Brütende Hitze fordert Sportler: Eis und viel Wasser

Titelbild
Bei den hohen Temperaturen kommen auch die Spitzensportler an ihre Grenzen.Foto: Fredrik von Erichsen/dpa
Epoch Times2. Juli 2015
Freibad, Biergarten und Klimaanlage – nicht für Sportler. Eigentlich ist die Hitze ja schweißtreibend genug, doch die Profis müssen trotzdem sportliche Hochleistungen bringen. Jammern verboten!

BRENNPUNKT FUSSBALL:

FC BAYERN: Bei Bayern-Coach Pep Guardiola wecken die hochsommerlichen Temperaturen Erinnerungen an die Heimat. „Willkommen! Natürlich ist heiß und wir werden später trainieren. Aber es ist gut zu sehen, wie in der Stadt alle Leute draußen in Restaurants und Cafés sitzen“, sagte der Spanier am Donnerstag zur Hitzewelle in Deutschland, die auch die Isarmetropole erfasst hat.

FC AUGSBURG: Das Mittel gegen die Hitze in Augsburg? Flexibilität. „Wenn die Temperaturen dementsprechend sind, passt man die Trainingszeiten und -inhalte an“, meinte FCA-Coach Markus Weinzierl trocken. „In anderen Vorbereitungen war es auch schon warm“, fügte er hinzu.

WERDER BREMEN: Auch Coach Viktor Skripnik will das Training anpassen. „Wir sind keine Verrückten. Natürlich werden wir ein bisschen was korrigieren müssen“, sagte der Coach vor dem Start ins Trainingslager nach Neuruppin. Dort soll es wie geplant drei Einheiten pro Tag geben. Bei den Zeiten lässt Skripnik allerdings mit sich reden. „Aber auch in der ersten Pokalrunde kann uns so ein Wetter erwarten. Da müssen wir durch“, betonte der 45-Jährige.

WERDER BREMEN II: Kapitän Clemens Fritz hat volles Vertrauen in das Einfühlungsvermögen seines Coachs: „Die Trainer werden das schon richtig machen“, sagte er und verteilte Tipps an die Kollegen: „Essen ist wichtig, Trinken ist wichtig und auch die Regeneration.“

HANNOVER 96: Bei den 96ern wird das Training nicht gekürzt. Die Profis müssen früher aufstehen: Statt um 9.30 Uhr erwartete Coach Michael Frontzeck seine Profis bereits 30 Minuten eher, um der brütenden Mittagshitze zu entkommen. Und die Tage auf dem Vereinsgelände werden länger: Das Nachmittagstraining soll in den kommenden Tagen bei gleichbleibendem Wetter nicht um 16.00 Uhr absolviert werden, sondern in die Abendstunden verlegt werden.

FC SCHALKE 04: Während Sportdirektor Horst Heldt das Training vom Balkon der Geschäftsstelle aus verfolgt (ohne Sonnenschirm und ohne Sonnenbrille), müssen sich die Profis unter der Rigide von Neu-Coach André Breitenreiter beweisen. Da dient die Trinkflasche schon einmal als Dusche: Julian Draxler freute sich über die Abkühlung aus der Wasserpulle fürs hitzegerötete Gesicht.

BRENNPUNKT WIMBLEDON: Am Donnerstagmorgen kam mit ein paar Tropfen die ersehnte – wenn auch nur leichte – Abkühlung für alle bei Temperaturen knapp unter 25 Grad. Tags zuvor war auf dem Center Court mit 35,7 Grad Celsius noch ein Hitzerekord in der Turniergeschichte gemessen worden. Spieler legten sich mit Eis gefüllte Handtücher in den Nacken. Zuschauer fächerten sich Luft zu oder benutzten Batterie-betriebene Mini-Ventilatoren vor ihrem Gesicht.

Das Dach wurde da für einige Stunden geschlossen. Aber nicht, wie sonst in der Vergangenheit schon zu oft erlebt, um Spieler und Zuschauer vor dem englischen Regen zu schützen. Nein, der Rasen sollte vor zu heftiger Sonneneinstrahlung geschützt werden. „Es ist definitiv anders zu spielen, wenn das Gras so trocken ist“, sagte Andrea Petkovic nach ihrem Zweitrunden-Sieg. „Es war anstrengend mit der Hitze und dem Wind, ich hätte nicht gerne drei Sätze gespielt.“

BRENNPUNKT IRONMAN: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen bei rund 40 Grad erwartet die rund 3000 Startern beim Ironman-Triathlons in Frankfurt am Sonntag. Aber auch viel Abkühlung. „Wir haben 14 Tonnen Eis geordert, sieben Verpflegungsstationen eingerichtet, bekommen genug Wasser aus den Hydranten und haben etwa 250 Rot-Kreuz-Helfer an der Strecke“, sagte der für Deutschland zuständige Geschäftsführer der World Triathlon Corporation, Björn Steinmetz. Titelverteidiger und Weltmeister Sebastian Kienle hat schon einige solcher Rennen erlebt: „Aber für die Amateure wird das viel härter. Sie sind teilweise 10, 12, 14 Stunden unterwegs und müssen den kompletten Marathon in der großen Hitze laufen.“

BRENNPUNKT MODERNER FÜNFKAMPF: Bei der WM im Modernen Fünfkampf in Berlin sind die Temperaturen derzeit fast unerträglich. Die Organisatoren änderten deswegen kurzfristig den Donnerstag-Zeitplan und verlegten einige Wettbewerbe um jeweils eine Stunde nach hinten in den schattigeren Abend. Damit reagierte die Wettkampfleitung auch auf die technischen Pannen beim Schießen am Vortag. Es wird vermutet, dass die Laser-Anlage wegen der starken Sonneneinstrahlung nicht einwandfrei funktionierte.

Am Freitag und Samstag, wenn bei den Finals der Männer und Frauen auch geritten wird, soll es noch wärmer werden. „Die Hitze macht den Pferden nichts aus, die sind robuster als die Menschen“, erklärte Parcours-Gestalter Gerhard Schröter. Der Chef der Reitanlage im Berliner Olympiastadion sorgt sich dennoch um die Vierbeiner: „Alle Stellplätze stehen im Schatten, die Pferde kriegen genug Wasser.“

Auch die deutsche Mannschaftsärztin Maren Pachutani empfiehlt Wasser – für die Menschen. „Viel Trinken ist wichtig, auch Elektrolyte. Ich rate unseren Athleten zudem, sich so viel wie möglich im Schatten aufzuhalten“, sagte die Ärztin. Bis auf das Fechten finden alle anderen Disziplinen (Schwimmen, Reiten, Combined) im Olympiapark unter freiem Himmel statt.

BRENNPUNKT BEACH-VOLLEYBALL: Katrin Holtwick und Ilka Semmler trotzten bei der Beachvolleyball-WM in den Niederlanden den fast 40 Grad und kämpften erfolgreich in einer Hitzeschlacht auf Sand. Immerhin der Dresscode bei den Beach-Volleyballerinnen ist luftig.

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion