Vorwürfe gegen EZB-Chef: „Wenn man in der Sackgasse ist, sollte man nicht noch das Tempo erhöhen“

"Seit Jahren werfen Sie immer mehr Geld auf den Markt. Sie haben den Zins abgeschafft. Und Sie haben in unvorstellbaren Größenordnungen hoch verschuldeten Staaten Geld geliehen." So der Vorwurf von Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, gegenüber Mario Draghi in einem offenen Brief.
Epoch Times15. August 2019

Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Helmut Schleweis, hat in einem offenen Brief scharfe Kritik an EZB-Chef Mario Draghi geübt. Er habe zwar „viel Respekt“ vor der schwierigen Aufgabe, den Euro stabil und Europa zusammenzuhalten, schreibt Schleweis laut „Bild“ (Donnerstagsausgabe) berichtet. Im Brief heißt es:

Was Sie aber machen ist falsch. Seit Jahren werfen Sie immer mehr Geld auf den Markt. Sie haben den Zins abgeschafft. Und Sie haben in unvorstellbaren Größenordnungen hoch verschuldeten Staaten Geld geliehen.“

Damit ändere Draghi „schrittweise Europa, Deutschland und das Leben von Millionen Menschen – nicht zum Guten, sondern langfristig zum Schlechten. Schulden zu machen, kostet nichts. Geld zu sparen, bringt keine Zinsen mehr. Wer Geld bei Ihnen anlegt, muss sogar etwas bezahlen“.

Das stelle die Regeln der Wirtschaft auf den Kopf, so Schleweis. „Wer kann, flüchtet mit seinem Geld in Immobilien. Deren Preise und Mieten steigen. Die Altersvorsorge für Millionen Menschen schmilzt wie Schnee in der Sonne. Sozialversicherungen, Pensionskassen und Stiftungen verlieren jeden Tag viel Geld und damit Leistungsfähigkeit. Jahrzehntelang haben wir Deutschlands Kindern beigebracht, dass Sparen sinnvoll ist, weil man für schlechte Zeiten in Krisen vorsorgen muss. Sie schleifen diese Kultur. Das alles kann langfristig nicht gut enden.“

Schleweis fügte hinzu: „Wenn man in der Sackgasse ist, sollte man nicht noch das Tempo erhöhen. Es ist Zeit umzukehren – Schritt für Schritt. Jetzt!“ (dts/sua)



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