Aufnahmestopp von Migranten im Wartburgkreis – „Die Grenzen sind erreicht“

Landrat Krebs sagt Stopp! Trotz aller Bemühungen Migranten in großer Anzahl aufzunehmen, muss der Wartburgkreis in Thüringen kurz Luft holen.
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Flüchtlinge ruhen am Hauptbahnhof in Saalfeld aus, am 5. September 2015.Foto: HENDRIK SCHMIDT AFP / Getty Images
Epoch Times8. Oktober 2015

Bereits im August rief der Wartburgkreis den Notstand aus. Es können keine Migranten mehr hereingelassen werden, die Grenzen der Aufnahmefähigkeit seinen erreicht. Trotzdem wurden seither weiter Flüchtlinge aufgenommen. Seit Ende September nutze man sogar die Schulsporthallen der Ortschaften. Nun aber schließt der Wartburgkreis vorerst seine Tore.

Vor allem die Nutzung der Schulsporthallen habe “in der Bevölkerung für größten Unmut und Unverständnis gesorgt”, schreibt Landrat Reinhard Krebs (CDU), an Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). 

Unter den nächsten für eine Notunterkunft zur Verfügung gestellten Objekten des Kreises befinden sich 200 Plätze in einem Containerdorf, ein ehemaliges Hotel mit 150 Plätzen und ein ehemaliges Förderzentrum mit 100 Plätzen. Diese stünden aber frühestens im Dezember zur Verfügung, so Krebs. Deshalb bliebe als letzte Möglichkeit nur die Schließung weiterer Schulsporthallen. "Ich möchte Sie darüber informieren, dass ich nicht gewillt bin, dies zu tun."

Turnhallen seien für Flüchtlinge ungeeingnet, besonders wenn sie traumatisiert sind. Auch die Lahmlegung des Schul- und Vereinssports auf Monate hält Krebs für unverantwortlich. Diese Orte seien ein wichtiger Teil des Gemeinschaftslebens und die aus einer Schließung resultierende Unzufriedenheit könnte rechten Gruppierungen in die Hände spielen.

Wie aber wird der rot-grüne Landesregierung mit der Weigerung des Kreises umgehen? Dazu gab es vom Regierungssprecher Alexander Fischer noch keine Stellungnahme. 

Landrat Krebs beklagt sich außerdem sein Landkreis müsste die größte Verteilungquote im Freistaat bewältigen, obwohl es in den Nachbarkreisen größere Städte gäbe, die über mehr anmietbaren Wohnraum verfügen und frei nutzbare Flächen für die Aufstellung von Containern haben.

In Thüringen wird unterdessen weiterhin nach Gebäuden und Grundstücken gesucht um mehr Flüchtlinge unterbringen zu können.

"Wir sind ständig auf der Suche nach Kapazitäten für die Erstaufnahme", sagte Migrationsminister Lauinger am Dienstag. Die aktuell vorhandenen 7.000 würden nicht ausreichen. Anfang 2014 waren es noch 500 Plätze die Thüringen. (dk)



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