Zahl der Todesopfer nach Erdbeben in China auf 20 gestiegen

Das Beben der Stärke 6,5 hatte am Dienstagabend die Präfektur Aba in der chinesischen Provinz Sichuan erschüttert. Sein Epizentrum befand sich in der Nähe des bei einheimischen Touristen beliebten Naturschutzparks von Jiuzhaigou auf der tibetischen Hochebene.
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Ein Mann nach dem Erdbeben in Sichuan, China.Foto: NICOLAS ASFOURI/AFP/Getty Images
Epoch Times10. August 2017

Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan ist die Zahl der Todesopfer auf 20 gestiegen.

Nach Angaben der Feuerwehr wurde am Donnerstag die Leiche einer Frau aus den Trümmern eines eingestürzten Hotels geborgen. Mindestens vier weitere Menschen galten noch als vermisst. Mehr als 430 Menschen wurden laut den Rettungsdiensten bei dem Beben verletzt, 18 von ihnen trugen demnach schwerste Verletzungen davon.

Das Beben der Stärke 6,5 hatte am Dienstagabend die Präfektur Aba erschüttert, sein Epizentrum befand sich in der Nähe des bei einheimischen Touristen beliebten Naturschutzparks von Jiuzhaigou auf der tibetischen Hochebene. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua wurden seit dem Beben rund 50.000 Touristen in Sicherheit gebracht, unter ihnen 126 Ausländer.

Die Zahl der evakuierten Bewohner der Region gab Xinhua mit 9000 an. Unzählige von ihnen aber mussten auch die Nacht zum Donnerstag in ihren Dörfern verbringen. Aus Angst, weitere Nachbeben könnten ihre Häuser zum Einstürzen bringen, verbrachten sie die Nacht auf der Straße, nur mit Decken vor der Kälte geschützt.

In den Dörfern des Naturschutzgebiets wohnen neben Tibetern vor allem Angehörige der Qiang-Minderheit. Sie leben hauptsächlich von den Touristen, die es zu Zehntausenden in den von der Unesco zum Welterbe erklärten Park mit seiner einzigartigen Berglandschaft und seinen 140 blauen oder türkisfarbenen Seen zieht.

Doch das Beben hat dem Park schweren Schaden zugefügt: Viele Seen haben kein Wasser mehr, andere wurden zu Schlammpfützen. Zur Angst vor weiteren Beben kommt bei vielen Einwohnern deshalb bereits die Sorge um ihr Auskommen dazu. „Die Touristen werden möglicherweise bis Ende des Jahres ausbleiben“, sagt der Einwohner Yang Siding. Er schätzt, „dass erst in zwei oder drei Jahren alles wieder beim Alten sein wird“.

Seine Nachbarin Songpa Tsanduze besitzt einen kleinen Laden, in dem sie traditionelle Schals verkauft. Ohne den Verkauf „haben wir nichts mehr“, sagt die etwa 40-jährige Tibeterin. „Der Staat hat uns alles Land weggenommen, um dort Bäume zu pflanzen“, klagt sie. „Wir können nichts mehr anbauen, alles was uns bleibt, ist der Handel.“ (afp)



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