Klartext für die EU-Reformdebatte: „Deutschland ist gegenwärtig nicht entscheidungsfähig“

Die FDP erwartet, dass Angela Merkel klar deutlich macht, dass sie nur noch geschäftsführend im Amt ist – und in der EU-Reformdebatte keine Festlegungen treffen kann. Wann eine neue Bundesregierung zustandekommt, ist noch völlig offen.
Titelbild
Eine Fahne von Großbritannien und viele von der EU in Brüssel, 16. Oktober 2017.Foto: EMMANUEL DUNAND/AFP/Getty Images
Epoch Times16. Oktober 2017

Angesichts der vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron und der EU-Kommission vorangetriebenen EU-Reformdebatte hat der FDP-Vorsitzende Christian Lindner die Bundesregierung vor Festlegungen gewarnt. Das nächste Treffen in der EU ist am 19. und 20. Oktober 2017.

Er erwarte, dass Kanzlerin Angela Merkel und Kanzleramtschef Peter Altmaier (beide CDU) „deutlich machen, dass die Bundesregierung nur noch geschäftsführend im Amt ist“, sagte Lindner der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Deutschland sei „gegenwärtig nicht entscheidungsfähig“.

Er nehme in Brüssel Geschäftigkeit mit hohem Tempo wahr, sagte der FDP-Chef weiter. Er halte es aber „für völlig ausgeschlossen“, dass der demnächst kommissarisch agierende Bundesfinanzminister Altmaier dort Verhandlungen führe, als wäre nichts geschehen.

„Es dürfen keine Festlegungen getroffen werden ohne neue politische Legitimation“, verlangte Lindner mit Blick auf die EU.

Peter Altmaier soll nach dem Ausscheiden von Wolfgang Schäuble (CDU), der Bundestagspräsident werden soll, vorübergehend Finanzminister werden. Wann eine neue Bundesregierung zustandekommt, ist noch völlig offen.

Kanzlerin Merkel sagte am Montag, sie rechne mit mehrere Wochen dauernden Sondierungen für eine mögliche Jamaika-Koalition aus CDU, CSU, FDP und Grünen. Am Freitag kommen die vier Parteien zur ersten offiziellen Sondierungsrunde zusammen. (afp)

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion