Waffendeal dank Ukraine-Krise: Russland verkauft China Hightech-Kampfjets

Titelbild
Ein russischer Sukhoi 35 Jet auf der Airshow Paris, 2013.Foto: ERIC FEFERBERG/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Dezember 2014

China will Russlands neuesten Kampfjet haben und die Russen sind nun offenbar bereit, ihn in Standardversion zu liefern. Dies will das Magazin für Militär- und Verteidigungstechnik IHS Jane´s auf der Flugmesse in Zhuhai erfahren haben. Falls der Deal klappt, werden 24 russische Hightech-Flieger des Typs SU-35 in naher Zukunft nach China geliefert.

Die ersten Testflüge chinesischer Piloten sind jedoch erst für 2016 zu erwarten, denn die Benutzeroberflächen in chinesischen Schriftzeichen und einige andere Features müssen eingebaut und getestet werden.

Kein Grund spricht dagegen“

Ein hochrangiger Vertreter des russischen Flugzeugbauers Sukhoi gab bekannt, dass Russland China nun doch seinen neuesten Kampfjets verkaufen will „Ein Vertrag wird Ende 2014 oder Anfang 2015 unterzeichnet“ sagte Boris Bregman, erster Vize-Generaldirektor von Sukhoi gegenüber IHS Jane’s 360. Die SU-35 ist komplett auf Kampftauglichkeit getestet und mit russischen Zertifikaten abgesegnet.

„Es gibt kein offenkundigen politischen oder technischen Gründe, welche die Unterzeichnung des Vertrages behindern. Das einzige was noch fehlt, sind gründliche Überlegungen zu einigen Details und technischen Problemen“, so Bregman. Die chinesische Adaption des Kampfflugzeuges, „Sinification“ genannt, werde im Rahmen eines Zusatzvertrages durchgeführt. Dazu gehören Benutzeroberflächen in chinesischer Sprache und verschiedene Optimierungen. Die Maschine für die Chinesen einzurichten erfordere nicht nur Testflüge, sondern auch neue Raketentests in der Luft. Allein dies würde 1000 Stunden Entwicklungsaufwand kosten, so Bregman.

Russen nehmen Plagiate in Kauf

Aber natürlich wird bei dem Deal auch gemunkelt, dass die Chinesen die Jets vor allem kaufen, um sie zerlegen und nachbauen zu können – der Hautpgrund, warum Russland bisher zögerte. China soll vor allem am Radarsystem „NIIP Irbis-E“ und dem Triebwerk „117S“ interessiert sein. Deshalb bestanden die Russen auch auf einer Mindestabnahme-Menge von 48 Flugzeugen, die sie nun auf 24 Stück geschrumpft haben sollen. So wolle man sicherstellen, dass China einen ordentlichen Preis bezahle, bevor es die Technologie erhalte, hieß es laut Jane´s aus russischen Kreisen. Die Russen sehen trotz des Verkaufs ihren technischen Vorsprung nicht gefährdet. China gelang es bisher nicht, auch nur einen Kampfjet selbst zu entwickeln – es blieb bei Nachbauten.

Siehe auch: China will russische Kampfjets kaufen

Ukraine-Krise macht´s möglich

US-Beamte für den Asien-Pazifikraum sagten kürzlich zur New York Times, dass der Deal möglicherweise noch platzen könnte. Doch ein Faktor, der die Abwicklung beschleunige, sei Russlands zunehmende Isolierung im Zuge der Ukraine-Krise, welche Moskau näher an China heranrücken ließ.

Russlands Präsident Wladimir Putin und andere hatten verlautbart, dass Waffenexporte nach China ein Gebiet seien, auf welchem die beiderseitigen Beziehungen verbessert werden könnten. Beide Länder vereinbarten, ihre Kooperationen in der Rüstungsindustrie zu vertiefen – ausgerechnet in Gesprächen am 18. und 19. November. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Russland China die Lieferung von hundert Klimov RD-93 Turbo-Triebwerken bis Ende 2016 versprochen hat. (rf)



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