Grüne und LINKE liegen bei lesbischen und schwulen Wählern vorn

29 Prozent der Befragten einer Wahlstudie vom Lesben- und Schwulenverband geben an, die Grünen zu wählen. Mit 22,6 Prozent liegt die Linke auf Platz zwei, knapp gefolgt von der SPD mit 21,2 Prozent.
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Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt, die Spitzenkandidaten der Grünen für die Bundestagswahl.Foto: Gregor Fischer/dpa
Epoch Times18. September 2017

Schwule, lesbische und andere nicht heterosexuelle Wähler neigen einer kurz vor der Bundestagswahl veröffentlichen Umfrage zufolge eher zu linken Parteien. In einer vom Lesben- und Schwulenverband (LSVD) am Montag in Berlin vorgestellten Wahlstudie gaben 29 Prozent der Befragten an, die Grünen zu wählen. Mit 22,6 Prozent liegt die Linke auf Platz zwei, knapp gefolgt von der SPD mit 21,2 Prozent.

Die in Kooperation mit Politikwissenschaftlern der Universitäten Gießen und Wien entstandene Wahlstudie ist mit rund 5300 wahlberechtigten Befragten aus allen Bundesländern aussagekräftig, aber nicht repräsentativ.

Es zeichnen sich starke Abweichungen vom durchschnittlichen Wahlverhalten ab. Beispielsweise kommen die Unionsparteien bei den nicht heterosexuellen Wählern auf lediglich 6,9 Prozent. In den Sonntagsumfragen der etablierten Institute kommen CDU und CSU dagegen auf 36 bis 38 Prozent.

Auch wenn die AfD mit Alice Weidel als einzige Partei mit einer offen homosexuell lebenden Spitzenkandidatin antritt, neigen nur 2,7 Prozent der Befragten zur AfD. Unter den lesbischen Studienteilnehmerinnen sind es sogar nur 1,2 Prozent. Mit 9,5 Prozent Zustimmung erntet die FDP als einzige Partei bei nicht heterosexuellen Wählern etwa ähnlich viel Zustimmung wie in der Gesamtbevölkerung.

Die starke Neigung zu linken Parteien erklärt sich auch aus den politischen Anliegen der Befragten. So ist fast 70 Prozent der Befragten sehr wichtig, dass sich Parteien für die Interessen sexueller Minderheiten einsetzen. Dazu zählten die Befragten den Kampf gegen die Diskriminierung von homo- und transsexuellen Menschen sowie von Migranten.

An der Studie nahmen 3171 Schwule und 1162 Lesben teil. Weitere 747 Befragte gaben an, bisexuell zu sein. 267 Befragte weichen nach eigenen Angaben in anderer Art und Weise von einer ausschließlich heterosexuellen Orientierung ab. Die Autoren der Studie befragen derzeit auch nicht heterosexuelle Wähler in Österreich, wo Mitte Oktober ein neues Parlament gewählt wird. (afp)

 



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