dieselskandals vom Stuttgarter Autobauer. Und die Anwälte der Banken, Versicherungen und Pensionsfonds dürften den Fall gut vorbereitet haben.

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S-Klassen stehen in der End-of-Line-Station im Mercedes-Benz-Werk.

Foto: Sebastian Gollnow/dpa/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

Anleger haben gegen den Autobauer Daimler Schadenersatzklagen im Zusammenhang mit möglichem Dieselabgasbetrug eingereicht.
Die Tübinger Kanzlei Tilp teilte am Dienstag mit, sie sei von 219 institutionellen Investoren mit einer entsprechenden Klage beauftragt worden, die gesamte Schadenersatzforderung belaufe sich auf 896 Millionen Euro.
Zu den klagenden Investoren gehören den Angaben zufolge unter anderem Banken, Versicherungen und Pensionsfonds aus Deutschland, anderen EU-Staaten, Nordamerika, Asien und Australien. Eine Sprecherin des Landgerichts Stuttgart bestätigte auf Anfrage den Eingang der Klage.
Tilp erklärte, man werfe Daimler vor, kapitalmarktrechtliche Pflichten verletzt zu haben. Der Autobauer habe die Verwendung von illegalen Abschalteinrichtungen in seinen Diesel-Fahrzeugen sowie die hiermit verbundenen Risiken und Kosten dem Kapitalmarkt verschwiegen und die Investoren über die wahren Umstände getäuscht.

Klagen sind laut Daimler unbegründet

Bei Daimler hieß es auf Anfrage: „Wir halten die uns bekannten Klagen für unbegründet und werden uns gegen die Vorwürfe mit allen juristischen Mitteln verteidigen – gegebenenfalls auch in einem etwaigen Musterverfahren.“
Bisher fordern VW-Investoren nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMug) Schadenersatz in Milliardenhöhe für Kursverluste nach Bekanntwerden des Dieselbetrugs.
Anleger werfen dem Management des Volkswagens-Konzerns und der Porsche-Dachgesellschaft PSE vor, sie zu spät über die finanziellen Risiken der im September 2015 bekanntgewordenen Abgasmanipulationen informiert zu haben. Dieser milliardenschwere Anlegerprozess kam bisher nur schleppend voran. (dpa)

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